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Steinwürfe auf Streifenwagen - Wurden Beamte in Hinterhalt gelockt?

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Von: Niels Britsch

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In Dietzenbach (Kreis Offenbach) werden Polizisten nach einem Einsatz attackiert. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art im Spessartviertel.

Dietzenbach – Unbekannte haben im Spessartviertel in Dietzenbach (Kreis Offenbach) am Freitagabend (20. Januar) ein Polizeiauto mit Steinen beworfen. Verletzt wurde bei der Attacke niemand, es ist allerdings nicht der erste Vorfall dieser Art in dem berüchtigten Dietzenbacher Viertel.

Nach Angaben der Polizei wurden die Beamten gegen 22.50 Uhr alarmiert, weil angeblich in einem Mehrfamilienhaus im Rohrbrunner Weg randaliert worden sein soll. Als die Beamten laut Bericht gegen 23.40 Uhr das Hochhaus verließen, flogen Steine in Richtung des Streifenwagens.

Ob diese den Beamten galten oder auf das Auto geworfen wurden, konnte ein Polizeisprecher auf Nachfrage unserer Redaktion noch nicht sagen. „Wir ermitteln derzeit die Hintergründe“, so die Auskunft. Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 06074 837-0 zu melden. Ob die Polizei – wie in der Vergangenheit bereits geschehen – gezielt in einen Hinterhalt gelockt wurde, müsse noch geklärt werden. „Aber es gab wohl Hinweise auf randalierende Personen“, so der Polizeisprecher.

Spessartviertel in Dietzenbach: Immer wieder Angriffe auf Polizei

In der Kreisstadt ist es bereits häufiger zu Attacken auf Einsatz- und Hilfskräfte gekommen: Erst Ende des vergangenen Jahres war ein Mann ausgerastet und hatte einen Mitarbeiter des Ordnungsamtes verprügelt. Ein Ordnungshüter war bereits ein Jahr zuvor von Unbekannten hinterrücks niedergeschlagen worden.

Auf einem Parkplatz in Heusenstamm belästigt ein Unbekannter eine Frau. Die Polizei bittet um Hinweise auf den Mann.
Unbekannte haben im Spessartviertel am Freitagabend ein Polizeiauto mit Steinen beworfen. © Symbolfoto: Daniel Karmann/dpa

Dietzenbacher Randalierer verurteilt

Für überregionale Schlagzeilen und Entsetzen hatte ein gewalttätiger Angriff im Jahr 2020 gesorgt: In der Nacht auf den 29. Mai hatten Randalierer erst ein Feuer gelegt und anschließend die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr attackiert und mit Steinen beworfen. Der Brand war offenbar bewusst gelegt worden, um die Hilfskräfte in einen Hinterhalt zu locken. Ganze zwei Stunden dauerten die Auseinandersetzungen, verletzt wurde damals niemand.

Sechs beteiligten Gewalttätern wurde inzwischen der Prozess gemacht, drei Randalierer kamen mit Geldauflagen und Sozialstunden davon, drei weitere Täter wurden wegen Landfriedensbruch zu Jugendstrafen verurteilt, wovon eine zur Bewährung ausgesetzt wurde, zwei Angeklagte erhielten Haftstrafen von mehr als zwei Jahren. Schon im Jahr 2005 war es in dem als sozialer Brennpunkt bekannten Quartier zu Ausschreitungen gekommen. (nb)

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