Bei Kontakt mit Coronavirus-Infizierten: Wie hoch ist das Infektionsrisiko? Drei Kategorien zeigen es
Um die Corona-Pandemie einzudämmen, wurde in Deutschland ein Kontaktverbot verhängt. Doch ab wann gilt man als Kontaktperson und wie hoch ist das Infektionsrisiko?
- Als Reaktion auf die Corona-Pandemie wurde in Deutschland ein Kontaktverbot verhängt
- Doch ab wann gilt man als Kontaktperson?
- Wie hoch ist das Infektionsrisiko auf das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2?
Weltweit wütet das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2. Um die Corona-Pandemie effektiv zu bekämpfen, ist es wichtig, die Infizierten zu finden und unter Quarantäne zu stellen. 14 Tage müssen Kontaktpersonen zuhause isoliert bleiben - so lange dauert die Inkubationszeit des Virus maximal. Allerdings bringt nicht jeder Kontakt mit einem Infizierten das gleiche Infektionsrisiko mit sich.
Heißt übersetzt: Nur weil man Kontakt zu einer mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infizierten Person hatte, ist man nicht direkt gefährdet. Das Robert-Koch-Institut hat dazu drei verschiedene Kategorien aufgestellt, die das jeweilige Infektionsrisiko angeben.
Infektionsrisiko bei Corona: Kategorie 1 - Höheres Infektionsrisiko bei engem Kontakt
- Personen mit mindestens 15 Minuten Gesichts-Kontakt („face-to-face“), z.B. im Rahmen eines Gesprächs. Dazu gehören z.B. Personen aus Lebensgemeinschaften im gleichen Haushalt
- Personen mit direktem Kontakt zu Sekreten oder Körperflüssigkeiten, wie etwa Küssen, Kontakt zu Erbrochenem, Mund-zu-Mund Beatmung, Anhusten, Anniesen etc.
- Medizinisches Personal mit Kontakt zu einem bestätigten Corona-Fall im Rahmen von Pflege oder medizinischer Untersuchung ohne verwendete Schutzmaßnahmen

Was das RKI bei Corona-Kontaktpersonen der Kategorie 1 empfiehlt
- Ermittlung, namentliche Registrierung und Mitteilung der Telefonnummer der Ansprechpartner des Gesundheitsamtes sowie Einholen von Informationen der Kontaktperson über Covid-19-Krankheitsbild
- Kontakte zu anderen Personen reduzieren und Isolation
- Im Haushalt nach Möglichkeit zeitliche und räumliche Trennung der Kontaktperson von anderen Mitgliedern des Haushalts. (Beispiel für zeitliche Trennung: Kein gemeinsames Essen)
- Regelmäßiges Händewaschen sowie Einhaltung einer Hustenetikette
Außerdem werden Kontaktpersonen bis zum 14. Tag nach dem letzten Kontakt mit dem Corona-Infizierten überwacht. Dazu müssen Kontaktpersonen:
- zweimal täglich Fieber messen
- ein Tagebuch führen bezüglich Symptomen, Körpertemperatur, allgemeinen Aktivitäten und Kontakten zu anderen Personen
- täglich Informationen zu der häuslichen Quarantäne sowie über den Gesundheitszustand dem Gesundheitsamt übermitteln
Zeigt die Kontaktperson innerhalb der 14 Tage Anzeichen einer Corona-Infektion, gilt dies als krankheitsverdächtig und die Person muss sich untersuchen lassen.
Infektionsrisiko bei Corona: Kategorie 2 - Geringeres Infektionsrisiko
- Personen, die sich im gleichen Raum wie ein bestätigter Corona-Fall aufgehalten haben, aber insgesamt weniger als 15 Minuten Gesichtskontakt hatten. Beispiele: Klassenzimmer, Arbeitsplatz
- Familienmitglieder, die keinen mindestens 15-minütigen Gesichts- oder Sprachkontakt hatten
- Medizinisches Personal, das sich ohne Verwendung adäquater Schutzbekleidung im gleichen Raum wie ein bestätigter Corona-Fall aufgehalten hat, aber eine Distanz von zwei Metern nie unterschritten hat
Was das RKI bei Corona-Kontaktpersonen der Kategorie 2 empfiehlt
- Falls es das Gesundheitsamt für sinnvoll hält, werden die Kontaktpersonen über das Covid-19-Krankheitsbild, mögliche Krankheitsverläufe und Übertragungsrisiken aufgeklärt
Infektionsrisiko bei Corona: Kategorie 3 - Medizinisches Personal
- Sofern eine adäquate Schutzbekleidung getragen wurde: Medizinisches Personal mit Kontakt unter zwei Metern Abstand zu Corona-Fall, etwa im Rahmen von Pflege oder einer medizinischen Untersuchung
- Medizinisches Personal mit Kontakt mit mehr als zwei Metern Abstand zu Corona-Patienten, ohne direkten Kontakt mit Sekreten oder Ausscheidungen des Patienten
Was das RKI bei Corona-Kontaktpersonen der Kategorie 3 empfiehlt
- ein Tagebuch über angewendete Schutzausrüstung führen und sich selbst auf Symptome untersuchen
- bei Kontakt ohne Schutzbekleidung mit Corona-Patienten Mitteilung an Betriebsarzt und an das Gesundheitsamt machen; je nach Einschätzung für 14 Tage in häuslicher Quarantäne bleiben