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Einbrüche in Kita 11 und Aue-Schule: FDP fordert stärkeren Schutz für sensible Informationen

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Von: Anna Scholze

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Aus dem Kindergarten „Am Stiergraben“ haben Unbekannte Tablets gestohlen . Archiv: ans
Aus dem Kindergarten „Am Stiergraben“ haben Unbekannte Tablets gestohlen . Archiv: ans © Scholze, Anna

Die FDP ist besorgt. In den vergangenen Wochen gab es sowohl in der Kindertagesstätte 11 (Am Stiergraben) als auch in der Aue-Schule Einbrüche. In der Grundschule traten die Täter nach Aussagen der Polizei mehrere Türen ein, durchwühlten Klassenzimmer und entwendeten Geld aus einem Pult. In der Kita in Steinberg wurden indessen Tablets aus dem Büro der Leitung gestohlen.

Dietzenbach – Die Freidemokraten fordern deshalb nun, dass sich in den Bildungs- und Betreuungseinrichtungen einiges ändert. Denn, auch wenn in beiden Fällen allem Anschein nach kein ernsthafter Schaden entstanden sei, würden die Taten dennoch Grund zur Beunruhigung geben, sagt Kirill Steinert, stellvertretender Ortsvorsitzender der FDP. „In den Räumen der Leitungen befinden sich meist auch sensible Daten der Kinder. Ob diese gefährdet waren, sollte zeitnah geprüft werden“, fährt der Freidemokrat fort. Und auch wenn sich solcherlei Einbrüche mit vertretbaren Mitteln wahrscheinlich nicht abwenden ließen, sieht Steinert es als Aufgabe von Stadt und Kreis an, das Schlimmste zu verhindern. „Insbesondere müssen sensible Daten sicher aufbewahrt werden, um schwere Folgen für die Lebensläufe der Kinder zu vermeiden“, sagt er mit Nachdruck.

FDP spricht sich für papierloses Büro aus

Aus diesem Grund wollen sich die Dietzenbacher Liberalen für eine weitere Digitalisierung der Kindergärten und Schulen einsetzen. Steinert sagt: „Ein papierloses Büro kann sicherstellen, dass offen liegende Dokumente bei einem Einbruch nicht sofort gelesen werden können.“ Doch auch der Diebstahl von Tablets und Laptops dürfe nicht dazu führen, dass Unbefugte Zugang zu Daten hätten. Diese müssten im digitalen Zeitalter gut gesichert sein. „Wir werden unsere Fraktionen im Kreis- und Stadtparlament darum bitten, parallel zu den polizeilichen Ermittlungen zu prüfen, ob die Sicherheit der Kinder und ihrer Daten gewährleistet wurde.“

Nach den Einschätzungen der Polizei besteht jedoch kein Anlass zur Sorge, dass bei den Einbrüchen in die Grundschule und den Kindergarten Daten in die falschen Hände geraten sind. Auf Nachfrage heißt es aus dem Polizeipräsidium Südosthessen: „Die Regionale Ermittlungsgruppe Ost geht aufgrund ihrer Erfahrung zudem davon aus, dass es den unbekannten Tätern bei den Fällen nicht um personenbezogene Daten ging, sondern die Täter ausschließlich in Bereicherungsabsicht gehandelt haben.“ Das Diebesgut sei recht neu und lasse sich nach Auffassung der Eindringlinge offenbar leicht zu Geld machen. Zudem seien auf den aus der Kita 11 entwendeten Tablets nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei keine persönlichen Daten gewesen. Weiterhin teilt das Präsidium mit, dass sich die Diebe nicht in den Büros der Schul-, beziehungsweise Kindergartenleitung zu schaffen gemacht hätten.

100-prozentiger Verzicht auf Papier nicht möglich

Der Kreis Offenbach versichert hingegen, dass es bereits Maßnahmen zum Schutz von personenbezogenen Daten gebe, würden sie doch auf Servern gesichert. Weiter teilt die Kreis-Sprecherin Ursula Luh mit: „Von einer lokalen Datenablage, also direkt auf dem Endgerät, soll seitens der Schulen abgesehen werden, um einen Verlust zu vermeiden.“

Hinsichtlich der Etablierung eines papierlosen Büros teilt die Stadt indessen mit, dass die Anmeldungen und der Schriftverkehr bereits digitalisiert seien. Außerdem plant die Verwaltung, durch die Einführung der Kita-App Nemborn weitere Prozesse online abzuwickeln. Jedoch: „Ein 100-prozentiger Verzicht auf Papier ist nicht möglich, da nicht alle Eltern über digitale Endgeräte verfügen“, heißt es aus dem Rathaus. Der Kreis hingegen stellt zum Thema Digitalisierung fest, dass man daran arbeite, jedoch die Vorgaben des Kultusministeriums und des staatlichen Schulamtes sowie die entsprechenden Erlasse berücksichtigen müsse. In puncto „besonderer Schutz“ für die Räume der Einrichtungsleitungen, welcher ebenso von der FDP gefordert wird, heißt es: „Besonders schutzbedürftige Räume werden bereits durch Alarmierungssysteme und/oder Schließanlagen gesichert.“ Bei Bedarf werde entsprechend nachgebessert. (Von Anna Scholze)

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