Der Kümmerer für die Fahrradfahrer

Michael Erzberger ist Dietzenbachs erster ehrenamtlicher Radverkehrsbeauftragter
Dietzenbach – Egal ob die Sonne scheint oder der Regen prasselt - Michael Erzberg ist mit seinem Rad unterwegs. Mit passender Sportkleidung und Helm ausgerüstet, legt der leidenschaftliche Fahrradfahrer seine Wege ausschließlich mit dem Drahtesel zurück. Nun hat ihn der Magistrat zum ersten ehrenamtlichen Radverkehrsbeauftragten ernannt. Bekleiden wird er das Amt bis zum 31. Dezember 2027. Dass das Gremium ihn für die Position ausgesucht hat, kommt nicht von ungefähr. Schließlich nutzt Erzberger das Fahrrad nicht nur privat, sondern setzt sich als Vorsitzender und Mitglied des ADFC Dietzenbach bereits seit Jahren für eine bessere Radinfrastruktur ein. Darüber hinaus ist es Erzberger ein Anliegen Menschen zu motivieren, auf das klimafreundliche Verkehrsmittel umzusteigen.
„An mich kann sich jeder wenden, der Anregungen oder Fragen hat“, sagt der frischgebackene Radverkehrsbeauftragte der Kreisstadt. Als „Kümmerer für den Radverkehr“ will er zwischen Bürgerschaft und Stadtverwaltung vermitteln. Auch bei Beschwerden oder Mängeln können die Dietzenbacherinnen und Dietzenbacher zu ihm kommen. Außerdem wird Erzberger der Verwaltung mit seiner Expertise in Sachen Radverkehr zur Seite stehen. So wird er etwa an projektabhängigen Arbeitsbesprechungen teilnehmen, bei der Umsetzung von Maßnahmen des Radwegekonzeptes mitwirken und bei bundes- und landesweiten Kampagnen für den Radverkehr unterstützen.
Autos sollen Abstand halten
Wichtig ist Erzberger dabei, dass das Fahrrad als Verkehrsmittel bei der zukünftigen Planung, etwa bei Neubaugebieten oder Erneuerungen der Straßen, mit bedacht wird. „Bei der grundhaften Sanierung von Straßen sollte immer mitüberlegt werden: Was passiert mit dem Radverkehr? Ich möchte, dass immer auch daran gedacht wird“, so der Dietzenbacher. Schließlich gebe es bereits berechtigte Vorschriften des Landes Hessen, nur müssen diese auch von den Verkehrsplanern der Kreisstadt miteinbezogen und umgesetzt werden. Das Fahrradfahren soll schließlich langfristig attraktiver für alle werden.
Um die Menschen für die Nutzung des Verkehrsmittels zu motivieren, gibt es für den gebürtigen Neu-Isenburger zwei Möglichkeiten: Einerseits müsse man „die Bürger anregen, die potenziell dabei sind, umzusteigen“. Und andererseits, sich „mit den Autofahrern beschäftigen und versuchen, deren Rücksichtnahme auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer - in dem Fall die Fahrradfahrer - zu sensibilisieren“. Das hält er für sehr wichtig, verdeutlicht Michael Erzberger und plädiert dafür, Abstand zu halten.
Um Aufmerksamkeit auf die Radfahrer zu lenken, sind bereits Maßnahmen in Kooperation mit der Stadt sowie dem ADFC geplant. So findet beispielsweise am Samstag, 6. Mai, der Kinderfahrradkorso „Kidical Mass“ statt, bei dem sich für eine größere Verkehrssicherheit eingesetzt wird. Jeder kann daran teilnehmen, los geht es auf dem Europaplatz um 14 Uhr. Von der Polizei begleitet, haben die Kinder die Straßen währenddessen ganz für sich und können - ohne Angst - gemeinsam radeln. (Katharina Kleint)