Nach den ersten Vergiftungserscheinungen war am 23.08.2021 ein Großaufgebot von Einsatzkräften auf dem Campus Lichtwiese im Einsatz. Toxische Substanzen waren im Gebäude L201 in Milchtüten und Wasserbehältern entdeckt worden. Die Uni hat Betroffenen Hilfe und Betreuung zugesagt.
Update vom Freitag, 27.08.2021, 16.56 Uhr: Bei einem mutmaßlichen Giftanschlag an der TU Darmstadt erlitten sieben Personen teilweise schwere Vergiftungen. Noch wird nach den Tätern gesucht, auch das Motiv ist weiterhin unklar. Einem unbestätigten Spiegel-Bericht zufolge wurden Spuren von K.-o.-Tropfen am Tatort gefunden (siehe Update von 10.25). Das soll angeblich eine Analyse des hessischen Landeskriminalamts ergeben haben.
Oberstaatsanwalt Robert Hartmann, der Sprecher der Darmstädter Staatsanwaltschaft, wollte diese Informationen* weder bestätigen noch kommentieren, berichtet fr.de. Laut ihm werde nun geprüft, wegen des Verdachts des Geheimnisverrats Ermittlungen einzuleiten. Er schloss aus, dass die Informationen aus den Reihen der Staatsanwaltschaft oder aus dem Polizeipräsidium Südhessen weitergegeben worden seien. Die Giftstoffe seien aus „ermittlungstaktischen Gründen“ bewusst nicht genannt worden, da es sich um „Täterwissen“ handele.
Update vom Freitag, 27.08.2021, 10.25 Uhr: Bei dem Giftanschlag an der TU Darmstadt hat der Täter vermutlich K.-o.-Tropfen eingesetzt. Das ergab eine Analyse des hessischen Landeskriminalamtes, berichtet der Spiegel. Die Spezialisten haben demnach auf Filtern für Teewasser, geöffneten Milchpackungen und anderen Lebensmitteln unter anderem den Stoff 1,4-Butandiol (BDO) gefunden.
Da dieser in hoher Dosierung zu Bewusstlosigkeit führen kann, wird umgangssprachlich von K.-o.-Tropfen gesprochen. Die Staatsanwaltschaft hat diese Informationen bisher nicht bestätigt. Bei dem Giftanschlag an der TU Darmstadt wurden sieben Menschen schwer verletzt.
Update vom Donnerstag, 26.08.2021, 09.37 Uhr: Nach dem mutmaßlichen Giftanschlag auf einem Campus der Technischen Universität (TU) in Darmstadt sucht die Polizei weiter nach den Tätern. Bisher gebe es noch keine Hinweise, sagte eine Sprecherin der Polizei am Donnerstagmorgen.
Eine 40-köpfige Sonderkommission geht dem Verdacht des versuchten Mordes nach. Sieben Menschen hatten am Montag (23.08.2021) Vergiftungserscheinungen aufgewiesen. Nach Angaben der Ermittler waren mehrere Milchpackungen und Wasserbehälter mit einem gesundheitsschädlichen Stoff versetzt worden.
Update vom Mittwoch, 25.08.2021, 14.40 Uhr: Inzwischen sind alle Opfer des mutmaßlichen Giftanschlages an der TU Darmstadt aus dem Krankenhaus entlassen. „Nach unserer Kenntnis sind alle aus der Klinik raus“, sagte ein Sprecher der Universität am Mittwoch.
Gleichzeitig gebe es noch keine Hinweise auf Täter oder mögliche Motive, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Weder sei ein Bekennerschreiben aufgetaucht, noch habe es einen Erpressungsversuch gegeben. Man wolle möglichst rasch den oder die Verursacher finden, so die Staatsanwaltschaft. Dafür könne die Kommission aufgestockt werden.
Zudem werde aktuell überprüft, wer am Wochenende Zugang zum betroffenen Gebäude L201 hatte. Das Gebäude verfügt noch über eine ältere Schließanlage. Wer wann kommt oder geht, werde nicht erfasst, so der TU-Sprecher.
Update vom Mittwoch, 25.08.2021, 8.55 Uhr: Nach dem mutmaßlichen Giftanschlag auf einem Campus der Technischen Universität in Darmstadt laufen die Ermittlungen der 40-köpfigen Mordkommission auf Hochtouren. „Das Erste ist jetzt, Zeugen zu vernehmen“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Mittwochmorgen (25.08.2021). Man ermittele in alle Richtungen und arbeite eng mit der TU zusammen. Die Kommission mit dem Namen „Licht“ geht dem Verdacht des versuchten Mordes nach.
Sieben Studierende und Mitarbeiter der Universität hatten am Montag (23.08.2021) Vergiftungserscheinungen aufgewiesen. Ein 30 Jahre alter Student befand sich zwischenzeitlich in einem kritischen Zustand. Nach Angaben der Ermittlerinnen und Ermittler waren mehrere Milchpackungen und Wasserbehälter in einer Teeküche der TU mit einem gesundheitsschädlichen Stoff versetzt worden. Um welche Substanz es sich handelt, teilten die Beamten aus ermittlungstaktischen Gründen nicht mit.
+++ 21.00 Uhr: Die Gift-Attacke in Darmstadt traf die Universitätsmitarbeiter und Studierenden wohl völlig arglos - nach dem mutmaßlichen Anschlag mit toxischen Stoffen an der TU Darmstadt wird nun wegen versuchten Mordes ermittelt*. Das hessische Landeskriminalamt (LKA) habe in den auf einem Uni-Campus sichergestellten Lebensmitteln Stoffe festgestellt, die zu den Vergiftungserscheinungen bei sieben Menschen geführt haben könnten, teilten die Ermittler am Dienstag (24.08.2021) mit.
Um welche Stoffe es sich handelt, gaben sie nicht preis. „Manche Dinge können und wollen wir nicht veröffentlichen“, hieß es mit Blick auf mögliches Täterwissen. Die Hochschule meldete am Nachmittag, dass es allen Opfern besser geht.
Eine 40-köpfige Mordkommission mit dem Namen „Licht“ will nun möglichst rasch den oder die Verursacher finden. „Das kann je nach Stand der Ermittlungen noch aufgestockt werden, je nach Lage“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Robert Hartmann. Aktuell gebe es noch keine Hinweise auf einen möglichen Täter oder die Motive. Auch werde noch ermittelt, wer möglicherweise am Wochenende Zugang zu dem Gebäude hatte.
+++ 14.47 Uhr: Wegen Vergiftungen an der Technischen Universität Darmstadt mussten mehrere Menschen im Krankenhaus behandelt werden. Bei allen Betroffenen handelt es sich um Mitarbeiter der TU, wie Manfred Efinger, Kanzler der TU Darmstadt, gegenüber dem Hessischen Rundfunk bestätigte. Zwei der Opfer wurden mit „besonders schweren Verletzungen“ in eine Klinik in Frankfurt gebracht. „Beiden geht es zum Glück besser und sie werden nach unseren Informationen noch heute entlassen“, so Efinger. Auch die Situation eines 30 Jahre alten studentischen Mitarbeiters, der am Montag in Lebensgefahr schwebte, habe sich „deutlich verbessert“.
An allen Standorten der TU Darmstadt seien die Beschäftigten „besorgt und beunruhigt“, so Efinger. Für sie biete die Universität psychologische Unterstützung an.
+++ 11.05 Uhr: Die Staatsanwaltschaft Darmstadt hat die Ermittlungen zu dem mutmaßlichen Giftanschlag an der Technischen Universität Darmstadt übernommen und ein Verfahren wegen des Anfangsverdachts des versuchten Mordes eingeleitet. Das gaben Polizei und Staatsanwaltschaft Darmstadt am Dienstagmorgen (24.08.2021) in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekannt.
Die Einsatzkräfte der Polizei hatten in der vergangenen Nacht neben dem betroffenen Gebäude L201 noch weitere Gebäude auf dem Campus Lichtwiese abgesucht. Bei den Überprüfungen wurden der Mitteilung zufolge aber bisher keine weiteren verdächtigen Gegenstände gefunden. Spezialisten des hessischen Landeskriminalamtes untersuchten die Lebensmittel, die die Einsatzkräfte am Montag (23.08.2021) am Tatort in Darmstadt sicherstellten. Im Labor wiesen Experten Stoffe nach, die für die Symptome der Verletzten verantwortlich gemacht werden können, berichten Polizei und Staatsanwaltschaft weiter. Um welche Stoffe es sich konkret handelt, ist weiterhin unbekannt.
Das Polizeipräsidium Südhessen hat zur Aufklärung des Vorfalls eine 40-köpfige Mordkommission eingerichtet. Bei Bedarf könne die Kommission „Licht“ personell weiter aufgestockt werden, heißt es von der Polizei. Die Ermittlungen liefen bereits auf Hochtouren, bislang konnte allerdings noch kein Tatverdächtiger ermittelt werden, der die Lebensmittel und Getränke am Campus der TU am Wochenende mit dem Giftstoff versetzt haben soll.
Bislang haben sich keine weiteren Betroffenen mit Vergiftungserscheinungen oder Verfärbungen der Extremitäten bei den Ermittlern gemeldet. Die Polizei geht derzeit nicht mehr von einer akuten Gefahr aus. Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben und Hinweise zur mutmaßlichen Tat geben können, werden gebeten, sich über das Hinweistelefon der Polizei unter der Nummer 06151/969-42191 zu melden.
+++ 9.40 Uhr: Nach den Symptomen einer Vergiftung bei mindestens sieben Menschen an der TU Darmstadt spricht die Universität jetzt von einem mutmaßlichen Giftanschlag. Das hätten erste Ermittlungen der Polizei ergeben. „Wir sind erschüttert angesichts der offensichtlichen Straftat, die sich an unserer Universität ereignet hat“, teilte die Präsidentin der Hochschule, Tanja Brühl, am Dienstagmorgen (24.08.2021) mit. „Ich werde so schnell wie möglich mit ihnen persönlichen Kontakt aufnehmen, sofern es ihr Zustand erlaubt.“
Am Montag waren in einem Gebäude der Universität mehrere kontaminierte Lebensmittel gefunden worden. Mit welchem Stoff die Verletzten vergiftet wurden, ist noch unklar. Eine Laboranalyse soll zeitnah ein Ergebnis liefern. Auch weitere Lebensmittel und Getränke, die sich auf dem Campus befanden, werden noch untersucht. Die Polizei geht davon aus, dass der mutmaßliche Anschlag zwischen Freitag und Sonntag auf dem Campus der Technischen Universität Darmstadt verübt wurde.
Update vom Dienstag, 24.08.2021, 6.55 Uhr: Nach dem Fund des gesundheitsschädlichen Stoffs in Getränkebehältern an der Technischen Universität Darmstadt dauern die Ermittlungen weiter an. Bis zum frühen Dienstagmorgen suchten Einsatzkräfte auf dem Gelände des Campus Lichtwiese nach weiteren kontaminierten Lebensmitteln, wie die Polizei am Morgen mitteilte.
Am Montag (23.08.2021) waren nach Angaben der Polizei mehrere Menschen mit Vergiftungserscheinungen wie Unwohlsein und Verfärbungen der Extremitäten in Kliniken gebracht worden. Um welchen Stoff es sich handelt, soll nun eine Laboranalyse zeigen. Auch weitere Lebensmittel und Getränke, die auf dem Campus waren, werden untersucht. Der Gesundheitszustand eines 30 Jahre alten Studenten sei weiterhin kritisch, hieß es am späten Abend. Nun raten die Polizei und das Präsidium der Universität, keine Lebensmittel zu verzehren oder Getränke zu trinken, die im mutmaßlichen Tatzeitraum zwischen Freitag und Montag in den Räumen des Campus Lichtwiese gelagert waren.
Die Polizei geht davon aus, dass mehrere Milch-Packungen und Wasserbehälter im Gebäude L201 auf dem Campus zwischen Freitag und Montag mit dem Stoff versetzt wurden. Besonders auffällig sei „der beißende Geruch der betroffenen Flüssigkeiten“, hieß es am Montagabend.
Update vom Montag, 23.08.2021, 20.12 Uhr: An der TU in Darmstadt haben sich sieben Menschen schwere Vergiftungen zugezogen. Eine Person war kurzzeitig in Lebensgefahr. Nun scheint die Ursache für die Vergiftung klar. An der TU Darmstadt wurden Milch-Packungen und Wasserbehälter entdeckt, die mit einem „gesundheitsschädlichen Stoff“ versetzt wurden. Um welchen Stoff es sich genau handele, müssten weitere Untersuchungen zeigen. Im Laufe des Abends sollen Einsatzkräfte vorsorglich weitere Gebäude am Campus Lichtwiese der TU nach kontaminierten Produkten durchsuchen.
Das Präsidium der TU Darmstadt und die Polizei raten, alle Lebensmittel und Getränke, die im Tatzeitraum in den dortigen Räumlichkeiten des Gebäudes L2|01 (Alarich-Weiss-Straße 2) gelagert waren, nicht zu verzehren.
Erstmeldung vom Montag, 23.08.2021: Darmstadt – An der TU Darmstadt haben sich am Montagmittag (23.08.2021) sieben Menschen eine schwere Vergiftung zugezogen. Zunächst war von fünf Personen die Rede. Von sieben Betroffenen mussten laut Polizeisprecher Bernd Hochstädter sechs wegen Vergiftungserscheinungen im Krankenhaus behandelt werden. Eine Person schwebte zeitweise in Lebensgefahr. Eine weitere Frau musste nicht ins Krankenhaus.
Laut ersten Ermittlungen der Polizei sollen sich die Betroffenen im Institut für Materialwissenschaft aufgehalten haben. Dort nahmen sie Lebensmittel zu sich, die mit einer bisher unbekannten Chemikalie durchsetzt gewesen seien. Woher die Lebensmittel stammen, ist Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen. Laut der Hessenschau durchsuchen derzeit Einsatzkräfte die Räumlichkeiten nach Lebensmitteln. Dabei sollen mögliche Proben sichergestellt werden, um die Ursache für die Vergiftung zu klären. (spr)
Woran sich die Betroffenen vergiftet haben könnten, ist bisher noch unklar. Bisher sei nur bekannt, dass sich alle sieben Personen im selben Gebäude der TU in Darmstadt aufgehalten haben und dort auch gegessen hätten, so eine Sprecherin der Polizei gegenüber dem HR. Die Spurensicherung ist vor Ort, ebenso Einsatzkräfte der Darmstädter Feuerwehr und des DRK. (spr/iwe/jj)
Im vergangenen Jahr kam es an der TU Darmstadt zu einer Explosion. Ein Mann wurde dabei schwer verletzt.
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