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Kosten für Erweiterung steigen

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Von: Barbara Scholze

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Unter anderem die Baupreissteigerung sorgt für mehr Ausgaben beim geplanten Ausbau der Sterntalerschule.
Unter anderem die Baupreissteigerung sorgt für mehr Ausgaben beim geplanten Ausbau der Sterntalerschule. © scholze

Im vergangenen Sommer haben die Stadtverordneten beschlossen, sich mit einer Summe von etwas mehr als drei Millionen Euro am Neubau eines Betreuungsgebäudes an der Sterntalerschule zu beteiligen (wir berichteten). Jetzt wird es, wie bei vielen Bauvorhaben, um einiges teurer. Weitere 484 000 Euro sind aufgrund von Baupreissteigerungen fällig, hinzu kommen soll ein Anteil in Höhe von 750 000 Euro zulasten der Stadt für die Erweiterung der Mensa.

Dietzenbach – Diese neuen Ausgaben müssen die Stadtverordneten in ihrer nächsten Sitzung am Freitag, 17. Februar beschließen. Die gute Nachricht dabei: Wie Erster Stadtrat René Bacher (Grüne) im Bauausschuss bekannt geben konnte, beträgt der Anteil der Stadt für die Mensa lediglich 50 Prozent der Gesamtsumme von 1,5 Millionen Euro. Üblich ist dagegen eine Beteiligung in Höhe von zwei Dritteln der Kosten bei allen Gebäuden rund um die Betreuung. Die nun etwas besseren Konditionen für Dietzenbach habe die Verwaltung in intensiven Verhandlungen mit dem Kreis erreicht, freute sich Bacher.

„Wir sehen die Mensa nicht als klassisches Betreuungsgebäude und haben den Landrat gebeten, die Finanzierung entsprechend zu überdenken“, berichtete der Stadtrat. Das neu ausgebaute Schulrestaurant werde nach Fertigstellung auch intensiv für schulische Zwecke genutzt, etwa für Projekte im Rahmen des Unterrichtes, als Konferenzraum und für Zusammenkünfte der Schulgemeinschaft. Dazu kommt ein pädagogisches Mittagsangebot an mehreren Wochentagen. „Außerdem müssen wir die Mensa auch aufgrund des Rechtsanspruches auf Ganztagsbetreuung ab dem Jahr 2026 größer bauen“, sagte Bacher.

Rund 300 kleine Buben und Mädchen besuchen die Grundschule an der Rodgaustraße derzeit. Die meisten Kinder kommen aus dem Brennpunkt Spessartviertel, viele haben einen besonderen Förderbedarf, auch hinsichtlich der deutschen Sprache. Bereits ab dem Schuljahr 2025/26 sollen es laut Schulentwicklungsplan 100 Schüler mehr sein. „Und wir sind jetzt schon deutlich überfüllt“, hatte Schulleiter Jochen Schepp im vergangenen Jahr anlässlich eines Austausches im Ausschuss betont. Entstehen soll dementsprechend eine vierzügige ganztagsfähige Grundschule für rund 400 Kinder. Das bedeutet eine Sanierung der Bestandsgebäude, einen Erweiterungsbau, einen Betreuungsbau, eine Turnhalle als Einfeldhalle und eine Erweiterung der Mensa. Bis zum Jahr 2027 sollen die Baumaßnahmen abgeschlossen sein. Unterkommen soll die Schulgemeinschaft bis dahin in einem Interimsbau an der Stelle der früheren Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in dem Quartier.

Zuständig für Planung und Ausführung ist der Kreis als Schulträger. Das heißt, die Pläne entstehen in der Verwaltung des Landratsamtes, auch die Ausführung wird dort organisiert. Wachsen soll die Bildungseinrichtung nun nicht, wie in der ersten Planungsrunde angedacht, in Richtung des öffentlichen Parkplatzes hinter dem Ärztehaus. Die aktuellen Pläne sehen vielmehr den Neubau an der Rodgaustraße vor. Andernfalls hätten einige Bäume fallen müssen, was unter den Stadtverordneten für Bedenken gesorgt hatte. „Diese Entscheidung des Kreises ist eine Änderung aus dem Gespräch mit dem Bauausschuss heraus“, verbuchte Bacher die jetzigen Pläne als Erfolg für Dietzenbach. Ebenso beendet sind mit der Neuplanung die Diskussionen um die verbleibende Größe des Schulhofes. „Fast die gesamte Fläche bleibt für die Kinder erhalten“, teilte der Stadtrat mit.

Jeweils eine Million Euro sind in den städtischen Haushalten der Jahre 2024 bis 2028 für die Maßnahmen eingeplant. Ahmed Idrees (SPD) erkundigte sich im Ausschuss, ob mit weiteren Preissteigerungen zu rechnen sei. „Wir haben einen Puffer mit eingerechnet“, sagte Bacher. Auch Bürgermeister Dieter Lang gab sich vorsichtig: „Wo wir am Ende rauskommen, lässt sich jetzt noch nicht sagen.“

Zu einer Abschlussempfehlung für die Stadtverordnetenversammlung konnten sich die Ausschussmitglieder nicht durchringen. „Es sind noch zu viele Fragen offen“, sagte Christel Germer (CDU). (von Barbara Scholze)

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