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Betrugsmasche in Dietzenbach: Betteln mit dem Bild des Schulleiters

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Von: Anna Scholze

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In Steinberg haben Frauen an der Haustür nach Geld für die Heinrich-Mann-Schule gefragt.
In Steinberg haben Frauen an der Haustür nach Geld für die Heinrich-Mann-Schule gefragt. © ans

In Dietzenbach geht eine Gruppe Frauen mit dem Bild des Heinrich-Mann-Schulleiters von Tür zu Tür und gibt vor, Spenden zu sammeln. Die Polizei ermittelt.

Dietzenbach – Das Handy von Hans Peter Löw, Schulleiter der Heinrich-Mann-Schule (HMS) in Dietzenbach (Kreis Offenbach), hat am Samstag (7. April) nicht stillgestanden. „Ich habe zahlreiche Nachrichten bekommen, dass für unsere Schule in Steinberg Spenden gesammelt werden“, erzählt er. Nach Löws Informationen soll es eine Gruppe gewesen sein, die von Haustür zu Haustür unterwegs war. Besonders ärgerlich für den HMS-Leiter ist, dass die Trickbetrüger ein Foto von ihm als angebliche Legitimation vorzeigen, um sich Geld zu erschleichen.

„Das hat mich betroffen gemacht“, sagt Löw. Dennoch ist er mehr um die Auswirkungen für seine Lehranstalt, als um ihn selbst besorgt. „So etwas kann dem Ruf unserer Schule schaden“, bringt er seine Bedenken zum Ausdruck. Zumal, wie Löw im Gespräch mit der Offenbach Post mehrfach betont, dies nicht die Art sei, wie die HMS Spenden sammelt. „Schließlich ist uns bewusst, dass solch eine Aktion missbraucht werden kann“, fährt Löw fort. Wenn seine Schule um Geld bitte, dann gehe sie etwa direkt auf Unternehmen zu oder verweise auf ein Konto, auf das überwiesen werden könne.

Versuchter Betrug in Dietzenbach: Gruppe Frauen geht mit Bild von Schulleiter von Tür zur Tür

Im Hinblick auf die mutmaßliche Betrugsmasche am Wochenende sagt Löw indes: „Ich hoffe, dass die Täter bei niemandem Erfolg hatten.“ Er gehe jedoch davon aus, dass ziemlich schnell die Reißleine gezogen werden konnte. Denn nachdem die ersten Schreckensnachrichten auf seinem Handy eingetrudelt waren, habe er sich direkt an die Polizei gewandt. Die Beamten hätten ihm mitgeteilt, dass sie ebenso entsprechende Meldungen von Bürgern erhalten haben.

Polizeihauptkommissar Andreas Bamberg bestätigt, dass bei der Dietzenbacher Dienststelle Hinweise eingegangen seien. So habe etwa eine Dame in Steinberg die Kollegen benachrichtigt, dass eine Frau an ihrer Haustür aggressiv gebettelt habe. Als die Polizei jedoch vor Ort war, habe sie niemanden mehr auffinden können.

Versuchter Betrug in Dietzenbach: Polizei erhält weitere Hinweise - „Aggressiv gebettelt“

Weiterhin habe man in der Dienststelle die Information erhalten, dass drei Frauen „in diesem Stadtteil teilweise sehr robust Geld erbettelt haben sollen“, fährt der Dienststellenleiter fort. Dabei soll ein Foto von Schulleiter Hans Peter Löw gezeigt worden sein. „Das Vorgehen der Frauen könnte für eine organisierte Gruppe sprechen, welche in puncto Sammelgrund sehr kreativ ist“, sagt Bamberg. So seien Schulen etwa ein dankbarer Grund, um Geld zu sammeln, da für solche Einrichtungen gerne gespendet werde. Allerdings: „Wir befinden uns hier im Bereich der Mutmaßungen“, macht der Hauptkommissar deutlich. Die Ermittlungen dauerten noch an. So habe die Polizei bisher auch noch keine Kenntnis darüber, ob jemand zu Schaden gekommen ist und der Gruppe tatsächlich Geld gegeben hat.

Grundsätzlich rät Andreas Bamberg jedoch, sich mit Hinweisen zu kuriosen Vorfällen oder Straftaten direkt an die Polizei zu wenden. „Nur so können wir schnell genug reagieren“, macht er deutlich. Außerdem empfiehlt er bei Spendengesuchen an der Haustür, bei denen man sich unsicher sei, höflich abzulehnen und die Tür zu schließen. (Anna Scholze)

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