Feuerwehr in Personalnot

Die Freiwillige Feuerwehr Dietzenbach hat fünf weitere Einsatzkräfte erhalten. Doch die vorhandenen Lücke kann damit nicht gefüllt werden. Denn in der Kreisstadt braucht es 124 Einsatzkräfte, derzeit sind jedoch nur 71 Männer und Frauen aktiv.
Dietzenbach – Die Freiwillige Feuerwehr Dietzenbach bekommt endlich Unterstützung. „Wir konnten durch intensive Bemühungen drei Quereinsteiger aus dem Freundes- und Bekanntenkreis dazu gewinnen“, freut sich Pressesprecher Marc Schreiner. Einer der Neuzugänge habe bereits den Grundlehrgang erfolgreich absolviert. Darüber hinaus werden zwei bereits erfahrene Einsatzkräfte künftig die Dietzenbacher Feuerwehrleute unterstützen. Beide seien bereits zuvor bei anderen Wehren aktiv gewesen und hätten nun aus beruflichen Gründen ihren Lebensmittelpunkt in die Kreisstadt verlegt.
Allerdings benötigt die Feuerwehr noch weitere aktive Mitglieder, denn die vorhandenen Kräfte reichen nicht aus. Nach dem derzeitigen Bedarfs- und Entwicklungsplan braucht die Wehr in der Kreisstadt insgesamt 124 Männer und Frauen. So viele sind nötig, da zu jeder Zeit, unabhängig von Urlaubs- oder Ferienzeiten, ausreichend Einsatzkräfte vorhanden sein müssten, wenn es zu einem Feuer komme. Aktuell sind bei der Feuerwehr Dietzenbach jedoch nur 71 Personen aktiv, teilt Schreiner mit.
Dabei müsse man berücksichtigen, dass nicht immer alle Kräfte zur Verfügung stünden. Denn: „Viele der Ehrenamtlichen sind beruflich außerhalb von Dietzenbach tätig oder studieren in Frankfurt oder Darmstadt“, erläutert der Wehr-Sprecher. Außerdem gebe es aufgrund von Urlaub oder Krankheit immer wieder Personalausfälle.
Unter der Woche sind es somit die sechs Hauptamtlichen, die bei Alarm ausrücken. Ist es erforderlich, werden weitere Feuerwehrmänner gerufen, die im Rathaus arbeiten, sagt Schreiner. „Durch die Vorgehensweise werden die Ehrenamtler und ihre Arbeitgeber zu den Arbeitszeiten weitestgehend geschont“, erläutert er.
Kommunen im Kreis Offenbach helfen sich gegenseitig
Kommt es werktags zu größeren Einsätzen, löschen die Dietzenbacher gemeinsam mit Einsatzkräften aus Heusenstamm beziehungsweise Offenthal. Während die Heusenstammer bei Bränden nördlich der Velizystraße gerufen werden, rücken die Offenthaler bei Gefahrensituationen südlich der Hauptstraße aus. „Außerdem kommt in dieser Zeit ein Führungsunterstützungsfahrzeug aus Rödermark“, führt Marc Schreiner weiter aus. Grundsätzlich helfen sich die Feuerwehren im Kreisgebiet bei großen Einsätzen zu jeder Zeit gegenseitig aus. Schließlich seien auch in anderen Orten Lücken im Bereich des Ehrenamtes vorhanden. Das Problem dabei macht Scheiner deutlich: „Feuerwehrmänner aus anderen Städten erreichen erst nach einer mehr oder weniger langen Anfahrt das Stadtgebiet von Dietzenbach.“
Dennoch sei es immer gewährleistet, dass die Feuerwehr spätestens zehn Minuten nach Eingang eines Notrufes am Einsatzort sei. „Unter der Woche sind es unsere hauptamtlichen Kräfte, die mit einem ersten Fahrzeug vorausfahren“, erläutert der Pressesprecher. Die Kollegen aus den umliegenden Kommunen kämen dann nach. Da die Stadt nach dem hessischen Brand- und Katastrophenschutz-Gesetz verpflichtet ist, eine Feuerwehr vorzuhalten, die zu jeder Zeit genügend Einsatzkräfte hat, habe die Verwaltung zuletzt mittels Postwurfsendungen eine Werbeaktion durchgeführt. „Die Stadt und die Leitung der Feuerwehr hoffen, auf diesen Weg weitere neue Mitglieder für den Einsatz bei der Feuerwehr zu gewinnen“, sagt Schreiner. (Von Anna Scholze)