Die Lichter gehen aus

Gas wird knapp, Energie immer teurer. Diese Entwicklung ist auch an der Kreisstadt nicht spurlos vorübergegangen, weshalb der Fachbereich 60 – zuständig für Bau und Kultur – jüngst eine Reihe von Sparmaßnahmen beschlossen und während der Bauausschusssitzung vorgestellt hat. Unter anderem wird auf Effektbeleuchtung verzichtet, Wasser gespart und Dächer sollen mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet werden.
Dietzenbach – „Von den insgesamt 43 städtischen Liegenschaften werden noch neun mit Gas betrieben“, erläutert Monika Rühr, Leiterin der Abteilung Immobilienmanagement. In den vergangenen vier Jahren verbrauchten diese Liegenschaften im Schnitt rund 1,3 Millionen Kilowattstunden Gas pro Jahr – ein Umstand, den die Stadt schnellstmöglich ändern möchte.
„Wir überlegen jetzt natürlich, welche Einrichtungen wir künftig anderweitig versorgen können“, so Rühr. Der Fachbereich untersuche daher aktuell in Absprache mit Statikern und Isolierern die Möglichkeit, auf den Dächern der entsprechenden Gebäude Photovoltaik-Anlagen anzubringen.
Kurzfristig werden zudem die Heizzeiten in den betroffenen Liegenschaften gekürzt sowie die generelle Raumtemperatur heruntergefahren. „In bestimmten Einrichtungen haben wir das auch schon durchgeführt“, berichtet Rühr und betont: „Wir appellieren aber auch an die jeweiligen Einzelpersonen, möglichst energiesparend zu handeln und überall dort, wo es möglich ist, auf das eigene Nutzungsverhalten zu achten.“ So wolle man beispielsweise Mitarbeiter dazu anregen, häufiger die Treppe zu nutzen.
Während es sich bei einem Großteil dieser Maßnahmen noch um Entwürfe handelt, hat die Kreisstadt in der Zwischenzeit auch schon Sichtbares umgesetzt. Wer dieser Tage am Europaplatz unterwegs ist, dem wird nicht entgangen sein, dass bereits seit einiger Zeit die Effektbeleuchtung am Rathaus abgeschaltet ist. Ähnlich sieht es Rühr zufolge auch bei den Stadtwerken sowie dem Capitol aus.
Dabei wird es in Dietzenbach nicht nur von außen deutlich dunkler, auch im Innenbereich gehen mittlerweile früher die Lichter aus – so etwa im Rathaus. Brannte dort das Licht nach Betreten der Flure früher für eine Viertelstunde, geht nun schon nach fünf Minuten die Lampe aus. „Auf unserem Stockwerk haben wir die Zeit sogar auf eine Minute gekürzt“, sagt die Abteilungsleiterin. Bürgermeister Dieter Lang dazu: „Diese zusätzlichen Energieverschwendungen haben wir konsequent runtergefahren. Ein großer Erfolg kann auch mithilfe vieler kleiner Maßnahmen erreicht werden.“
Dazu gehört laut Rühr auch der bewusstere Umgang mit der Ressource Wasser. „Wir haben die Wassermenge an den Waschbecken reduziert und entschieden, dass wir außerdem auf einen Durchlauferhitzer verzichten können.“
Darüber hinaus seien bereits einige Brunnen im Stadtgebiet, wie etwa am Stadtbrunnen, abgeschaltet und auch bei der Bewässerung der Grünflächen habe die Stadt versucht, Wasser zu sparen. „Während den heißen Tagen im Sommer wurden lediglich die Bäume gewässert, die Stauden nicht“, so Rühr. Bürgermeister Lang weist zudem daraufhin, dass die Stadt auch für die Wassermengen im Waldschwimmbad eine nachhaltige Verwendung gefunden hat.
Anstatt das kühle Nass wie bisher einfach in die Kanalisation zu entlassen, hat in diesem Jahr neben der Jugendfeuerwehr, die das Wasser im Rahmen einer Übung abpumpen und zum Gießen verwenden durfte, auch die Natur davon profitiert. „Ich denke, dass unsere Maßnahmen durchaus Wirkung zeigen werden“, zeigt sich der Rathauschef sichtlich zufrieden. (Jan Lucas Frenger)