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Amtsübergabe: Dieter Lang ist neuer Bürgermeister von Dietzenbach

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Von: Niels Britsch

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Pandemiegerechte Amtsübergabe: Mit Abstand und Faustgruß überreicht Jürgen Rogg (links) seinem Nachfolger Dieter Lang die Amtsgeschäfte im Dietzenbacher Rathaus.
Pandemiegerechte Amtsübergabe: Mit Abstand und Faustgruß überreicht Jürgen Rogg (links) seinem Nachfolger Dieter Lang die Amtsgeschäfte im Dietzenbacher Rathaus. © Britsch

Seit gestern ist Dieter Lang (SPD) Bürgermeister der Kreisstadt Dietzenbach, gleichzeitig endete die zwölfjährige Amtszeit von Jürgen Rogg. In einer – wegen der Corona-Pandemie in Umfang und Feierlichkeit arg abgespeckten – Sitzung der Stadtverordnetenversammlung (SVV) überreichte das bisherige Stadtoberhaupt dem neuen Bürgermeister die Ernennungsurkunde.

Dietzenbach – „Schade, dass die Veranstaltung wenig Feierliches hat, ich hätte es Dir gegönnt, heute etwas zu feiern“, bedauert Rogg in Richtung seines Nachfolgers. In seiner Abschiedsrede beschreibt er Kommunalpolitik als „stets vergeblichen Versuch einer kleinen Minderheit, es einer großen Mehrheit Recht zu machen“. Er habe sich nie als Politiker gefühlt, sondern eher als Geschäftsführer einer „Dietzenbach GmbH“. „Parteipolitische Themen haben mich weniger interessiert, es sei denn, sie waren zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger der Stadt“, betont Rogg und richtet auch mahnende Worte an die SVV: Einzelinteressen würden oft und laut vorgetragen, „hier wünschte ich mir manchmal mehr Gelassenheit und den Blick fürs Ganze.“ Er habe während seiner Amtszeit „nicht immer jeden über Entscheidungen informiert“, womit er sich in der ehrenamtlichen Politik gelegentlich unbeliebt gemacht habe: „Sehen Sie mir es nach.“

Rogg wünscht seinem Nachfolger einen „Helikopterblick für das Gemeinwohl“

Dem neuen Amtsinhaber wünscht er einen „Helikopterblick für das Gemeinwohl“ und Gelassenheit: „Pass auf Dich auf und bleib’ gesund“, so seine Abschiedsworte an Lang. Dieser dankt in der Antrittsrede seinem Vorgänger für die vergangenen sechs Jahre, in denen sie als Erster Stadtrat und Bürgermeister zusammenarbeiteten: „Wir sind damals als Duo angetreten und haben uns auch immer als Duo verstanden.“ Rogg habe eine offene Gesprächskultur in der Verwaltung eingeführt, „diesen Stil gilt es zu bewahren und fortzuführen“. Er wolle nun das Vertrauen derjenigen Dietzenbacher gewinnen, „die mich nicht gewählt haben“, so Lang. Er erwähnt ein Interview mit unserer Zeitung, in dem er sagte, der Bürgermeister sei nicht der Kummerkasten für Einzelne. Hinweise über illegale Müllablagerungen oder nicht funktionierende Straßenbeleuchtung seien beim städtischen Mängelmelder besser aufgehoben, erläutert er sein Zitat. Dennoch sei er bürgernah und höre gerne zu. „Ich nehme mir fest vor, das offene Ohr zu bewahren“, verspricht er.

Anschließend danken die Fraktionsvorsitzenden von CDU, SPD, Grünen, Freien Wählern, Linken und FDP sowie Vertreter des Magistrats und Saliha El Achak für den Ausländerbeirat dem bisherigen Bürgermeister und wünschen dem neuen Glück für die Amtszeit. Besonders die Beendigung der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme und die finanzielle Konsolidierung der Stadt würdigen die Redner als Roggs Verdienste. Nur am Rande spielt eine Ausschuss-Diskussion eine Rolle: Während Edeltraud Chawla die immer noch fehlende Antwort Roggs auf eine Grünen-Anfrage erwähnt, appelliert Manuel Salomon (CDU) an Dieter Lang, als Ansprechpartner aus der Verwaltung Anfragen der Fraktionen zu beantworten. (Niels Britsch)

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