Der Dietzenbacher Jugendbeirat setzt nach seiner Gründung erste Projekte um

Sie legen nicht nur in Sitzungen die Grundlagen ihrer Arbeit fest, sie sind vielmehr auch gleich aktiv geworden. Bereits mit einem ersten Projekt hat der im September gegründete Jugendbeirat von sich reden gemacht und die Freizeitanlage an der Ober-Rodener-Straße weiter aufgehübscht. Nachdem bereits im Sommer die Künstlerin Thekra Jaziri die Rampen des Skaterplatzes neu gestaltet hatte, nahmen sich die jungen Frauen und Männer nun gemeinsam mit dem Graffitischaffenden Gündem Gözpinar den anliegenden Fußballkäfig vor.
Dietzenbach – Entstanden ist mithilfe der Sprühkunst eine Kombination aus Fußballbildern und Motiven aus Videospielen. Dazu kommen klare Botschaften: Die Aussagen „say no to racism“ und „zusammen sind wir stärker“ zieren nun die Wände.
„Es war eine sehr gute Aktion, aber das nächste Mal werden wir mehr Werbung machen, um weitere Leute zum Mitmachen zu bewegen“, war die einhellige Meinung anlässlich der Rückbesprechung in der zweiten regulären Sitzung des Jugendbeirates unter dem Vorsitz von Jamila Ettahri. Auch die zurückliegenden Müllsammelaktionen wurden kritisch betrachtet.
Einmütig sprach sich der Rat dafür aus, auch in Zukunft kontinuierlich für mehr Sauberkeit in Dietzenbach zu sorgen. „Das könnte in Verbindung mit dem eingeführten Projekt „Sauberhaftes Dietzenbach“ geschehen“, schlug der designierte Stadtrat René Bacher vor, der die Sitzung begleitete. Das könne so sein, befanden die Ratsmitglieder, aber: „Wir möchten auf eine größere Regelmäßigkeit setzen und bei unseren Aktionen wahrgenommen werden“, hieß es. Fazit: Die Müllzangen wollen die Jugendlichen künftig einmal im Monat schwingen, wobei eine Winterpause eingelegt werden soll.
Weiter auf der Tagesordnung stand die Frage, wie Mitglieder und am Jugendbeirat Interessierte in die Arbeit eingebunden werden könnten. „Es gibt immer wieder Anfragen von Jugendlichen, die auf uns aufmerksam geworden sind“, sagte etwa die Vorsitzende Etthari. Gemäß seiner Geschäftsordnung setzt sich der Beirat aus 20 Jugendlichen zusammen. Dabei sind elf Mitglieder von Schulen und Institutionen entsandt und neun direkt gewählt. Die Wahlperiode dauert zwei Jahre, die jungen Räte sollen mindestens 14 und höchsten 20 Jahre alt sein. Bilden soll das Gremium ein Sprachrohr zwischen der Jugend der Stadt und der Politik und der Verwaltung.
„Es ist eine gewisse Stabilität in unserer Zusammensetzung notwendig“, stellte Etthari fest. Dennoch sei es wichtig, Interessierte einzubinden. „Jeder kann an unseren Sitzungen teilnehmen, sie sind grundsätzlich öffentlich“, so die Vorsitzende. Darüber hinaus folgten die Beiratsmitglieder einem Vorschlag des Stadtverordneten der Grünen, Heiko Hausmann, jeweils vor den Sitzungen eine Sequenz als „Fragestunde“ einzuführen. Zusätzlich soll auch eine WhatsApp-Gruppe alle Engagierten miteinander verbinden.
Ebenso mangelt es den jungen Frauen und Männern nicht an weiteren Ideen für Projekte. Eingebracht wurden etwa die Gestaltung der Unterführung am Hessentagspark, Aktionen in Kooperation mit der Klimaschutzmanagerin der Stadt, Sigita Urdze, und der Stadtbücherei, ein Kunstprojekt und ein Projekt, das sich Obdachlosen widmet. Damit verfolgt der Jugendbeirat auch künftig die drei Themenkomplexe, die er vorerst in den Mittelpunkt seiner Arbeit gestellt hat: den nachhaltigen Umweltschutz, Maßnahmen gegen Mobbing und Rassismus sowie die Verbesserung von Sport- und Freizeitmöglichkeiten. (Barbara Scholze)
Infos:
Via Instagram: jungendbeirat_dietzenbach
Per Mail an lisa.oez@dietzenbach.de