OB-Wahl in Darmstadt: „Wer mich nicht wählt, ist Offenbacher!“

Für die OB-Wahl in Darmstadt hat die PARTEI ein ganz besonderes Plakat gestaltet. Es geht zulasten der Nachbarn aus Offenbach.
Darmstadt - Die OB-Wahl in Frankfurt zieht derzeit viel Aufmerksamkeit auf sich, doch auch in einer anderen hessischen Stadt wird im März ein neues Stadtoberhaupt gekürt: Am 19. März wählen die Menschen in Darmstadt eine neue Oberbürgermeisterin oder einen neuen Oberbürgermeister. Der Wahlkampf der zehn Kandidaten ist längst angelaufen.
Mit Wahlplakaten an Straßenlaternen, Haltestellen und Häuserfassaden wollen die Kandidaten die Darmstädter von ihren Positionen und Visionen von der Zukunft Darmstadts überzeugen. Denn: Da Amtsinhaber Jochen Partsch (Grüne) am 19. März nach zwei Amtszeiten nicht mehr antritt, rechnen sich alle Kandidaten Chancen aus.
Die PARTEI setzt gewohnter Weise auf Humor im Darmstädter OB-Wahlkampf
Die Kandidaten der etablierten Parteien Michael Kolmer (Grüne), Hanno Benz (SPD) und Paul Georg Wandrey (CDU) setzen dabei wie gewohnt auf seriöse Wahlwerbung. Die PARTEI hingegen ist dafür bekannt, humoristische, sarkastische und polarisierende Wahlwerbung und Wahlplakate zu gestalten. Auch für die OB-Wahl in Darmstadt haben sich die Satirepartei und ihr Spitzenkandidat Mirko Steiner wieder spezielle Wahlslogans überlegt.
Das sorgt für Aufmerksamkeit: Auf Twitter postete der User @einBambi ein Bild eines der Wahlplakate der Satirepartei. „Wer mich nicht wählt, ist Offenbacher“, ist darauf zu lesen.
Der User kommentiert das Foto mit den Worten: „Hey @DiePARTEI_DA, ich bin extra aus Offenbach weggezogen, um nicht mehr mit der Stadt in Verbindung gebracht zu werden.“ Der erwähnte Twitteraccount der PARTEI aus Darmstadt antwortet trocken: „Wähle @DiePARTEI, wähle @PolitikerMirko. Dann endet es.“
OB-Wahl in Darmstadt: „Wer mich nicht wählt, ist Offenbacher!“
Mit dem Plakat spielt die PARTEI auf einen gängigen Gesang aus Fußballstadien an. Dort wird oft gesungen, dass man Teil des gegnerischen Teams sei, wenn man beim Springen nicht mitmache. Übertagen heißt es hier, wer nicht Steiner wählt, ist auch kein echter Darmstädter. Zwischen den Fangruppen des SV Darmstadt 98 und den Kickers Offenbach besteht eine Lokalrivalität.
Auch Mirko Steiner selbst gibt sich auf Twitter humoristisch. Das Publikum einer Podiumsdiskussion beim städtischen Energieversorger Entega könne man genauso gut auch in einem Altersheim antreffen, schrieb er kürzlich auf der Kurznachrichtenplattform und postete dazu von der Bühne aus ein Bild von der ersten Zuschauerreihe, die aus vier älteren Männern bestand.
OB-Kandidat Steiner: Bei Anruf verspricht er einen Sieg von Darmstadt 98
Als der SV Darmstadt 98 bei Eintracht Frankfurt im Achtelfinale des DFB-Pokals (Endstand 2:4 für die Eintracht) gastierte und 0:1 zurücklag, versprach der OB-Kandidat, dass er nur einen Anruf tätigen müsse, um dies zu ändern. Der Spielverlauf spielte Steiner kurzzeitig in die Karten spielen. Als die Lilien das zwischenzeitliche 1:1 erzielten, kommentierte er: „1:1 – hat funktioniert.“ (Patryk Kubocz)