Dietzenbach soll intelligente Straßenbeleuchtung erhalten

Dietzenbach erhält eine intelligente Straßenbeleuchtung. Umgesetzt wird die Modernisierung im Zusammenhang mit dem landesweiten Pilot- und Demonstrationsprojekt zur „Smarten Infrastruktur Straßenbeleuchtung“.
Dietzenbach – Unter dem Einsatz von LED-Technologie in Verbindung mit einer korrespondierenden Verkehrssteuerung sowie einer ergänzenden Sensorik sollen die Straßen zukünftig bedarfsgerecht beleuchtet werden. Heißt: In Zeiten, in denen kaum Autos unterwegs sind, wird die Lichtintensität deutlich heruntergefahren.
Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, die durch das Projekt anonymisiert gewonnenen Verkehrsdaten unter Einbindung der Ampelschaltung dazu zu nutzen, den Verkehrsfluss zu Stoßzeiten zu verbessern. Die sich daraus ergebende Emissionsminderung komme dann auch den Anwohnern zugute, wie es in der Magistratsvorlage heißt. Gleiches treffe auch auf die Verringerung des Lichtes zu, denn dieses werde häufig als störend empfunden.
Ein weiterer positiver Effekt sei die Stromersparnis von 85 Prozent. Somit werden voraussichtlich 197 Tonnen CO2 jährlich eingespart. Das entspreche der Menge, die von 16,4 Hektar Buchenwald in einem Jahr durchschnittlich gebunden wird, heißt es von Seiten des Dietzenbacher Klimaschutzmanagements. Die Minimierung der Treibhausgase würde darüber hinaus schnell eintreten. Dies spiele insbesondere im Hinblick des Restbudgets, das vorgibt, welche Mengen der Gase noch ausgestoßen werden dürfen, eine wichtige Rolle.
Während das Projekt bei der Mehrheitskoalition sowie der CDU, dem fraktionslosen Jürgen Balzar und der AFD auf Zustimmung stieß, äußerten sich FW-UDS und FDP kritisch. Die Freien Wähler etwa forderten in einem Änderungsantrag, die Teilnahme an dem Projekt nicht weiter zu verfolgen, da das Vorhaben weder ökologisch noch finanziell vorteilhafte Ergebnisse liefere. Die Fraktion unter der Leitung von Jens Hinrichsen monierte gar eine Amortisationszeit von mehreren hundert Jahren. Zudem erachtete auch FDP-Fraktionsvorsitzender Sven Hartmann das Projekt als zu teuer. Gleichzeitig mahnte er, die Vorlage nicht gegen den von seiner Partei gestellten Antrag auszuspielen. Die Freidemokraten hatten sich darin für Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED ausgesprochen. Mit dem Unterschied jedoch, dass das bewilligte Projekt ausschließlich die Hauptverkehrsadern betrifft, während die FDP in ihrem Antrag alle Straßen mit einbezogen hat. Hartmann war aus diesem Grund der Überzeugung, dass sich die beiden Anliegen durchaus ergänzen würden. Zustimmung erhielt er dabei von Christdemokratin Christel Germer. Schließlich bräuchte Dietzenbach überall LED-Beleuchtung und nicht allein an den Hauptstraßen. Ergänzend stellte sie fest: „Es wundert mich, dass die Grünen dem nicht zustimmen.“ Nils Steinheimer indessen begründet die Ablehnung des FDP-Antrags seiner Partei und somit zugleich die der Mehrheitskoalition damit, dass man zunächst mittels des Landes-Projektes die Struktur für eine Umrüstung schaffen müsse, bevor man mit dieser im gesamten Stadtgebiet beginnen könne. (Anna Scholze)