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Syrisch-orthodoxe Gemeinde hat in Dietzenbach eine Heimat gefunden

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Von: Anna Scholze

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Wollen neues Leben ins Haus St. Maria bringen: Yusuf Yüce (links) und Vorstandsmitglied Bilant Dursun
Wollen neues Leben ins Haus St. Maria bringen: Yusuf Yüce (links) und Vorstandsmitglied Bilant Dursun © Scholze, Anna

Die syrisch-orthodoxe Gemeinde hat in Dietzenbach eine Heimat gefunden. Die aramäischen Christen haben vor fünf Monaten das ehemalige Hildegardishaus übernommen.

Dietzenbach – Die syrisch-orthodoxen Gemeinde von Antiochien St. Maria ist vor rund fünf Monaten in das einstige Hildegardishaus gezogen. Seither hat sich viel getan. Angefangen mit der Umbenennung des imposanten Baus an der Ecke Hauptstraße/Am Steinberg“ in St. Maria. Für die Glaubensgemeinschaft neben dem Kauf des Baus ein bedeutender Schritt, schließlich war sie seit ihrer Gründung in Rodgau vor fünf Jahrzehnten auf Wanderschaft. Dass sie nun ein eignes Gotteshaus mit ihrem Namen ihr eigen nennen können, eröffnet der Gemeinde ganz neue Möglichkeiten. „Wir haben einen Raum für die Kinder eingerichtet“, erzählt Yusuf Yüce, der Vorsitzende des Gemeindevereins. Zudem fänden nun regelmäßig Spieltage statt, bei denen die Kleinen sich austoben könnten und die Eltern die Gelegenheit hätten, etwas zu essen und sich in Ruhe zu unterhalten. Auch sei es für die aramäische Glaubensgemeinschaft etwas ganz Besonderes, dass ihren Mitgliedern nun Räume zur Verfügung stünden, in denen sie etwa Verlobungen oder Geburtstage feiern könnten. „Vorher mussten wir immer nachfragen, ob wir den Saal nutzen könnten“, so Yüce weiter. Dennoch seien sie der Gemeinde in Rodgau, die sie aufgenommen hatte, natürlich sehr dankbar gewesen.

Die nun gewonnenen Räumlichkeiten werden zudem auch zweimal in der Woche für den Religionsunterricht genutzt. „Die Mädchen und Jungen erfahren hier alles über unseren Glauben und bekommen die aramäische Schrift beigebracht“, erläutert der Vereinsvorsitzende.

Für die kommenden Monate haben sich die Aramäer einiges vorgenommen. „Eines unserer nächsten Ziele ist es, eine Jugendgruppe aufzubauen“, sagt Vorstandsmitglied Bilant Dursun. Die Jugendlichen sollen sich auf diese Weise untereinander aber auch das Gemeindeleben kennenlernen. Denn: „Auch bei uns gibt es Religionsverdruss“, macht Dursun deutlich.

Ebenso auf dem Plan steht für die Syrisch-Orthodoxen die weitere Gestaltung und Renovierung ihres Gotteshauses. „Wir haben bereits den Innenraum der Kirche gestrichen und draußen einiges an Gestrüpp weggemacht“, berichtet Yüce. Zudem erhalte St. Maria bald ein Taufbecken und an die Wände kommt unter anderem ein Gemälde von der Muttergottes. „Zudem planen wir, den Hof neu zu pflastern“, fährt er fort. „Doch dafür benötigen wir Geld und es wird noch dauern.“ Insgesamt, so resümiert Yusuf Yüce, sei die Instandsetzung des Gebäudes mit mehr Arbeit verbunden, als die syrisch-orthodoxe Gemeinde zuvor angenommen habe.

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