Johann-Strauß-Orchester und Sopranistin Jennifer Zein begeistern im Dietzenbacher Capitol

Glamour, Glanz, Entertainment und hochklassige Musik haben die Zuschauer im Dietzenbacher Capitol beim Neujahrskonzert des Johann-Strauß-Orchesters erlebt.
Dietzenbach – Dieses Mal stand das Konzert unter dem Motto „Hereinspaziert ins neue Jahr – von der Operette zum Musical.“ Das Orchester, das bereits zum 24. Mal in Dietzenbach gastierte, präsentierte diesmal eine Mischung aus traditionellen Operettenmelodien, gewürzt mit einem großen Schuss der bekanntesten Musikstücke aus den weltberühmten Musicals von Andrew Lloyd Webber. George Gershwin, Leonard Bernstein und Robert B. Sherman. Eigens für das große Konzert im Capitol war die international bekannte Sopranistin und studierte Opernsängerin Jennifer Zein aus Köln angereist. Sie begeisterte das Publikum mit ihrer klangvollen Stimme und ihrer starken Ausstrahlung. So erlebten Musikliebhaber ein unterhaltsames und amüsantes Programm.
Moderator des Abends war Witolf Werner, der Dirigent des Johann-Strauß-Orchesters, langjähriger Kapellmeister des Bühnenorchesters der Wiener Staatsoper und Leiter des Chors der Bergischen Symphoniker.

In seiner Eingangsrede versprach Erster Stadtrat und Kulturdezernent René Bacher den Anwesenden ein Jahr voller kultureller Ereignisse im Capitol: „Nach zwei Jahren Pause wagen wir einen Neuanfang. Was ist Kunst, wenn man sie nicht sieht, was ist Kunst, wenn man sie nicht hört.“
Das Neujahrskonzert selbst war in zwei Abschnitte geteilt. Im ersten Teil hörte das Publikum Stücke aus Operetten, während im zweiten Teil Lieder aus weltbekannten Musicals ertönten. Zur Eröffnung präsentierte das Orchester die Ouvertüre aus „Banditenstreiche“, einer Operette des österreichischen Komponisten Franz von Suppé.
Ihren ersten Auftritt hatte dann die Sopranistin Jennifer Zein als „Frau Luna“ mit dem Stück „Schlösser, die im Mode liegen“, aus der burlesken Ausstattungsoperette von Paul Lincke. Um danach als „Die Dubarry“ aus der Neufassung von 1931 der Carl Millöcker Operette „Gräfin Dubarry“ mit „Ich schenk’ mein Herz …“ zu begeistern. Die mit einer ausdrucksstarken wie bezaubernden Stimme und einem mitreißenden schauspielerischen Talent gesegnete Sopranistin ist Preisträgerin des Mozartpreises 2014 des Gesangswettbewerbs Grandi Voci Salzburg und des Nuovo Canto Opera Wettbewerbs der Staatsoper Hamburg und Milano 2018.
Nach der Pause spielte das Orchester Stücke aus den Musicals „Mary Poppins“ von Robert B. Sherman und „Oklahoma“ von Richard Rodgers. Als Rausschmeißer diente der Radetzky-Marsch, der den Musikern sichtlich Freude bereitete. Wie gewohnt konnten das Orchester und die Sopranistin musikalisch überzeugen. Einzig der Jahresrückblick von Dirigent Werner war zu lang geraten und einige Witze zu plakativ. Der sprachgewandte Moderator hätte diese Zeit sicher besser dazu nutzen können, um noch mehr Hintergrundinformationen zu den einzelnen Stücken zu liefern. (Burghard Wittekopf)