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Der Malteser Hospizdienst plant Umzug in die Kreisstadt

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Von: Anna Scholze

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Kontakte nutzen: Alexander Rudolf, Leiter des Hospizdienstes, weiß, dass durch das Netzwerk der Helfer vor Ort der Dienst leichter bekannt wird.
Kontakte nutzen: Alexander Rudolf, Leiter des Hospizdienstes, weiß, dass durch das Netzwerk der Helfer vor Ort der Dienst leichter bekannt wird. © ans

Der Malteser Hospiz- und Palliativberatungsdienst, der derzeit noch von Heusenstamm aus agiert, soll, wie das übrige Angebot des Hilfsdienstes, in die Kreisstadt ziehen. Die Begleitung von Schwerstkranken, Sterbenden und ihren Angehörigen in Dietzenbach hat der Dienst bereits vor einiger Zeit übernommen. Allerdings: Die Kommune hatte bisher keine eigene Gruppe ehrenamtlicher Begleiter.

Dietzenbach - „Das haben wir nun geändert und in den vergangenen Monaten unter Corona-Bedingungen ein Team zusammengestellt“, berichtet Alexander Rudolf, Leiter des Malteser Hospiz- und Palliativberatungsdienst. Schließlich würden die Menschen vor Ort die Strukturen in der Stadt besser kennen und hätten ein Netzwerk, durch welches das Angebot des Dienstes leichter bekannt werde. Trotzdem bliebe die Anonymität gewährleistet, denn: „Diejenigen, die Hilfe benötigen, aber von keinem Bekannten betreut werden wollen, können einen Begleiter aus den anderen Kommunen zur Seite gestellt bekommen“, erläutert Rudolf. In der Kreisstadt habe der Hospizdienst nicht allein eine eigene Gruppe aufgebaut, sondern auch Kontakt zu den Seniorenheimen des DRK und der Dorea-Familie aufgenommen. „Denn auch hier gibt es Menschen, die unsere Unterstützung brauchen“, so Rudolf.

Bei der Arbeit des Hospizdienstes gehe es vor allen Dingen darum, die Klienten mit Informationen über die Versorgungsstrukturen am Lebensende zu informieren. „Während vielen die stationären Angebote bekannt sind, kennen sich die meisten mit dem, was ambulant möglich ist, nicht aus“, so der Abteilungsleiter. Doch nicht allein darüber klärten er und seine Kollegen auf, sondern erläuterten auch, worauf bei der Bedarfsmedikation durch den Hausarzt zu achten sei und erklärten, welche Probleme auf die Menschen zukommen könnten. Allerdings: „Wie die Zeit gefüllt wird, ist von Klient zu Klient unterschiedlich“, verdeutlicht Rudolf. Es werde etwa über Ängste gesprochen oder Erledigungen gemacht. „Außerdem versuchen wir, es den Menschen zu ermöglichen, Zuhause zu versterben“, fährt er fort. Auch wenn dies nicht in allen Fällen machbar sei.

Die Einstellung zum Hospizdienst habe sich in den vergangenen neun Jahren deutlich verändert: „In der Vergangenheit waren die Leute deutlich zurückhaltender“, erzählt Rudolf, der seit 2013 beim Dienst ist. Mittlerweile jedoch hätten sie lange Interessentenlisten für das Ehrenamt. Auch seien die Menschen insgesamt offener geworden. „Harte Reaktionen auf uns, wie wir sie etwa noch vor einigen Jahren erlebt haben, gibt es heute nicht mehr.“ Das zeige sich etwa am Beispiel der Entstehung des Stationären Hospiz, das im Jahr 2019 in Rodgau gebaut wurde. „Früher hätte das noch zu einer Gegenbewegung geführt“, erläutert Rudolf. Viele Menschen hätten wohl befürchtet, dass der Dienst zur Sterbebegleitung den Tod bringe. (Von Anna Scholze)

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