Entsiegelung der Flächen entlang der Landesstraße 3001 in Dietzenbach beschlossen

In Dietzenbach ist die Entsiegelung der Flächen entlang der Landesstraße 3001 beschlossene Sache. Für das Vorhaben gibt es Fördergeld aus einem Bundesprogramm.
Dietzenbach – Die „Schwammstadt“ wird aktuell gerade von den Grünen propagiert: Wie ein Schwamm sollen Städte künftig Wasser aufnehmen und speichern können, um Zeiten der Trockenheit begegnen zu können. Doch die weiträumige Versiegelung von Flächen verhindert, dass Regenwasser in den Boden eindringt, zu oft verschwindet es noch ungenutzt in der Kanalisation.
In der Region forciert insbesondere Offenbach das Schwammstadt-Konzept, auch in Dietzenbach wird nun nach Möglichkeiten gesucht, dass die Stadt klimafreundlicher wird. Einer Möglichkeit haben die Stadtverordneten in ihrer jüngsten Sitzung nun ihre Zustimmung erteilt: Mit einem Dringlichkeitsantrag hat die Koalition aus Grünen, SPD und Linken nun die Entsiegelung von Flächen entlang der Landesstraße 3001 auf den Weg gebracht.
Entsiegelung der Flächen in Dietzenbach: Schnelles Handeln wegen Bundesgeldern nötig
Hintergrund für die Dringlichkeit ist, dass die Stadt, um auf Fördergeld vom Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ zugreifen zu können, bis 15. Oktober einen entsprechenden Antrag stellen muss. Da die nächste reguläre Sitzung der Stadtverordneten erst im November angesetzt ist, musste ein Dringlichkeitsantrag für die Septembersitzung gestellt werden. Dem Antrag auf Entsiegelung haben auch alle Fraktionen mit Ausnahme der AfD ihre Zustimmung gegeben.
Wie Erster Stadtrat René Bacher (Grüne) unserer Redaktion erläutert, gibt es gerade an den Kreiseln und Kreuzungen entlang der Landesstraße Potenzial für Entsiegelung. So könnten die rot markierten Flächen am „Ludwig“- oder Steinbergkreisel durch wassergebundene Flächen ersetzt werden, um eine Versickerung von Regenwasser zu ermöglichen.

Entsiegelung der Flächen in Dietzenbach: Weitere Entsiegelungen geplant
Auch die Verkehrsinseln an der Kreuzung Vélizystraße oder Dreieichstraße sollten so umgestaltet werden, dass sie dem Schwammstadt-Konzept entsprechen. Potenzial gebe es auch zwischen Dreieichstraße und Wappenkreisel, dort könnte der ehemalige Fahrradweg entsiegelt werden, da ein neuer Radweg auf der Straße angelegt wurde. Heiko Hausmann von den Grünen sieht einige Möglichkeiten, dass die Straße klimagerechter angelegt werde.
Stephan Gieseler von der oppositionellen CDU erklärte, dass das Ansinnen prinzipiell gut sei, der Magistrat jedoch den Stadtverordneten einen Katalog mit den angedachten Projekten zukommen lassen sollte. Außerdem erinnerte er daran, dass die Stadt Fördergeld erhalten hatte, um Teile der Straße, etwa für Radwege oder Bushaltestellen, zu versiegeln. Es müsse bei den Projekten somit darauf geachtet werden, dass die Stadt durch Entsiegelung kein Fördergeld zurückzuzahlen habe.
Laut Bacher betrifft dies etwa den Bereich der Bushaltestelle Ernst-Reuter-Schule nahe des Wappenkreisels, diese Fläche darf daher nicht entsiegelt werden.
Entsiegelung der Flächen in Dietzenbach: Bis zu einer Millionen Euro Fördergelder geplant
Mindestens eine Million Euro soll an Fördergeld laut Koalitionsantrag beim Bund beantragt werden: Bis zu 85 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben der Entsiegelungsprojekte werden vom Bund übernommen.
Einen Satz, dass der Magistrat Geld für die Entsiegelungsprojekte in die Haushalte bis einschließlich 2025 einplanen sollte, hat die Koalition vor der Abstimmung aus der ursprünglichen Vorlage gestrichen. (Frank Sommer)