1. Startseite
  2. Region
  3. Dietzenbach

Jugendbeirat aus Dietzenbach hilft bei der Standortsuche neues Freizeitgelände

Erstellt:

Von: Barbara Scholze

Kommentare

Ein alter Ball liegt auf einem Sandplatz.
Das neue Freizeitgelände in Dietzenbach soll kein typischer Bolzplatz werden. Es könnte ein Areal mit Volley- und Basketballplatz, Tischtennisplatten und Fitnessgeräten entstehen. (Symbolbild) © Friso Gentsch/dpa/Symbolbild

Plätze für Kinder und Jugendliche sind in Dietzenbach selten. Der Jugendbeirat bevorzugt einen bestimmten Platz für eine neue Freizeitfläche.

Dietzenbach – Flächen sind rar in der Kreisstadt. Nicht nur um jeden Meter Baugrund wird mittlerweile gerungen, auch Areale zur Freizeitgestaltung stehen kaum noch zur Verfügung. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht der Verwaltung zum Thema „Bolzplätze in der Stadt“. Beauftragt hatten ihn die Stadtverordneten bereits vor drei Jahren, auf der Tagesordnung stand er nun erstmals im Bauausschuss. Aufgezeigt wird darin, an welchen Orten neue Bolzplätze gebaut werden könnten und wo möglicherweise Verbesserungsbedarf ist.

So mancher Platz zur freien Nutzung für Sport und Training aller Art musste in den vergangenen Jahren umziehen, sich verändern oder gar komplett weichen. Zuletzt etwa im Westend, wo hinter der Nordweststraße mit dem Bebauungsplan 105 ein neues Wohnquartier entsteht. Kein Platz mehr also für die zuvor viele Jahre genutzte Freizeitfläche. Ein neuer Standort sollte her, bis heute allerdings Fehlanzeige.

Aufgefallen war der Mangel an Bolzplätzen nicht zuletzt auch innerhalb der Überlegungen zum Sportentwicklungsplan. Im Fazit heißt es entsprechend, es gebe nicht genügend Freizeitmöglichkeiten im öffentlichen Raum, versehen ist die Feststellung mit der dringenden Empfehlung, neue Anlagen zu ergänzen und die bestehenden aufzuwerten.

Bolzplätze in Dietzenbach: Fünf potenziell mögliche Standorte

Entsprechend präsentiert der Bericht nun Ergebnisse einer umfassenden Standortprüfung. Demnach gibt es zurzeit fünf potenzielle Grundstücke für Bolzplätze: Westlich des Parkplatzes der Moscheen nahe der Paul-Brass-Straße, im Stadtpark (angrenzend an den Abenteuerspielplatz), im Grünstreifen südlich des Baumarktes, im sogenannten Steinberger Dreieck zwischen S-Bahn und Limesstraße und an der Waldorfschule. Gefolgt ist die Verwaltung bei der Beurteilung der potenziellen Plätze einem weiteren Rat aus dem Sportentwicklungsplan und hat den Jugendbeirat einbezogen. Dort sind die Prioritäten klar festgelegt: „Wir wünschen uns eine Freizeitfläche am Moscheenparkplatz“, sagte eine Vertreterin im Bauausschuss. In einzelnen Bauabschnitten könnte ein Areal entstehen, das einen Volley- und Basketballplatz umfasst und mit Tischtennisplatten und Fitnessgeräten ausgestattet ist.

Was die Jugendbeiräte dort vor allem überzeugt, ist die gute Anbindung mit Bus und S-Bahn und die zentrale Lage. „Sonst sind die Plätze oft zu abgelegen“, heißt es. Infrage kommt für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen auch ein kleines Gebiet im Stadtpark mit Kleinfeld und Tischtennisplatten. Dort bestehe allerdings das Risiko einer „Matschwiese“, wie Benn Schürmann von der Abteilung Stadtplanung feststellt. „Eventuell könnten Beläge wie Tartan oder Gummi infrage kommen“, schlug er vor. Einer möglichen Versiegelung standen die Ausschussmitglieder jedoch kritisch gegenüber. Den Flächen am Baumarkt, im Steinberger Dreieck und an der Waldorfschule erteilt der Jugendbeirat eher eine Absage. Indes stellt Schürmann fest: „Unsere Vorüberlegungen grenzen mögliche Standorte stark ein.“ Neue Plätze müssten rechtssicher, zeitnah umsetzbar, finanziell tragbar und sozial sinnvoll geplant werden. „Am meisten schränkt uns ein, dass die Freizeitgebiete aus Lärmschutzgründen mindestens 80 Meter Abstand zur Wohnbebauung einhalten müssen“, sagt der Stadtplaner.

Kaum ein Grundstück in Dietzenbach erfüllt Vorgaben für neuen Bolzplatz

Geprüft habe die Verwaltung Grundstücke im Eigentum der Stadt oder der DSK. „Und leider mussten wir feststellen, dass ausreichend große Flächen, die die Vorgaben erfüllen, kaum noch vorhanden sind.“ Insbesondere die Lärmschutzbestimmungen seien in verdichteten Quartieren wie Steinberg oder dem Westend kaum einzuhalten. Vor allem das Westend sei baulich fertiggestellt, an freizeitliche Nutzungsmöglichkeiten habe man früher nicht gedacht. Fazit: „Bei der Neuentwicklung künftiger Wohngebiete sollte auch die soziale Infrastruktur mitgedacht werden.“ Dabei gelte es ebenso, Bolzplätze nicht wie in früheren Zeiten zu denken, sondern multifunktionale Anlagen für möglichst viele Zielgruppen und verschiedene Bewegungsarten zu schaffen. An Finanzen sind im laufenden Haushalt 80 000 Euro für einen Bolzplatz eingestellt, weitere 80 000 Euro gibt es im Wirtschaftsplan der Entwicklungsmaßnahme. Klären möchten die Stadtverordneten nun auch mögliche Standorte, die bisher als „mittel- bis langfristig umsetzbar“ klassifiziert sind. (Barbara Scholze)

Auch interessant

Kommentare