„Konsum längst Realität“: Wird Darmstadt Modellregion für Cannabis?
Junge Sozialisten, Liberale und Grüne Jugend wollen, dass sich Darmstadt als Modellregion für Cannabis bewirbt. Doch gibt das der Koalitionsvertrag her?
Darmstadt - Die Darmstädter Jungorganisationen von SPD, FDP und Grünen fordern, Darmstadt solle sich als Modellregion für den legalen Verkauf von Cannabis bewerben. Das teilten Jusos, Julis und Grüne Jugend am Tag des Cannabis, dem 20. April, gemeinsam mit.
Das Vorhaben orientiere sich an den aktuellen Bewerbungen von Frankfurt und Offenbach als Modellregionen, teilten die Initiatoren mit. „Cannabis-Konsum ist in Darmstadt längst Realität“, sagt Juso-Chef Rodan Zeybek. Man setze sich seit Jahren dafür ein, Darmstadt zur Cannabis-Modellregion zu machen. Die Stadt verfüge über eine starke Technische Universität, die den Prozess wissenschaftlich begleiten könne.
Darmstadt als Modellregion für Cannabis: Innovative Ansätze sollen verfolgt werden
Aufgrund der Bestrebungen der Bundesregierung zur Legalisierung sei es an der Zeit, innovative Ansätze zu verfolgen und die Chancen dieser Legalisierung zu nutzen, sagt Moritz Genschow, Vorsitzender der Jungen Liberalen.
Sandra Seeger, Sprecherin der Grünen Jugend, betont, dass es an der Zeit sei, sich von „veralteten Vorstellungen über Cannabis als gefährliche Droge“ zu lösen. Eine wachsende Zahl von Menschen betrachte Cannabis als „sichere und wirksame Alternative zu verschreibungspflichtigen Medikamenten und anderen Methoden zur Linderung von Schmerz und Stress“. Das Modellprojekt würde es diesen Menschen ermöglichen, Zugang zu legalem Cannabis zu erhalten, ohne künstlich kriminalisiert zu werden.
Die drei Jugendorganisationen rufen alle politischen Akteure auf, sich dem Vorhaben anzuschließen. Bisher war die Idee einer Modellstadt in dem von Grünen, CDU und Volt regierten Darmstadt noch nicht Gegenstand der politischen Diskussion.
Neben Darmstadt will auch Wiesbaden Modellregion für Cannabis werden
Ordnungsdezernent Paul Georg Wandrey (CDU) sagte der FR, im Koalitionsvertrag gebe es keine Vereinbarung, „proaktiv“ zu handeln. Solange der Bund keine Vorgaben mache, sollte die Stadt auch nicht voranschreiten. Sobald es Vorgaben gebe, könnten diese in Darmstadt wissenschaftlich begleitet werden.
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