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Die Ferienspiele der Stadt gibt es seit 50 Jahren

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Strahlende Augen: Den Mädchen und Jungen wird auch heute noch immer wieder was neues geboten.
Strahlende Augen: Den Mädchen und Jungen wird auch heute noch immer wieder was neues geboten. © Wittekopf

Die Ferienspiele feiern ihren fünfzigsten Geburtstag. Das Programm, dass 1972 von der Stadtverwaltung auf Anregung des „SPD-Arbeitskreises Steinberg“ ausgearbeitet wurde, ist seit jeher fester Bestandteil im Betreuungsangebot der Kreisstadt. Es bietet Kindern zwischen sechs und zwölf Jahren, die Möglichkeit etwas zusammen zu unternehmen.

Dietzenbach - Dabei wird das Konzept bereits seit seiner Gründung gut angenommen. „Die Kurse sind ausgebucht“, resümiert 1972 der damalige Leiter des Sozialamts Reinhard Göpfert. Auch die „Schwimmbadbusse“ – die Fahrkarte hat seinerzeit 60 Pfennig gekostet – mit denen die Kinder von Dietzenbach ins Schwimmbad nach Obertshausen gebracht wurden, waren „immer voll.“ Die Leiterin der ersten Ferienspiele war damals Renate Maiwaldt. Sie erinnert sich auch heute noch gerne an die Zeit zurück. „Ich bin 1972 nach Dietzenbach gezogen und war im Sozialamt angestellt“, erzählt sie. „Eigentlich sollte ich ja die Kindertagesstätte in der Weiherstraße übernehmen, aber die war noch im Bau“, erzählt sie. Also habe Göpfert sie direkt angesprochen, ob sie die Spiele betreuen wolle. Spannend sei es damals gewesen und es habe ihr sehr viel Spaß gemacht. „Ich konnte bereits Kontakt mit den Kindern und Eltern knüpfen, die ich später in der Kita dann gesehen habe“, berichtet Maiwaldt weiter. „Alle hatten großen Spaß und die Bedingungen im Stadion waren ja wirklich gut.“ Auch Jürgen Montag, der von 1985 bis 2012 zu den Organisatoren der Ferienspiele gehörte, schwelgt gerne in Erinnerungen. „Das Organisationsteam hat die Dinge besorgt, die für die Betreuung notwendig waren“, erzählt er. Dazu zählten neben der Verpflegung die Transport- und Unterbringungsmöglichkeiten. „Uns standen Busse für große Ausflüge zur Verfügung.“ Im Spitzenjahr 1992 tummelten sich während der Sommerferien 280 Kinder im Waldstadion. „Dieses Jahr sind es 100 Kinder“, sagt Maud Müller vom Bildungshaus.

Und viele der Mädchen und Jungen, die einst über das Gelände des Stadions tobten, kamen später als Betreuer zurück. So wie Nina Schmunk vom Organisationsteam. Sie erinnert sich noch gerne an die Zeit zurück. Für ihre Mutter Ingrid Bittner-Schmunk, die im Krankenhaus oft Nachtdienst hatte, waren die Ferienspiele „ein Segen.“ „Ich konnte die Kinder zum Bus bringen und dann ausschlafen“, sagt sie.

Und was sagen die Teilnehmer von heute? Eintracht-Fan Benno liebt natürlich das Fußballspiel. „Man findet hier schnell neue Freunde“, sagt sein Kumpel Fabian. Das bestätigen Svenja und Nele. „Es ist einfach toll hier und die Betreuer sind super“, sind die Mädchen sich einig. Dabei erleben die Kinder täglich was Neues. Heiko Hofmann, der seit 1993 Teamer der Ferienspiele ist und für die zwei Wochen aus Wien gekommen ist, hat eben den Holzkohlegrill angeworfen und zeigt den Kindern, wie man einen Pfannkuchen backt.

Fester Bestandteil der Ferienspiele ist der Besuch im Schwimmbad. „Das macht richtig Spaß“ sagen alle. Leichte Misstöne gibt es aber auch, denn um dahin zu kommen, müssen sie am Tennisplatz vorbei zum Haupteingang. „Früher konnten wir direkt über das Open-Air-Kino Gelände ins Schwimmbad gehen“, sagen sie und wünschen sich, dass das wieder möglich ist. (Von Burghard Wittekopf)

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