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Wohnungseigentümer legen im Thomas-Mann-Ring ein Kleinod an

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Von: Anna Scholze

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Erster Stadtrat Dieter Lang und der technische Leiter der Städtischen Betriebe Michael Würz (Dritter und Zweiter von links) besuchen mit weiteren Vertretern der Stadt den von Christian und Narcisa Kannenberg angelegten Garten. Mit dabei war auch Hauseigentümer Friedrich Jensen (Dritter von rechts).
Erster Stadtrat Dieter Lang und der technische Leiter der Städtischen Betriebe Michael Würz (Dritter und Zweiter von links) besuchen mit weiteren Vertretern der Stadt den von Christian und Narcisa Kannenberg angelegten Garten. Mit dabei war auch Hauseigentümer Friedrich Jensen (Dritter von rechts). © Scholze

„Es ist ein Kleinod, wie wir es in Dietzenbach kein zweites Mal finden“, lobt Erster Stadtrat Dieter Lang. Gemeinsam mit dem technischen Leiter der Städtischen Betriebe, Michael Würz, Bernd Weber von der Stadtplanung und Stefan Rogge, Abteilungsleiter der Grünflächenbewirtschaftung bei den Städtischen Betrieben, ist er zu Besuch in einem Garten der Wohnanlage im Thomas-Mann-Ring 18 bis 24.

Dietzenbach – Gilt dieser doch, wie es in einer Mitteilung der Stadt heißt, als Vorzeigebeispiel. Und das nicht ohne Grund: Bereits die Anlage vor dem Haus ist eine harmonische Komposition aus den verschiedensten Gewächsen. Ebenso versetzt der Innenhof im japanischen Stil den Besucher in Staunen. In organischen Formen gestaltet, beheimatet er Pflanzen, die in deutschen Gefilden als Raritäten gelten. So wächst hier Japanischer Ahorn genauso wie ein Zimtahorn.

Geplant und angelegt hat dieses Naturspektakel aber keineswegs eine Garten- und Landschaftsbau Firma, vielmehr waren es zwei Wohnungseigentümer in der Anlage, Narcisa und Christian Kannenberg, die sich der rund 1400 Quadratmeter Gartenfläche angenommen haben. „Wir haben alles so gestaltet, weil wir denken, dass der Klimawandel tatsächlich eingesetzt hat“, sagt Narcisa Kannenberg. So bestehe der Hauptgarten etwa zu 20 Prozent aus insektenfreundlichen Pflanzen. Darüber hinaus versorgt ein Brunnen die Tiere stetig mit Wasser. Und in der Tat: In dem parkähnlichen Innenhof waren schon die ungewöhnlichsten Gäste zu Besuch. „Wir hatten schon entflogene Papageien, aber auch Fasane und einen Fuchs hier“, erzählt Christian Kannenberg.

Der Garten im Innenhof ist organisch angelegt.
Der Garten im Innenhof ist organisch angelegt. © ans

Die Vielfalt an Pflanzen lockt jedoch nicht allein Insekten, Vögel und Wildtiere an. Auch Passanten und Nachbarn zeigen sich von dem Werk der beiden Juristen begeistert. „Wir werden oft angesprochen, und die Leute wollen wissen, wie die Gewächse in den Beeten heißen“, berichtet der passionierte Hobbygärtner. Denn viele wollten sich die Pflanzen nachkaufen. Allerdings, so gesteht der Jurist, hätten er und seine Frau nicht immer alle Namen parat. „Deshalb haben wir manches mit einem Namensschild versehen“, so Kannenberg. Seine Frau berichtet indessen, dass, seit sie den Garten im Jahr 2003 neu bepflanzt haben, darin kaum Müll oder Hundekot zu finden sei. Ähnlich sieht das auch in den Beeten rund um die städtischen Bäume am Straßenrand aus. Seitdem das Ehepaar hier im Jahr 2019 säckeweise Unrat herausgeholt und Pflanzen eingesetzt hat, wird die Arbeit respektiert. Stadtrat Lang verwundert das kaum. Es sei der Zauber des Schönen, der die Menschen ehrfürchtig werden ließe, meint er poetisch.

Damit der Garten im Thomas-Mann-Ring jedoch in solch prächtiger Form wächst, ist eine Menge Arbeit notwendig. „Wir sind jede Woche 20 Stunden beschäftigt“, erläutert Narcisa Kannenberg. Zudem hat bereits die Planung viel Engagement gefordert. „Uns war es auch wichtig, dass die Bewohner im Erdgeschoss auf ästhetische Weise ihre Privatsphäre behalten“, sagt Christian Kannenberg. Deshalb hätten sie die Terrasse durch runde Beete und nicht mittels statisch gepflanzter Hecken abgegrenzt. Finanzielle Unterstützung erhält das Ehepaar schließlich von Friedrich Jensen, dem die übrigen Wohnungen der Anlage gehören. „Frau Kannenberg bestellt und ich bezahle“, sagt er schmunzelnd. (Von Anna Scholze)

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