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Ruß in „jedem Winkel“: Geldautomaten-Sprengung verursacht Folgeärger für Bankkunden

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Von: Niels Britsch

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Löscharbeiten nach Sprengung: Wann die Filiale wieder geöffnet werden kann, ist noch unklar.
Löscharbeiten nach Sprengung: Wann die Filiale wieder geöffnet werden kann, ist noch unklar. © Archiv/Feuerwehr

Noch immer ist die Postbankfiliale am Rathausplatz in Dietzenbach geschlossen. Die Wiedereröffnung dauert länger als erwartet. 

Dietzenbach - Nachdem Anfang Dezember vergangenen Jahres Unbekannte versucht hatten, einen Geldautomaten in der Postbank am Rathausplatz in Dietzenbach (Kreis Offenbach) zu sprengen (wir berichteten), ist die Filiale immer noch geschlossen. Im Zusammenhang mit unserer Kummerkasten-Aktion hat uns Leserin Gabi Standhardt darauf hingewiesen, unsere Redaktion hat bei Postbank nachgefragt.

„Der Bereich einschließlich Briefkasten ist mit Flatterband abgesperrt, dies nun schon seit der versuchten Sprengung des Geldautomaten“, berichtet die Dietzenbacherin. Sie erzählt außerdem von einem Sicherheitsmenschen, der dort Tag und Nacht aufpassen müsse, um die Tür zu bewachen, die seit der Explosion nicht mehr schließe. „Es stellen sich für mich diverse Fragen, hinsichtlich der Kosten für diesen Wachdienst, und ob man das nicht anders und besser lösen könne“, sagt sie. „Es kann doch nicht sein, dass wieder – wie bereits vor Jahren – die Postfiliale einer Kreisstadt einfach geschlossen bleibt, seinerzeit war das über ein Jahr“. In der Tat hatten im September 2015 schon einmal Unbekannte das Geschäft zerstört, als sie den Inhalt des Geldautomaten rauben wollten. Erst im Februar 2017 konnte damals die Filiale in Dietzenbach wieder eröffnet werden.

Dietzenbach (Kreis Offenbach): Postbankfiliale soll nach versuchter Geldautomatensprengung wieder öffnen

„Mit Zetteln wird man an die Post in Heusenstamm verwiesen – ist das Kundenservice?“, ärgert sich Kundin Gabi Standhardt. „Am Geld kann es ja sicherlich nicht liegen, denn der Wachdienst rund um die Uhr – einschließlich Wochenende – muss ja auch bezahlt werden.“

„Wir sind bestrebt, die Schäden in der Filiale möglichst schnell zu reparieren, damit wir die Filiale schon bald wieder für unsere Kundinnen und Kunden öffnen können“, verspricht ein Postbank-Sprecher. Er betont: „Die Filiale in Dietzenbach steht nicht zur Disposition. Wir wollen sie auf jeden Fall wieder aufbauen, auch wenn das aufwändiger ist, als wir zunächst gehofft hatten.“

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Durch die Kraft der Explosion sei der Ruß „in jeden Winkel des Gebäudes gepresst worden“, so der Sprecher. „Diese Verunreinigungen sind derzeit eine größere Herausforderung für uns als der Ersatz zerstörter Infrastruktur“, führt er aus. „Wir arbeiten intensiv an einer Lösung.“ Ein verbindliches Datum für die Wiedereröffnung könne er jedoch nicht nennen, vertröstet er. „Wir müssen unsere Kundinnen und Kunden in Dietzenbach noch um ein wenig Geduld bitten.“

Bei der missglückten Sprengung in der Nacht auf den 9. Dezember war ein Schaden von etwa 25000 Euro entstanden, Beute machten die Täter allerdings nicht. Die Explosion hatte auch einen Brand verursacht, den die Dietzenbacher Feuerwehr löschte. Menschen wurden damals nicht verletzt. Nur zwei Monate zuvor hatten Unbekannte am 13. Oktober den Geldautomaten einer Bankfiliale in der Offenbacher Straße in die Luft gejagt.

Unter dem Stichwort „Kummerkasten“ können Dietzenbacher Leserinnen und Leser per Mail (dietzenbach@op-online.de) bei unserer Redaktion ihrem Unmut Luft machen – seien es Probleme mit Behörden oder Unternehmen, Ärger über wachsenden Müllberge oder andere Beschwerden. (Von Niels Britsch)

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