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Dieburg: Ausbau der B45: Das ändert sich für Pendler

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Von: Jens Dörr

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Die Bundesstraße 45 soll zwischen Dieburg und den Abzweigungen nach Semd und Richen vierspurig ausgebaut werden.
Die Bundesstraße 45 soll zwischen Dieburg und den Abzweigungen nach Semd und Richen vierspurig ausgebaut werden. © dörr

Die B45 zwischen Dieburg und dem „Semder Kreuz“ wird um zwei Spuren erweitert. Der Kreistag Darmstadt-Dieburg hat eine entsprechende Planungsvereinbarung beschlossen.

Dieburg – Trotz der Tendenz zu mehr Heimarbeit heißt es für einen Großteil der arbeitenden Bevölkerung morgens noch immer: raus aus dem Haus, rein ins Auto, ab zum Arbeitsplatz. Der liegt gerade im relativ strukturschwachen Odenwald, aber auch in einigen Kommunen des Landkreises Darmstadt-Dieburg oft nicht vor der Tür.

Besonders Richtung Norden, gen Dieburg, Darmstadt und Frankfurt, und über die autobahnähnlichen Abschnitte von B 26 und B 45 rollen vormittags tausende Pkw mit ERB-, DA- und DI-Kennzeichen. Sie kommen von der (bis Dieburg nur zweispurigen) Bundesstraße 45 oder der Bundesstraße 38, die am Nachmittag und frühen Abend dann in die Gegenrichtung erneut verstopfen.

Dieburg: Ausbau der B45 soll Staus beheben

Das alles ist seit vielen Jahren erkannt und auch im Bundes-Verkehrswegeplan als „vordringlicher Bedarf“ markiert. Die Staus beheben sollen neben flankierenden Maßnahmen wie einem attraktiveren ÖPNV vor allem der vierspurige B 45-Ausbau zwischen Dieburg (Auf- und Abfahrt B 26 „Dieburg Mitte“) und dem „Semder Kreuz“, wo Ampeln das Abbiegen gen Richen und Semd sowie die Weiterfahrt gen Groß-Umstadt oder Dieburg regeln, und die B 38-Ortsumfahrung bei Groß-Bieberau. Mit dem Beschluss der Planungsvereinbarungen zu beiden Maßnahmen hat am Montag der Kreistag die Umsetzungen ein Stück näher gebracht.

Das Votum fiel dabei nicht einstimmig aus: SPD, CDU, FDP, FW/UWG und AfD fassten den Beschluss zur besonders belasteten B 45 ohne Unterstützung von Grünen, Linke/Klimaliste und den beiden fraktionslosen Kreistags-Abgeordneten. Letztlich war die von der neuen Großen Koalition im Kreis aus SPD und CDU getragene Mehrheit aber doch deutlich. Nach Vorberatungen in Darmstadt-Dieburg, dem Odenwaldkreis sowie den Städten Dieburg und Groß-Umstadt, die in der Planungsvereinbarung zur B 45 neben der Straßenverkehrsbehörde Hessen Mobil allesamt beteiligte Parteien sind, dürfen Pendler nun stärker denn je auf konkrete Entwicklungsschritte hoffen.

B45 zwischen Dieburg und „Semder Kreuz“ bisher zweispurig

Derzeit ist die B45 zwischen Dieburg und „Semder Kreuz“ zweispurig. Auf beiden Straßenseiten soll ein Streifen hinzukommen, damit die Straße auf dem rund vier Kilometer langen Stück vierspurig wird. Damit soll zum einen das zeitraubende und umweltschädliche Stop-and-go entfallen, zum anderen auch der zu Stoßzeiten entstehende und gefährliche Rückstau auf die B 26.

Die Planungsvereinbarung regelt nun, wofür die Kooperationspartner im jeweiligen Teil des Planungsprozesses verantwortlich sind. Dabei stellt Hessen Mobil, das nach langer Stagnation dem Landkreis die Federführung übertragen hat, die bisherigen Planungsunterlagen zur Verfügung. Darauf aufsetzend wird Darmstadt-Dieburg die Planung in ihren fünf Leistungsphasen (Grundlagenermittlung, Vorplanung, Entwurfsplanung, Genehmigungsplanung und Ausführungsplanung) samt aller erforderlicher Gutachten und Fachbeiträge ausschreiben und beauftragen. Hessen Mobil begleitet die Planung fachlich, trägt aber vor allem die Kosten. Geregelt ist auch, dass das Land Hessen den Kreis für seinen personellen Mehraufwand im Planungsprozess finanziell entschädigt.

Dieburg: Für den Ausbau der B45 muss Boden gekauft werden

Für den Ausbau auf vier Spuren wird es zudem nötig sein, auf beiden Seiten der B 45 Boden zu kaufen. Damit wird die Hessische Landgesellschaft (HLG) beauftragt; die Erwerbskosten trägt ebenfalls Hessen Mobil und damit der hessische Steuerzahler. Die Planungsvereinbarung regelt den Prozess bis zum Abschluss der Ausführungsplanung als letzter Leistungsphase. Wenn danach das Baurecht geschaffen ist, soll der Bund als Finanzier der Bundesstraße die Mittel für den Ausbau freigeben. Für die bauliche Umsetzung soll dann wiederum Hessen Mobil verantwortlich sein. Kalkulationen zur Dauer und zu den Kosten der Planung (oder gar zum späteren Ausbau) enthält die Vereinbarung, die nur die grundsätzliche Aufteilung der Pflichten während des Planungsprozesses regelt, nicht. (Von Jens Dörr)

In Dieburg ist ebenfalls der Besitzerwechsel in der Möhrsmühle ein Thema. Eröffnung wird aber erst 2023 sein.

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