Nosferatu-Spinne und Gottesanbeterin: Mildes Klima lockt auch in den Kreis Offenbach
Zwei exotische Tiere wurden in den vergangenen Tagen im Kreis Offenbach entdeckt. Sowohl die Nosferatu-Spinne als auch die Gottesanbeterin kommen ursprünglich aus südlicheren Gefilden.
Dietzenbach – Zwei Insekten haben in den vergangenen Tagen unsere Leser beschäftigt. Während das eine Tierchen jedoch oft Ekel und Abscheu hevorruft, hat das andere Insekt einen besseren Ruf.
Eine Spinnenart, die zuletzt häufiger für Schlagzeilen sorgte, ist die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammende Nosferatu-Spinne. Sie gehört laut Naturschutzbund (Nabu) zur Familie der Kräuseljagdspinnen und fühlt sich dank des Klimawandels auch zunehmend in Deutschland wohl. Weil es jedoch in Herbst und Winter der Nosferatu-Spinne zu kalt werden kann, wird sie oft auch in Gebäuden gefunden, weswegen der Nabu sie auch als „Stubenhocker“ bezeichnet.
Nosferatu-Spinne im Kreis Offenbach: „Trotz Fliegengitter kommen die rein“
Das kann zu unliebsamen Begegnungen führen, wie Leserin Cornelia Mäusl bestätigt: „Wir haben in unserer Erdgeschoss-Wohnung drei Exemplare gefunden. Trotz Fliegengitter kommen die rein.“ Sie habe gehört, dass Lavendel die ungebetenen Gäste fernhalte und sich bereits die duftende Pflanze geholt. Grund zur Sorge besteht laut Nabu indes nicht: Die Spinne kann zwar bis zu zwei Zentimeter groß werden und Beinspannweiten von bis zu sechs Zentimetern erreichen, außerdem ist ihr Biss leicht giftig, doch gefährlich kann sie für Menschen nicht werden. Ihr Biss sei ungefähr so schmerzhaft wie ein leichter Wespenstich, heißt es vom Nabu. Außerdem beiße sie nur zu, wenn sie gereizt werde.
Gottesanbeterin im Kreis Offenbach entdeckt
Bei der Stadt Dietzenbach und dem Kreis Offenbach sind bislang keine vermehrten Sichtungen der eingewanderten Spinnenart gemeldet worden. Das Veterinäramt des Kreises sei dafür auch nicht zuständig, man empfehle, die Tiere wieder rauszusetzen, sollte man ihnen begegnen.

Ein weniger schlechtes Image als die Spinne hat die Gottesanbeterin, die sich ebenfalls mittlerweile in Deutschland wohlfühlt. Leser Björn Schröder hat ein Exemplar des exotischen Insekts im Keltenring fotografiert. Im Gegensatz zu einigen Spinnenarten verirren sich die Gottesanbeterinnen nur selten in Gebäude und Menschen müssen sich nicht vor einem Biss des Tieres fürchten. Allerdings kann das Weibchen für männliche Artgenossen zur Gefahr werden: Laut Nabu kommt es mitunter vor, dass die Dame das den Männchen während oder nach der Paarung verspeist – ein Verhalten, das wiederum auch einige Spinnarten an den Tag legen. (Niels Britsch)