Dietzenbacher Architektin Alina Willkomm arbeitet in Nepal an einem gemeinnützigen Projekt mit

Umgeben von einer traumhaften Landschaft, einem Ausblick auf das Himalaya Gebirge und einer herzlichen nepalesischen Bevölkerung. Klingt zunächst wie ein Urlaub, beschreibt jedoch den Alltag von Architektin Alina Willkomm während ihrer ehrenamtlichen Zeit in Nepal.
Dietzenbach Willkomm lebt seit März 2022 in Südasien, um an einem gemeinnützigen Projekt der NGO Supertecture mitzuwirken. Hierauf wurde sie während ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt aufmerksam, an der sie Anfang des Jahres ihren Bachelor gemacht hat. Ihr Ziel sei es, nachhaltige und soziale Lebensräume zu gestalten sowie Theorie und Praxis miteinander zu verbinden. „Ich möchte gestalten und planen, aber auch selbst Hand anlegen und etwas erschaffen“, erläutert Willkomm ihren Traum.
In dem Dorf Dhoksan ist das Team von Supertecture schon seit fünf Jahren aktiv und leitet nun ein neues Projekt, welches auch Willkomm tatkräftig unterstützt – ein Community-Hotel. Der Plan sei nicht nur, ein architektonisches Projekt zu gestalten, sondern dieses auch mit lokal verfügbaren und wiederverwendbaren Materialien zu erbauen. Besonders wichtig für erfolgreiche Projekte in benachteiligten Regionen sei, dass diese „langfristig, regenerativ und durch lokale Beteiligung bestimmt sind“, sagt die 24-Jährige.
Dietzenbachern Alina Willkomm baut in Nepal ein Hotel
So beschäftigt sich Willkomm momentan zum Beispiel mit der Dacheindeckung eines Schlafzimmers, dessen Wände aus schwarzem Stampflehm bestehen. Dafür habe sie aus alten Holzfensterrahmen Schindeln hergestellt. Eine Kollegin von ihr, Maja, arbeitet an einem Badezimmer, für das sie Fliesen aus gesammelten Plastikmüll herstellt, der aus der unmittelbaren Umgebung stammt. Und Willkomms Mitstreiter Felix baut derzeit am Eingangsgebäude, welches aus alten Fenstergittern und recyceltem Glas entsteht.
Die Arbeit beginnt für das Team gewöhnlich um sieben Uhr morgens und endet gegen 17 Uhr. Anschließend geht es für sie in ihr traditionell nepalesisches Lehmhaus. „Abends essen wir gemeinsam, spielen Spiele, lesen und besprechen die Arbeit für den nächsten Tag und tauschen uns über den aktuellen Arbeitsstand aus“, berichtet die 24-Jährige.
Dietzenbacherin Alina Willkomm ist von der Gastfreundschaft in Nepal begeistert
Oftmals werden sie aber auch von Freunden aus dem Dorf eingeladen. In Dhoksan seien alle „unglaublich herzlich, gastfreundlich und hilfsbereit“, macht sie deutlich, „sie geben einem das Gefühl, Teil der Familie zu sein“.
Das Community-Hotel sowie dessen zukünftige Einnahmen gehören nach der Fertigstellung zu 100 Prozent den Bewohnern von Dhoksan. Es soll ihnen ermöglichen, dringend benötigte Krankenstationen, Kindergärten oder Schulen selbst zu finanzieren. Nicht nur die ehrenamtlichen Kräfte von Supertecture, sondern unter anderem auch einheimische Landwirte, Familienväter und Mütter sowie junge Schulabgänger packen bei dem Projekt mit an. „Wir arbeiten Hand in Hand mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Dorfes zusammen“, verdeutlicht Alina Willkomm.
Um dies jedoch alles bewältigen zu können, werden dringend Spenden benötigt. Dafür hat Supertecture ein Crowdfunding (zu Deutsch Gruppenfinanzierung) eingerichtet. Interessierte können sich daran noch bis Mittwoch, 31. August, beteiligen. Das Spendenziel sind 10 000 Euro. Alle Spender können sich zudem auf kleine Verlosungen und Aktionen freuen. (Katharina Kleint)
Informationen im Internet startnext.com/nepal-community-lodge-vol6