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Auf schnellem Weg zur Arbeit

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Von: Anna Scholze

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Der Schnellweg soll künftig über Götzenhain führen, da so etwa bereits vorhandene Fahrradstraßen genutzt werden können.
Der Schnellweg soll künftig über Götzenhain führen, da so etwa bereits vorhandene Fahrradstraßen genutzt werden können. © Hendrik Schmidt

Dietzenbach – Der nächste Schritt in Richtung „Fahrrad-Autobahn“ steht bevor. Denn es ist nun an den Stadtverordneten, über die Raddirektverbindung des Regionalverbandes von Seligenstadt zum Frankfurter Flughafen abzustimmen, an die auch Dietzenbach angebunden ist. Und dabei steht das Stimmungsbarometer deutlich auf grün. Die Kommunalpolitiker sprachen sich während des Bauausschusses am Mittwoch einstimmig für die Route über Götzenhain aus, die sich während der Machbarkeitsstudie zum Favoriten gemausert hatte.

Findet die Verbindung auch in der Stadtverordnetenversammlung am 16. Dezember ihre Zustimmung, soll der Schnellweg zukünftig von Seligenstadt nach Dietzenbach und weiter über Götzenhain und Neu-Isenburg zum Frankfurter Flughafen führen. Ausgeschieden ist indessen die Variante über die B459, die nach einem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung im vergangenen Jahr in die Machbarkeitsstudie mit aufgenommen worden ist. Die Bundesstraße diene unter anderem als Ausweichstrecke bei Autobahnsperrungen, wie das Planungsbüro erläutert, das vom Regionalverband mit der Studie beauftragt war. Darüber hinaus sei auf der Verbindung ein hohes Aufkommen von Lastwagen zu verzeichnen. Auch müssen bei der Umsetzung der Verbindung mehrer Bäume zwischen der Waldorfschule und der Kempinski-Kreuzung gefällt werden.

Die Route über Götzenhain, die entlang der K174 und der K173 führt, habe sich insbesondere aufgrund des Kosten-Nutzen-Faktors zur bevorzugten Variante entwickelt, wie es während des Bauausschusses von Seiten der Stadtverwaltung hieß. Hinzukommt, dass die Strecke mit bereits vorhandenen Fahrradstraßen verbunden werden kann. So ergeben sich unter anderem Synergien mit jenem Radschnellweg, der von Darmstadt nach Frankfurt führt. „Nun muss nur noch Dietzenbach an die vorhandenen Wege angeschlossen werden“, sagte Inga Windolf von der Stadtplanung. Das sei zum Beispiel über die Waldacker-Kreuzung oder über die L3001 möglich. Schließlich wird Letztere in einem nächsten Schritt vom Wappenkreisel in der Altstadt bis zum Waldschwimmbad fahrradfreundlich ausgebaut.

Grundsätzlich geklärt werden muss allerdings, inwiefern sich der letzte Abschnitt der Radschnellstraße zum Terminal 2 des Frankfurter Flughafens realisieren lässt. Die Kosten für die sogenannte Vorzugsvariante über Götzenhain belaufen sich nach ersten Schätzungen auf 38,8 Millionen Euro. Der genaue Eigenanteil der beteiligten Kommunen wird indessen erst im Zusammenhang mit der vertiefenden Planung im ersten Halbjahr 2023 austariert werden. Dass die „Autobahn“ für Radler nun weiter in greifbare Nähe gerückt ist, freut insbesondere die Grünen und die SPD. So betont Grünenpolitikerin Melanie Bacher etwa, dass sie sich anfänglich zwar gewünscht hatte, dass die Straße durch die Kreisstadt führt, sie im Verlauf der Machbarkeitsstudie aber verstanden habe, wieso dies nicht praktikabel sei. Schließlich wollten jene, die mit dem Fahrrad anstatt mit dem Auto zur Arbeit fahren, möglichst schnell an ihrem Ziel sein. Und sich nicht, wie Sozialdemokratin Sabine Goeser ergänzt, durch die Stadt schlängeln.

Goesers Parteigenossin Bengü Karakuz mahnt indessen, dass man die Zufahrtsstraßen, die in der Kreisstadt zu der Direktverbindung führen, hinsichtlich der Fahrradfreundlichkeit nicht aus dem Blick verlieren dürfe.

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