Ministerin Kristina Sinemus besucht Heinrich-Mann-Schule

Der nächste Meilenstein ist gesetzt. Im Kreis Offenbach haben nun elf weitere Schulen einen Glasfaseranschluss. Nachdem einige Bildungseinrichtungen von Telekommunikationsunternehmen schnelles Internet erhielten, folgten nun alle Dietzenbacher Einrichtungen sowie drei Schulen in Seligenstadt.
Dietzenbach – Verlegt wurden die Anschlüsse in Verbindung mit dem Breitbandförderprojekt „Schulen und weiße Flecken“ von Bund und Land. Nun hat sich die hessische Digitalministerin Kristina Sinemus einen Eindruck von dem Fortschritt des Projektes verschafft. Gemeinsam mit Landrat Oliver Quilling sowie den weiteren Projektbeteiligten besuchte sie am Montag die Heinrich-Mann-Schule (HMS). Bevor Sinemus jedoch auf den Glasfaserausbau einging, ließ sie es sich nicht nehmen, jenes Gerät selbst zu steuern, das die Kabel in die Erde bringt. Nach einer kurzen Probefahrt wendete sich die Landespolitikerin jedoch dem Breitbandförderprojekt zu. Sie sagte: „Eine Anbindung ans schnelle Internet ist die Basis, um vollumfänglich die Vorteile der Digitalisierung nutzen zu können.“ Dem konnte Schuldirektor Hans Peter Löw nur zustimmen: „Der Digital-Pakt von Bund und Land, mit dem die digitale Bildungsinfrastruktur ausgebaut werden soll, macht nur mit einer schnellen Verbindung ins Internet Sinn.“ Insbesondere, da eine Menge Daten benötigt würden. Das könne das Richtfunksystem, das die HMS bisher genutzt hat, nicht leisten. Notwendig wurde das System, da die Gesamtschule sich für einen direkten Internetanschluss auf der falschen Straßenseite befand, erinnert sich Löw an die holprigen Anfänge der durch die Pandemie ausgelösten Digitalisierungswelle zurück. Dass auch drei Jahre nach Beginn der Coronakrise Hindernisse überwunden werden müssen, verdeutlichte auch Quilling: „Da in Dietzenbach noch nicht überall Glasfaser verlegt wurde, musste für die HMS eine eigene Leitung geschaffen werden.“
Doch nicht allein Schulleiter und Landrat kennen die Schwierigkeiten in Sachen Digitalisierung, vor allem die Schüler haben den Weg aus der digitalen Steinzeit in die Moderne hautnah miterlebt. „Zu Beginn der Pandemie war es schwer, sich neue Themen anzueignen“, sagte etwa Fazli, der heute die 10. Klasse besucht. Denn während des ersten Lockdowns habe man zunächst nur mit Papier gearbeitet und sich den Schulstoff so alleine beibringen müssen. Das war für den damaligen Siebtklässler keine leichte Aufgabe, wie er weiter schilderte. Doch mit dem Zugang zur Plattform Teams von Microsoft sei der Unterricht Zuhause deutlich leichter geworden, verdeutlicht auch Fazlis Schulkamerad Art. Mittlerweile profitierten die Schüler allerdings von dem Wandel der vergangenen Jahre: „Ich finde es gut, dass die Lehrer die Lernstoffe des Unterrichtes später als Unterlagen hochladen“, sagte Art. Auf diese Weise habe man immer alle wichtigen Informationen für Tests parat.
Ebenso begeistert zeigten sich die Gymnasialschüler Fazli und Art sowie die Mädchen und Jungen aus den Real- und Hauptschulzweigen von dem Unterrichtsangebot im Bereich Informatik. Denn als Digitalministerin Kristina Sinemus fragte, wer sich vorstellen könne, in diesem Sektor zu arbeiten, hob ein Großteil der Schüler die Hand. Die Schüler aus den verschiedenen Jahrgängen und Schulzweigen waren extra zu einer Gruppe zusammengesetzt worden, um den Besuchern aus Politik und Wirtschaft zu zeigen, was sie im Unterricht lernen. Während die Realschüler mittels der 3D-Drucker ganze Gebäude entstehen ließen, programmierten die Zehntklässler aus der Gymnasialstufe selbstfahrende Autos. (Anna Scholze)