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„Hessens schönste Perle“

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Von: Anna Scholze

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Die Sternsinger der St. Martin Gemeinde haben auf dem Empfang im Capitol traditionsgemäß den Neujahrssegen überbracht.
Die Sternsinger der St. Martin Gemeinde haben auf dem Empfang im Capitol traditionsgemäß den Neujahrssegen überbracht. © Wittekopf

Zahlreiche Dietzenbacher fanden sich am Sonntagabend zum Neujahresempfang der Stadt im Capitol ein. Dabei drückten sowohl Stadtverordnetenvorsteherin Andrea Wacker-Hempel wie auch Bürgermeister Dieter Lang ihre Erleichterung darüber aus, dass nach zwei Jahren Pandemie nun die Normalität wieder Einzug gehalten hat. Gleichzeitig blickten sie jedoch sorgenvoll auf den Ukrainekrieg, der, wie Wacker-Hempel verdeutlichte, „nun fast schon ein Jahr tobt“.

Dietzenbach – Lang hingegen hob in seiner Neujahrsansprache hervor, dass der Krieg eine der Polykrisen sei, die sich auch auf Dietzenbach im Jahr 2022 ausgewirkt hätten. Hierzu gehöre neben den Ereignissen in Osteuropa auch die Tatsache, dass es zu einem weiteren Rekordsommer gekommen sei. „Wir waren noch nie so haarscharf knapp an einem Trinkwassernotstand“, verdeutlichte Lang. Allerdings: „Trotz der Polykrisen ist es in Dietzenbach ganz gut gelungen, alles zu erledigen, was notwendig war“, sagte der Verwaltungschef mit Nachdruck und bedankte sich dabei bei den städtischen Mitarbeitern sowie der Feuerwehr für ihren Einsatz. So sei Dietzenbach im Jahr 2022 etwa dem Großen Frankfurter Bogen beigetreten, einer Initiative des Landes Hessen zur Förderung von Bauprojekten. Weiterhin sei die Kreisstadt nun Teil der Gigabitregion Frankfurt-Rhein-Main und die Telekom werde im laufenden Jahr das Glasfasernetz ausbauen, wie Lang erläuterte.

Der Bürgermeister kam zudem nicht umhin, auf die finanziellen Nöte der Stadt zu blicken, welche sich unter anderem durch die Sozialstruktur ergeben. „Dietzenbach muss 600 Betreuungsplätze mehr vorhalten als eine Stadt vergleichbarer Größe“, machte er die Auswirkungen des Kinderreichtums in der Kommune deutlich. Um die daraus resultierende finanzielle Last stemmen zu können, fordere er seit zwei Jahren im Kommunalen Finanzausgleich des Landes einen Sozialfaktor einzubauen, der solche Strukturen berücksichtige.

Ein weiterer Aspekt, der Dietzenbachs Haushaltslage deutlich verbessern könnte, sei die weitere Ansiedlung von Unternehmen, wie Dieter Lang betonte. Dabei sei es wichtig, dass diese Arbeitsplätze schafften und neben der Grundsteuer auch Gewerbesteuerzahler seien. So würden etwa die Malteser mit 240 Mitarbeitern nach Dietzenbach kommen. Zudem plane die Firma Abel Mobilfunk, mit 170 Mitarbeitern in die Kreisstadt zu ziehen, wie Lang mitteilte. Darüber hinaus hob er in Bezug auf das Stadtleben positiv hervor, dass die Stadt ihr Vereins- und Kulturleben nach der Pandemie wieder zurückhabe. Das sei schließlich eine von Dietzenbachs Kernkompetenzen.

Mit Blick auf das laufende Jahr sagte der Sozialdemokrat hingegen, er befürchte, dass die Geschwindigkeit der anstehenden Veränderungen weiter zunehme. Jedoch, so machte er seinen Zuhörern Mut, müssten sie davor keine Angst haben, da sie bereits den Wandel der vergangenen Jahre gemeistert hätten. Grundsätzlich stellte Lang fest: „Ich danke allen, die diese Zeitenwende positiv mitgestalten werden.“

Der Haiku-Projektchor von Komponistin Barbara Wendtland sorgte für eine würdevolle musikalische Umrahmung. Indessen blickte Bürgermeister Dieter Lang in seiner Neujahrsansprache auf das Jahr 2022 zurück.
Der Haiku-Projektchor von Komponistin Barbara Wendtland sorgte für eine würdevolle musikalische Umrahmung. Indessen blickte Bürgermeister Dieter Lang in seiner Neujahrsansprache auf das Jahr 2022 zurück. © Wittekopf

Im Anschluss an die Neujahrsansprache des Bürgermeisters erhielt der ehemalige Richter Horst Schäfer für sein langjähriges und vielfältiges Engagement den Kulturförderpreis. Nouredine Dkidak indessen wurde mit dem Sportförderpreis ausgezeichnet. Der junge Sportler trainiert ehrenamtlich Jugendliche an dem Calisthenics-Gerät im Hessentagspark (ausführlicher Bericht folgt).

Für eine würdevolle musikalische Umrahmung sorgte die Komponistin Barbara Wendtland mit ihrem Haiku-Projektchor. Die Sängerinnen und Sänger stimmten etwa mit „Hessens schönste Perle“ eine Lobeshymne auf die Kreisstadt an. Das Stück stammt aus der Feder von Wendtland und ist Teil ihrer Revue „800 Jahre Dietzenbach“. Ebenso musikalisch wurde es bei den Sternsingern der St. Martin Gemeinde, die zudem traditionsgemäß den Neujahrssegen überbrachten. (von Anna Scholze)

Der Haiku-Projektchor von Komponistin Barbara Wendtland sorgte für eine würdevolle musikalische Umrahmung. Indessen blickte Bürgermeister Dieter Lang in seiner Neujahrsansprache auf das Jahr 2022 zurück.
Der Haiku-Projektchor von Komponistin Barbara Wendtland sorgte für eine würdevolle musikalische Umrahmung. Indessen blickte Bürgermeister Dieter Lang in seiner Neujahrsansprache auf das Jahr 2022 zurück. © Wittekopf

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