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Rettungsdienst: Mitarbeiterin soll Millionen-Betrag veruntreut haben

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Von: Alexander Gottschalk

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Harte Zeiten für den Rettungsdienst im Kreis Offenbach: Gegen eine Mitarbeiterin laufen staatsanwaltschaftliche Ermittlungen. In welchem Bereich die Frau arbeitet, ist  nicht öffentlich.
Harte Zeiten für den Rettungsdienst im Kreis Offenbach: Gegen eine Mitarbeiterin laufen staatsanwaltschaftliche Ermittlungen. In welchem Bereich die Frau arbeitet, ist nicht öffentlich. (Symbolfoto) © Patrick Seeger/dpa

Im Kreis Offenbach laufen Ermittlungen gegen eine Mitarbeiterin des Eigenbetriebs Rettungsdienst (ERD). Sie soll Gelder auf ihr eigens Konto geleitet haben.

Dietzenbach – Eine Mitarbeiterin des Rettungsdienstes des Landkreises Offenbach soll rund 1,12 Millionen Euro veruntreut haben. Das teilte die Kreisverwaltung in Dietzenbach* am Dienstagnachmittag (22.02.2022) mit. Die Staatsanwaltschaft Offenbach habe Ermittlungen gegen die Frau aufgenommen, die beim Eigenbetrieb Rettungsdienst (ERD) beschäftigt sei.

Es gebe „konkrete Anhaltspunkte, dass die Mitarbeiterin regelmäßig Überweisungen an sich selbst vorgenommen hat“, hieß es in einer Mitteilung. Die Frau sei „mit hoher krimineller Energie und Raffinesse vorgegangen“. In welchem Bereich des ERD die Verdächtige arbeitet, wollte die Kreisverwaltung mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht sagen.

Kreis Offenbach: „Bitterer“ Verdacht gegen Rettungsdienst-Mitarbeiterin

Der Verdacht von Unregelmäßigkeiten sei im Herbst 2021 aufgekommen, bestätigte eine Kreissprecherin auf Nachfrage unserer Redaktion. Damals habe man umgehend Strafanzeige gestellt. Die Staatsanwaltschaft Offenbach* habe mit Blick auf die Ermittlungen darum gebeten, den Fall zunächst nicht öffentlich zu machen und die Gremien nicht zu informieren.

„Für den Kreis ist das ein sehr bitterer Vorgang. Insbesondere beim Rettungsdienst ist die Betroffenheit groß“, teilte Landrat Oliver Quilling (CDU) mit. „Nunmehr müssen wir die weiteren Ermittlungsergebnisse abwarten.“ Der Kreis Offenbach hat sich einen Anwalt genommen. Er lässt „arbeitsrechtliche Schritte sowie einen möglichen Regress“ prüfen.

Was ist der ERD?

Der Kreis Offenbach muss als Rettungsdienstträger sicherstellen, dass die Bevölkerung „bedarfsgerecht und flächendeckend“ mit Leistungen der Notfallrettung und des Krankentransporters versorgt ist. Für diese Aufgabe hat er im Jahr 2000 den Eigenbetrieb Rettungsdienst (ERD) gegründet. Dieser betreibt unter anderem die Zentrale Leitstelle für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungsdienst, mehrere Notarztstandorte, drei Rettungswagenstandorte und eine Rettungsdienstschule. Mehr Informationen gibt es auf der ERD-Homepage.

Minus im Jahr 2020

Im Sommer 2021 wurde bekannt, dass der ERD 2020 rund 1,8 Millionen Euro Verlust gemacht hatte*, wie op-online.de* berichtete. Eine angeführte Begründung damals: Die Pandemie. Auch 2019 schloss der Rettungsdienstbetrieb aber schon im Minus ab. Die Grünen kritisierten „Mängel in der Buchhaltung“.

(red/ag) *op-online.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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