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Die Entwicklung des Hessentagsparks von 1970 bis heute

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Von: Anna Scholze

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Von Beginn an dabei: Ehrenbürgermeister Jürgen Heyer hat die Entstehung des Parks miterlebt und verbindet mit dem Freizeitareal viel Positives.
Von Beginn an dabei: Ehrenbürgermeister Jürgen Heyer hat die Entstehung des Parks miterlebt und verbindet mit dem Freizeitareal viel Positives. © ans

Die Idee für den heutigen Hessentagspark entstand bereits 1970 zusammen mit der Planung der neuen Stadtmitte. Seinen Namen erhielt er jedoch erst Jahre später.

Dietzenbach – Bei dem Namen „Hessentagspark“ kann der Unwissende schnell vermuten, dass die Anlage anlässlich der Festwoche im Jahr 2001 entstanden ist. Doch unterhält man sich mit Ehrenbürgermeister Jürgen Heyer, muss man feststellen, dass das ein Irrtum ist. „Die ersten Schritte in Richtung Park wurden bereits 1970 mit dem Erhalt der Stadtrechte gegangen“, berichtet Heyer. Damals habe man nach einer Möglichkeit gesucht, den alten Ortskern und Steinberg miteinander zu verbinden.

Schließlich sei dazwischen „Niemandsland“ gewesen. Allerdings mussten ein paar Jahre vergehen, wie Heyer schildert, bevor es konkrete Pläne für die neue Stadtmitte gab, in der sich auch jener Park wiederfinden sollte. Entstanden sind diese im Zusammenhang mit einem Ideenwettbewerb, der 1976 ausgerufen wurde. „Es gab 156 Einsendungen und es haben sich nicht nur Fachleute, sondern auch Bürger beworben“, erinnert sich der Sozialdemokrat und dabei schwingt noch immer Stolz und Begeisterung für die hohe Beteiligung mit. Denn auch zu dieser Zeit war der ehemalige Bürgermeister immer wieder in den verschiedensten Funktionen fest in der Dietzenbacher Politik verankert. Und so weiß er auch zu berichten, dass es noch einmal einige Zeit gedauert hat, bis der damals noch namenlose Park tatsächlich entstanden ist. Denn erst im Jahr 1979 mit der Entstehung des Rahmenplans fiel der Startschuss endgültig.

Ehrenbürgermeister Jürgen Heyer singt und spielt Gitarre im Hessentagspark

Schon bald darauf sollte der einstige Rathauschef mit die schönsten Stunden im Park erleben. „Im Jahr 1981 wurde hier eine Grillhütte errichtet“, erzählt er. Dort habe man sich regelmäßig in geselliger Runde getroffen und etwa miteinander gesungen. Heyer selbst packte die Gitarre aus und begleitete seine Freunde.

Das Jahr 1981 war jedoch auch jenes, in dem deutlich werden sollte, dass die Grünanlage in Zukunft nicht nur ein Treffpunkt, sondern auch ein entscheidender Faktor im Hochwasserschutz werden sollte. „Zu dieser Zeit gab es ein starkes Hochwasser in Dietzenbach“, sagt Heyer. Dieses habe etwa das Rathaus vollkommen unter Wasser gesetzt. Damit die Stadt künftig besser für Jahrhundertregenereignisse gerüstet ist, habe der Landkreis angeordnet, dass in der Grünfläche ein Regenrückhaltebecken gebaut werden muss.

20 Jahre später sollte der Park endlich dann auch einen Namen erhalten. „Während des Hessentags 2001 gab es dort die Sonderschau ,Natur auf der Spur’“, erzählt Jürgen Heyer. Und weil die Veranstaltungswoche so erfolgreich gewesen sei, habe man beschlossen, dem Freizeitareal den Namen Hessentagspark zu geben.

Heyer erachtet Zirkus Chicana als „große Bereicherung“

Seither hat sich das Gelände stetig weiterentwickelt und dient Jung wie Alt zur Freizeitgestaltung. Die Minigolfanlage etwa wird regelmäßig auch von der Seniorenhilfe Dietzenbach genutzt. Am vom Verein „Für Dietzenbach“ gespendeten Calisthenics-Gerät findet hingegen wöchentlich ein Street-Workout-Kurs für Jugendliche statt. Das Parkcafé bietet Eltern einen Ort zum Ausruhen, während ihre Kinder den Spielplatz erobern.

Auch ist vor längerer Zeit der Kinder- und Jugendzirkus Chicana mit seinem Zelt in den Hessentagspark gezogen. Davon war jedoch nicht jeder begeistert, insbesondere die Anwohner beschwerten sich über Ruhestörung und nahmen Anstoß am Aussehen des Zeltes. Jürgen Heyer jedoch empfindet die Tatsache, dass es einen solchen Verein in Dietzenbach gibt, als eine „große Bereicherung“. Auch ist er der Auffassung, dass das Zelt an sich in Ordnung sei und niemandem den Platz wegnehme.

Giesela Schiratis-Erlat aus dem Vorstand des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) hingegen kann die Kritik am Hessentagspark allgemein nicht nachvollziehen. „Wenn sich die Leute über etwas ärgern, sollen sie aktiv werden“, meint sie. Der OGV, der seit vielen Jahren im Park beheimatet ist, sei sehr zufrieden mit dem Standort. Es sei lediglich einmal ein Banner mit Zeichnungen von Uschi Heusel beschmiert worden. Und auch die Aussagen von Polizei und Ordnungsamt zeigen, dass es auf dem Freizeitgelände zwar zu Vergehen verschiedenster Art kommt, dies jedoch in geringem Maße. Die Polizei etwa teilt mit, dass sich die Drogendelikte und Ruhestörungen in diesem Jahr im einstelligen Bereich befinden.

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