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Der Dietzenbacher Zahnarzt Muzafar Bajwa organisiert regelmäßig Impfaktionen

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Von: Niels Britsch

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Muzafar M. Bajwa
Muzafar M. Bajwa © p

Dietzenbach – Der Dietzenbacher Zahnarzt Muzafar M. Bajwa hat schon mehrere Impfaktionen in der Kreisstadt organisiert, die nächste findet am kommenden Sonntag statt. Im Gespräch mit unserer Zeitung zieht er Bilanz und äußert vorsichtige Hoffnung auf ein Ende der Pandemie.

Was ist das Ziel Ihrer Impfaktionen?

Das Ziel ist, unseren Beitrag zu leisten, um eine möglichst hohe Impfquote zu erreichen und von der Pandemie endlich in die Endemie überzugehen. Es war mir wichtig als Dietzenbacher – ich bin hier zur Schule gegangen und habe auch eine Zahnarztpraxis hier – der Stadt und Gesellschaft etwas zurückzugeben.

Können Sie eine kurze Bilanz Ihrer bisherigen Impfaktionen ziehen?

Wir hatten insgesamt sechs Impfaktionen in Dietzenbach gemacht, davon bisher drei im Capitol, zwei im Seniorenzentrum und eine in einer Moschee. Darüber hinaus initiierte ich Aktionen in Frankfurt und Erzhausen. Insgesamt haben wir gleichermaßen Männer wie Frauen verschiedener Herkunft und unterschiedlichen Alters impfen können. Seit die Stiko die Empfehlung ausgesprochen hat, sind auch Jugendliche ab zwölf Jahren unter den Impflingen. Wir haben sehr viel positives Feedback bekommen und die Menschen zeigten sich dankbar über die Möglichkeiten der Impf-Aktionstage. Vor allem waren Sie uns sehr dankbar, dass wir am Sonntag tätig waren.

Wie viele Menschen haben Sie mit diesen Aktionen bisher erreicht?

Wir haben bisher über 1 500 Personen in Dietzenbach geimpft.

Waren es bisher überwiegend Booster-Impfungen?

Da wir recht früh mit der Stadt Dietzenbach im Juni 2021 begonnen haben, lag zuerst der Fokus bei den Erst- und Zweitimpfungen. Später kamen die Auffrischungsimpfungen dazu, die im Dezember 2021 den höchsten Anteil ausmachten.

Konnten Sie auch Impfskeptiker überzeugen?

Die Frage können wir schlecht beantworten, da wir keine Analyse gemacht haben, welche Einstellung die Menschen vor den Impfungen hatten. Die Menschen, die sich haben Impfen lassen, konnten wir erreichen und überzeugen.

Wie erreichen Sie Menschen, die aufgrund sprachlicher oder kultureller Barrieren staatliche Impfangebot bisher nicht wahrnehmen konnten oder wollten?

Wir haben frühzeitig auf die Netzwerke innerhalb der Stadt gesetzt, so waren beispielsweise Kirchen, muslimische Glaubensrichtungen, Integrationslotsen, Vereine sowie Menschen aus dem städtischen Fachbereich Soziale Dienste als Multiplikatoren unterwegs. Vor Ort hatten wir Mitarbeitende, die aufgrund ihrer Fremdsprachen-Kenntnisse in diverse Sprachen übersetzen konnten.

Verdienen Sie mit den Aktionen Geld?

Da ich Zahnarzt bin und aktuell nicht impfen darf, verdiene ich kein Geld damit. Ich bin Initiator und Organisator der Aktion, habe Apotheken für das Aufziehen der Spritzen und Arztpraxen für das Impfen gewinnen können, jedoch keine Impfung als selbstständiger Zahnarzt durchgeführt. Das Engagement ist ehrenamtlich. Über den Freien Verband der Zahnärzte Hessen haben wir uns auch stark gemacht, dass Zahnärzte ebenso impfen dürfen, um die Ressourcen im Gesundheitswesen voll ausschöpfen zu können. Es gibt aktuell erfreuliche Tendenzen, dass auch ab Februar/März Zahnärzte, Apotheker und Tierärzte impfen dürfen, um breit aufgestellt zu sein, um die Impflast auf mehrere Schultern zu verteilen. (Das Interview führte Niels Britsch)

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