1. Startseite
  2. Region
  3. Dietzenbach

Betreuungslücke wird größer: Zahlreiche Kita-Plätze in Dietzenbach fehlen

Erstellt:

Von: Anna Scholze

Kommentare

Der Bedarf an Betreuungsplätzen in Kitas wächst stetig. Schon für das kommende Jahr wird nach derzeitigem Stand ein Minus von 98 Unterbringungsmöglichkeiten prognostiziert. (Symbolbild)
Der Bedarf an Betreuungsplätzen in Kitas wächst stetig. Schon für das kommende Jahr wird nach derzeitigem Stand ein Minus von 98 Unterbringungsmöglichkeiten prognostiziert. (Symbolbild) © dpa

Der Bedarf an Betreuungsplätzen in Kitas in Dietzenbach wächst. Derzeit fehlen 71 Plätze für Kinder über drei Jahren. Auch an Personal mangelt es.

Dietzenbach – Die Stadtverordneten konnten während der vergangenen Sitzung des Sozialausschusses einen ersten Blick auf den Kitabedarfsplan werfen, der derzeit in Zusammenarbeit mit dem Kreis Offenbach erstellt wird. Dieser bestätigt in nackten Zahlen, was vielen bereits bewusst ist: Der Bedarf an Betreuungsplätzen wächst stetig. So fehlen im aktuellen Kindergartenjahr bereits 71 Plätze für Kinder über drei Jahren (Ü3). Doch damit ist der Gipfel noch lange nicht erreicht. Schon für das kommende Jahr wird nach derzeitigem Stand ein Minus von 98 Unterbringungsmöglichkeiten prognostiziert.

Bei den Kindern unter drei Jahren (U3) ist die Situation hingegen etwas entspannter. Da gibt es für den Zeitraum 2022/23 eine Lücke von 15 Plätzen, man rechnet aber ebenfalls mit einem wachsenden Defizit. Im Kitajahr 2025/2026 sollen dann 39 Plätze fehlen. Zwar können durch zusätzliche Angebote in den kommenden zwei Jahren 64 Mädchen und Jungen mehr aufgenommen werden. Doch das ist angesichts der Entwicklungen wohl lediglich als ein Tropfen auf den heißen Stein zu bezeichnen. So machte auch Bürgermeister Dieter Lang in der Ausschusssitzung deutlich, dass die Stadt weitere Ausbaumöglichkeiten prüfen oder gar einen weiteren Kindergarten bauen müsse.

Dietzenbach: Kinder aus der Ukraine in Spielkreisen untergebracht

Dieser Schritt könnte etwa auch vor dem Hintergrund der weltpolitischen Ereignisse umso drängender werden. Schließlich wächst die Nachfrage nach Betreuung mit der Ankunft der Geflüchteten aus der Ukraine.

Viele der betroffenen Kinder werden zunächst, wie Peter Amrein, Fachbereichsleiter Soziale Dienste, mitteilte, in Spielkreisen im Erdgeschoss der Seniorenwohnanlage in der Marktstraße untergebracht. Die dort vorhandenen Multifunktionsräume sind schon länger dazu gedacht, sie bei Bedarf für Kindergartengruppen zu nutzen. „Für das Betreuungsangebot haben wir bereits eine junge Frau gewonnen, die in der Ukraine Germanistik studiert hat und als Lehrerin tätig war“, so Amrein weiter. Zudem teilte er mit, dass die Spielkreise den Vorteil hätten, dass sie nicht von Fachpersonal geleitet werden müssen.

Denn auch dazu musste Amrein erneut ein altes Lied anstimmen. „Wir haben erhebliche Schwierigkeiten, neue Erzieherinnen und Erzieher zu finden.“ Deshalb sei man mit dem Arbeitsamt im Gespräch und versuche im Zusammenhang mit einem europäischen Programm, Pädagogen aus Griechenland, Spanien und Italien für die Kitas zu begeistern. (Anna Scholze)

Über enormen Personalmangel klagte zuletzt auch die Stadt Offenbach. Im Herbst könnte die Lage noch ernster werden.

Auch interessant

Kommentare