Waldstadion-Sanierung schreitet voran

Es ist einer der sanierungsbedürftigsten Orte in Dietzenbach: Wie der Wertstoffhof ist auch das Waldstadion veraltet.
Dietzenbach – Mit dem Unterschied, dass die Sportstätte nicht durch ein moderneres Exemplar ersetzt werden muss. Der bauliche und finanzielle Aufwand ist dennoch nicht unerheblich, wie sich zuletzt im Juni beim Rundgang der Bauausschussmitglieder gezeigt hatte (wir berichteten). So bewiesen etwa vor allem die Umkleidekabinen das Ausmaß des Sanierungsstaus. An Wänden und Decken ist dort Schimmel zu finden. Ursache dafür sind „40 Jahre alte Bauschäden“, wie der Magistrat dem fraktionslosen Stadtverordneten Jürgen Balzar auf eine entsprechende Anfrage mitteilt.
Um dem Befall Herr zu werden, der nach Aussagen des TÜV als unbedenklich gilt, hat die Stadt eine Firma beauftragt, die in den nächsten Wochen die Fenster in den Kabinen austauschen wird, wie es auf Nachfrage heißt. Schließlich hatte unter anderem die Tatsache, dass sich die alten Modelle nicht öffnen ließen, dazu geführt, dass sich die Pilze ausbreiten konnten.
Waldstadion Dietzenbach: Schimmel in den Kabinen
Weiterhin wird laut Aussage der Stadt in Kürze ein Auftrag zur Erneuerung der Lüfter vergeben. Beginn der Arbeiten soll Anfang des kommenden Jahres sein. Währenddessen werden Decke, Wände und Böden ein weiteres Mal vom Schimmel befreit und die verputzen Beläge gegen den Befall behandeln. Der FC Dietzenbach habe indessen zugesichert, mit den Materialien, die die Stadt zur Verfügung stellt, zu streichen, heißt es aus dem Bauamt. Sind diese ersten Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen, liege es an den Stadionnutzern, eine erneute Schimmelbildung zu verhindern, wie die Behörde weiter mitteilt. Dafür müssten die Fenster regelmäßig geöffnet und geschlossen sowie die Duschen nach der Benutzung abgestellt werden.
Um das Problem jedoch dauerhaft zu beheben, brauche es eine grundhafte Sanierung der Duschen. Dazu gehöre die Entfernung aller Wand-, Decken- und Bodenbeläge, wie der Magistrat Balzar auf die Anfrage hin erläutert. Das wiederum bedinge die Erneuerung der gesamten Haustechnik und die Einhaltung des Brandschutzes.
Waldstadion Dietzenbach soll energetisch saniert werden
In Angriff genommen werden sollen diese Baumaßnahmen zusammen mit der grundhaften Instandsetzung des gesamten Tribünengebäudes. Um diese sowie die energetische Sanierung des Gebäudes im nächsten Bauabschnitt zu realisieren, plant die Stadt ab dem kommenden Jahr bis 2026 derzeit 4,9 Millionen Euro für das Waldstadion im Haushalt ein. Da jedoch insgesamt 5,5 Millionen Euro benötigt werden, sollen im Haushalt 2027 weitere 590 000 Euro angemeldet werden. Inwiefern sich dieser Finanzplan umsetzen lässt, ist derzeit zumindest mit Blick auf die grundhaften Baumaßnahmen noch ungewiss. Eine Verwirklichung ist nur möglich, wenn es ab dem Jahr 2024 keine dringlicheren Investitionen gibt und Dietzenbach finanzielle Unterstützung erhält.
Deshalb hat die Stadt den mittlerweile vierten Förderantrag gestellt. Angezapft wurde dieses Mal ein Topf mit Bundesmitteln namens „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“. Dabei besteht die Möglichkeit, dass das Bauvorhaben aufgrund der finanziell prekären Lage der Kreisstadt mit bis zu 75 Prozent gefördert wird. Allerdings rechnet sich die Stadt keine allzu großen Chancen aus, dass der Idealfall eintritt. Denn: „Diese Fördermittel werden regelmäßig um ein Vielfaches überzeichnet“, erläutern die Verantwortlichen aus dem Bauamt. So habe das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen am Freitag bekannt gegeben, dass die Mittel auch in diesem Jahr nicht für alle gestellten Förderanträge ausreichten.
Waldstadion Dietzenbach: Fotovoltaikanlage soll Stromkosten reduzieren
Fest steht jedoch, dass das Tribünengebäude im kommenden Jahr zumindest in Sachen Energie modernisiert wird. Auf der Agenda für das zweite und dritte Quartal stehen etwa die Dämmung des Daches sowie die Installation einer Fotovoltaikanlage. Wie berichtet, soll diese den Energieverbrauch des Stadions zu 86 Prozent abdecken. Auch steht eine 17 Quadratmeter große Solarthermieanlage auf dem Programm sowie ein Warmwasserbereiter mit 2000 Litern, der die durch die Anlage gewonnene Energie speichern soll. (Anna Scholze)
Erst vor einigen Monaten waren Unbekannte in die Räumlichkeiten des Waldstadions eingebrochen und hatten einen hohen Schaden hinterlassen.