Aktion gegen Vermüllung: „Wundere mich schon, wie schmutzig es in Dietzenbach ist“

In Dietzenbach (Kreis Offenbach) liegt viel Müll im öffentlichen Raum herum. Nun soll eine Aktion dagegen helfen.
Dietzenbach – Die zunehmende Vermüllung der Stadt ist seit langem ein Dauerthema. Jetzt waren einmal mehr die Bürger aufgerufen, aktiv zu den Zangen zu greifen und sauber zu machen. Dabei wurde aus dem früheren „Sauberhaften Dietzenbach“ ein „Clean up Dietzenbach“, aus der Reinigung des gesamten Stadtgebietes eine Aktion in einem begrenzten Quartier.
Mit einem neuen Konzept hat die Abteilung Abfallwirtschaft der Städtischen Betriebe nach zweijähriger Coronapause die traditionelle Bürger-Putz-Aktion neu gestartet. „Wir wollen in Zukunft die Kräfte bündeln“, sagte Projektleiter Patrick Komorowski von den Städtischen Betrieben. Heißt: Mehrere Säuberungsaktionen, geplant sind derzeit vier, übers Jahr verteilt in kleineren Teilen der Stadt.
Profis helfen bei Müll-Aktion in Dietzenbach
Den Anfang machte nun die Stadtmitte. Kurz vor der Aktion hatte das Team der Abfallwirtschaft auf dem Parkplatz vor dem Rathaus an der Offenbacher Straße einen Treffpunkt eingerichtet. Ohne jede Anmeldung konnten sich die fleißigen Helfer dort versammeln und wurden mit Handschuhen, Zangen und Mülltüten bestens ausgerüstet. Ebenso gaben die Profis ein paar Tipps mit auf den Weg, vor allem zur Handhabung der Zangen.
„Wir haben ein Gebiet ausgewiesen, das von der Schilflache bis zum Wasserpark reicht und es in zwölf Teilbereiche unterteilt“, teilte Komorowski mit. „Am besten nehmen sie gleich einen zweiten Sack mit auf ihre Tour, der erste wird ruckzuck voll sein“, empfahl Bürgermeister Dieter Lang bei seiner Begrüßung vorausschauend. Insgesamt waren etwa 35 Dietzenbacher Bürger erschienen, um ihre Stadt entsprechend zumindest stellenweise wieder fein zu machen. Darunter meist Paare und Familien mit Kindern, es fehlten vor allem die Vereine und Institutionen, die in der Vergangenheit oft stark vertreten waren.
Anti-Müll-Aktion: Gebiet von Schilflache bis zum Wasserpark in Dietzenbach
Indes schwärmten die Helfer motiviert aus, unter anderem in Richtung Hessentagspark ging es gleich zur Sache. Bereits auf dem sogenannten Straßenbegleitgrün wurde der erste Müll geborgen. „Ich möchte den Kindern ein gutes Vorbild sein und auch etwas für meine Stadt tun“, sagte etwa Natalie Köhler, die mit ihrer Tochter Leni gekommen war. Auch Neubürgerin Marianela Manzoni betonte ihr Engagement für den Heimatort. Allerdings stellte sie auch fest: „Ich wundere mich schon, wie schmutzig es in Dietzenbach ist.“
Wie die Städtischen Betriebe mitteilten, wurden am Ende rund zehn Kubikmeter Unrat eingesammelt. An insgesamt 30 Haltepunkten holte das Team die Säcke ab, die letztendliche Entsorgung übernahmen dann die Stadtwerke. Dass auch das übliche Zusammensein für alle Beteiligten mit einem Imbiss am Ende der Aktion pandemiebedingt entfallen musste, bedauerten Helfer und Organisatoren sehr. Dennoch soll es weitergehen mit „Clean up Dietzenbach“, künftige Einsätze sind für Mai und Juli geplant. Das genaue Datum und das Quartier teilen die Städtischen Betriebe noch mit. Darüber hinaus soll auch wieder ein „Sauberhafter Kita-Tag“ im Mai und ein „Sauberhafter Schul-Tag“ im Juli stattfinden.
Dietzenbach: Mit Resonanz zufrieden
„Dafür, dass wir so lange pausieren mussten, bin ich mit der Resonanz ganz zufrieden“, sagte Markus Krallinger, Abteilungsleiter Abfallwirtschaft. Über die von seinem Team organisierten Putzaktionen hinaus stünden die Städtischen Betriebe auch immer bereit, private Initiativen zu unterstützen. Egal, ob man sich zu einer Sammelaktion verabrede oder beim Spazierengehen Abfall mitnehme. (Barbara Scholze)