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Dietzenbacher Stadtbücherei: Ein Ort für alle Generationen

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Von: Barbara Scholze

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Kinder- und Jugendliteratur stehen hoch im Kurs: 43 Prozent aller ausgeliehenen Bücher fielen zuletzt in dieses Genre.
Kinder- und Jugendliteratur stehen hoch im Kurs: 43 Prozent aller ausgeliehenen Bücher fielen zuletzt in dieses Genre. © ans

Sie ist voller Leben. Auch in Coronazeiten. Mehr noch: Manche Schließphase hat das Team der Stadtbücherei Dietzenbach genutzt, sich völlig neue Ausleihmöglichkeiten auszudenken. So berichtete es Johannes Leva, Leiter des Lesetempels in der Altstadt, im Sozialausschuss (Soki).

Dietzenbach – Neu geschaffen ist etwa die „Überraschungstasche“. Unter dem Motto „Wir packen ein, was Sie sich wünschen“, füllen die Büchereimitarbeiter nach einfacher Online-Bestellung eine Tasche mit Lektüre, die bereits nach einer Stunde abgeholt werden kann. Angeben müssen die Nutzer lediglich das Genre, das ihnen am meisten liegt. Möglich sind auch Medienarten, die nichts mit Gedrucktem zu tun haben. Das alles gibt es für verschiedene Altersgruppen, vermerkt werden kann auch das, was so gar nicht gewollt ist. „Wir haben allein im letzten Lockdown fast 1200 Medientaschen zusammengestellt“, freut sich Leva über den Erfolg.

Auch darüber hinaus haben sich die Bücherleute allerlei Alternativen für Pandemiezeiten einfallen lassen. So wurden ein Außenbereich zum Lesen eingerichtet und digitale Veranstaltungen angeboten. Neu ist auch die Kooperation mit dem Dietzenbacher Fotokreis, der mit seinen Fotos die Räume schmückt.

Rund 20 000 Besucher hatte die Stadtbücherei im vergangenen Jahr. 2019 kamen bei 274 Öffnungstagen noch fast 31 000 Lesefreudige in das städtische Gebäude an der Darmstädter Straße, das auch das „Historische Museum“ beherbergt. „Der Rückgang ist natürlich der Corona-Pandemie geschuldet“, sagt Leva. Das schlägt sich ebenso im laufenden Jahr nieder, bis Ende September kamen etwa 9000 Besucher.

Dabei ist und bleibt die Kinder- und Jugendliteratur der Renner. Sie macht zuletzt 43 Prozent der gesamten Ausleihe aus. Mit großem Abstand folgen die Belletristik mit 20 Prozent und die eMedien mit 18 Prozent. Am wenigsten nachgefragt sind Zeitschriften, da gehen nur zwei Prozent aller ausgeliehenen Medien über den Tisch der Stadtbücherei. „Wir sind eine sehr familienfreundliche Einrichtung“, stellt Leva fest. Gibt es doch gerade auch für die junge Generation nicht nur Gedrucktes zwischen Buchseiten, die Stadtbücherei ist mit modernsten Medien gut bestückt. Neben der fast schon klassischen CD sind Tonies im Angebot, das Zubehör eines Audiosystems, mit dem Kinder selbstbestimmt Geschichten und Lieder hören können, darüber hinaus die Audiobücher auf Mobi-Hörsticks und das audiodigitale Lernsystem TipToi.

Noch immer beliebt ist das fast schon traditionelle Bilderbuchkino, lässt die Pandemie es zu, nutzen die Kleinen ebenso fleißig die angebotenen Führungen und Rallyes sowie „Antolin“, ein Leseportal, das mit Spielen und Kommunikation Anreize zum Lesen schafft. „Außerdem haben wir manches Mal Laptops und Beamer in die Kitas gebracht, sodass die Kinder Lesungen aus unserem Büro heraus mitverfolgen konnten“, erzählt der Büchereileiter. Außerdem ist die Bücherei seit jeher ein Ort des Lernens, eingerichtet sind Computerarbeitsplätze und Tablets und das Team bietet Orientierungshilfen in der Flut der Medien und gibt Tipps bei Lernrecherchen. Auch für Erwachsene hält die Bibliothek über die Lektüre hinaus so manche kleine Flucht aus dem Alltag parat. Auf dem Programm stehen neben Autorenlesungen und Vorträgen immer mal wieder Kurse, etwa zu Buchbinden oder Buchfaltkunst.

So haben sich Leva und seine Crew auch für die Zukunft so einiges vorgenommen. Sowohl technisch als auch inhaltlich. Neue Computer sollen angeschafft werden und das Wlan-Netz einen kräftigen Schubs in Richtung Mehrleistung erhalten. Gemeinsam mit Kirsten Wolf, Sachgebietsleiterin Seniorenarbeit, werden derzeit seniorenspezifische Angebote erarbeitet. „Und natürlich werden wir den Kinder- und Jugendbereich weiter entwickeln“, kündigt Johannes Leva an. (Von Barbara Scholze)

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