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Knabenborn als Gefahrenquelle

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Dietzenbach - Seit einer Woche müssen die Kinder auf dem Hexenberg auf den Spielplatz am Knabenborn verzichten. Von Christoph Zöllner

Die Städtischen Betriebe haben Karussell, Schaukel, Sandkasten und Wipptiere abmontiert, nachdem der TÜV Mängel bei den Spielgeräten nachgewiesen hatte. Außerdem forderten die Qualitätsprüfer nach Angaben von Betriebsleiter Michael Würz, dass eine Abgrenzung zwischen Bach und Waldspielplatz geschaffen werden müsse. Damit kein Kind ertrinkt.

Die Vorgabe, eine Mauer oder einen Zaun zu errichten, beißt sich laut Würz mit den anno 2004 formulierten Forderungen der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Offenbach, ebendies zu unterlassen. Ihmzufolge wäre es grob fahrlässig gewesen, angesichts der „Gefahrenquelle“ den Spielplatz nicht zurückzubauen. Übrig geblieben sind am Knabenborn lediglich eine Sitzbank und ein Mülleimer. Somit sei die Stadt nicht mehr haftbar zu machen, betont Würz. Kinder könnten aber auch weiterhin am renaturierten Bach spielen. Und der neu angelegte Spielplatz am Wendehammer in der Berliner Straße sei nur einen Steinwurf weit entfernt.

Den Eltern auf dem Hexenberg, die sich vor der Umgestaltung des Wendehammer-Spielplatzes im vergangenen Jahr zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen und Geld gesammelt hatten (wir berichteten), protestieren gegen den Rückbau am Knabenborn. Tenor der Schreiben an Bürgermeister Stephan Gieseler und die Fraktionsvorsitzenden: „So kann man nicht mit uns umgehen.“ Es seien einfach Fakten geschaffen worden, anstatt die betroffenen Eltern vorab zu informieren. Dabei sollen der obere und der untere Spielplatz immer eine Einheit gebildet haben. Den Eltern gegenüber hätten die Städtischen Betriebe nun argumentiert, dass die finanziellen Mittel für eine Reparatur von der Stadt nicht aufgebracht werden könnten.

„Beide Spielplätze haben ihre Daseinsberechtigung, besonders im Sommer, denn dann ist der schattigere Waldspielplatz natürlich sehr gefragt, wenn an der Berliner Straße kein Schatten ist“, meinen die Grünen. Die Eltern hätten zwar gewusst, dass der TÜV zum Waldspielplatz seine Bedenken formuliert habe: „Die Geräte entsprachen zwar nicht dem aktuellen Stand der Technik, aber es war nie die Rede davon, alles abzubauen.“ Und weiter: „Wir freuen uns alle über Bürgerengagement und fordern dies auch immer wieder ein. Es muss vermieden werden, dass sich Bürger durch solche Aktionen vor den Kopf gestoßen fühlen.“

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