Debatte über Ehrenamtsprogramm und Gründung eines Vereinsausschusses

Die Stadtverordneten in Dietzenbach wollen etwas für die Vereine tun, diskutiert wurde während der aktuellen Sitzungsrunde über den geeigneten Weg. Die Freien Wähler (FW-UDS) haben einen Antrag eingereicht, in dem sie die Gründung eines Vereinsausschusses fordern.
Dietzenbach – Dieser soll über die Verwendung der knappen Ressourcen entscheiden und bei den zu erwartenden „Forderungen nach Kostenbeteiligung einen möglichst breiten Konsens entwickeln.“
Dieses Ansinnen erachtete während der zurückliegenden Sitzung des Sozialausschusses die Vorsitzende Karina Glaum (SPD) für nur schwer umsetzbar. Sie könne sich nicht vorstellen, dass die Kommunalpolitiker in solch einem Ausschuss alle Bedürfnisse der vielen verschiedenen Vereine abdecken können. Stattdessen hält die Sozialdemokratin die Etablierung eines themenspezfischen Rundentischs für sinnvoll. „Auf diese Weise kann man den einzelnen Vereinen besser gerecht werden“, erläuterte Glaum. Bürgermeister Dieter Lang stellte indessen klar, dass es mit der Vereins- und Ehrenamtsbeauftragten Elke Fleckenstein bereits jemanden im Rathaus gebe, der sich um das ehrenamtliche Engagement kümmere. FW-Fraktionschef Hinrichsen betonte jedoch, dass es ihm nicht um die Verwaltung gehe: „Ich will als Stadtverordneter hinsichtlich der Vereine gute Entscheidungen treffen können und dazu brauche ich Informationen.“
Dazu, so merkte FDPler und stellvertretender Vorsitzender der Tanzgarde Rolf von Kiesling an, müsse jedoch genauer definiert werden, wie die Arbeit eines solchen Ausschusses aussehen solle. Gleichzeitig bot er an, dass die Stadtverordneten künftig während der Vorbereitung für das „Fest für Vereine“ mit den Ehrenamtlichen ins Gespräch kommen können, insofern dieses zu einer regelmäßig stattfindenden Veranstaltung werde. Das erste Mal findet das Fest am Samstag, 23. Juli, statt.
Neben den Freien Wählern hat auch die CDU das ehrenamtliche Engagement auf ihrer Agenda. So fordern sie den Magistrat dazu auf, zu überprüfen, inwiefern sich die verschiedenen Punkte ihres Ehrenamtsprogrammes umsetzen lassen. Zugutekommen soll dieses hauptsächlich den Hilfs- und Rettungskräften. Wie berichtet, enthält das von der CDU vorgeschlagene Programm etwa eine Grundsteuer-Senkung für Engagierte. „Die Einsatzkräfte leisten einen ganz besonderen Dienst für unsere Stadt“, begründete der Fraktionsvorsitzende Manuel Salomon während der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses den Antrag. Aus diesem Grund sei es wichtig, ihnen zu danken. Zudem sei es für Feuerwehr und Rotes Kreuz immer schwieriger, Mitglieder zu bekommen. Deshalb erhoffen sich die Christdemokraten, dass durch das Ehrenamtsprogramm Anreize geschaffen werden, sich bei den Einsatzkräften zu engagieren. SPD-Fraktionsvorsitzender Ahmed Idrees plädierte jedoch dafür, den Prüfantrag der CDU zu erweitern. Denn er halte es für wichtig, dass für alle Ehrenamtliche etwas getan werde. Konzentriere man sich hingegen nur auf eine Gruppe, sorge das möglicherweise für Unmut bei anderen engagierten Dietzenbachern, befürchtet Idrees. In einem weitergefassten Antrag könne man jedoch durchaus differenziert auf die Aktiven eingehen. Der SPDler schlug vor, dass alle Fraktionen sich mit den Einsatzkräften zusammensetzen sollten, um zu besprechen, was diese benötigten. Mit dem Vorschlag zeigten sich die Christdemokraten einverstanden. Eine Abstimmungsempfehlung für die Stadtverordnetenversammlung gab es somit weder für den Antrag der CDU noch für den von FW-UDS. (Anna Scholze)