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Mängelmelder: Rückmeldung zur Bearbeitung ist nicht möglich

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Von: Anna Scholze

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Einfach abgeladen: In der Talstraße (links) hat die Hausverwaltung den Müll nicht an die Sammelstelle gebracht.
Wie berichtet, blieb der Sperrmüll in der Talstraße längere Zeit liegen. Jürgen Balzar fordert nun, dass Bürger, die solcherlei und andere Probleme über den Mängelmelder einsenden, eine Rückmeldung über die Bearbeitung erhalten. © Privat

Jürgen Balzar (parteilos) hat für die aktuelle Sitzungsrunde einen Antrag zum Mängelmelder der Stadt eingereicht. Darin fordert er den Magistrat unter anderem dazu auf, dass der Bürger per Mail darüber informiert werde, dass man sich dem gemeldeten Mangel angenommen habe. Doch dazu sieht sich die Verwaltung nicht im Stande.

Dietzenbach - „Das legt uns lahm“, sagte etwa Sandra Homberg, Leiterin der Fachbereiche Bau und Kultur. Insbesondere Benachrichtigungen über kleinere Defekte, wie beispielsweise ein kaputter Pflasterstein oder ein abgesenkter Bordsteinen würden gesammelt bearbeitet. Es sei jedoch zu aufwendig, dass der Mitarbeiter der Städtischen Betriebe, der sich um die Mängel gekümmert hat, dies an die entsprechende Stelle im Rathaus weitergibt. Unterstützung erhielt die Fachbereichsleiterin durch den Technischen Betriebsleiter der Städtischen Betriebe Michael Würz. Er sagte: „Ein Auftrag kann je nach Dringlichkeit auch mal drei bis vier Monate liegen bleiben, bis sich darum kümmert wird.“ Und wenn die Bürger in dieser Zeit keine Rückmeldung erhielten, sorge das für Frustration.

Stefan Gieseler von der CDU dagegen war insbesondere über die Aussage von Homberg verwundert. Der einstige Bürgermeister sagte: „Es muss doch ohnehin Rechenschaft darüber abgelegt werden, was die Kolonnen am Tag erledigt haben.“ Somit sollte es doch unkompliziert sein, dies an die Verantwortlichen für den Mängelmelder weiterzugeben. Er könne das Argument, dass der Vorgang nicht wirtschaftlich sei, zwar verstehen. Doch: „Wofür ist die Verwaltung denn da“, fragte der Christdemokrat die anwesenden Mitarbeiter der Stadt. Kommunikation mit dem Bürger sei Dreh- und Angelpunkt. Zumindest eine kurze Rückmeldung darüber, dass die Meldung an die entsprechende Fachabteilung weitergeleitet wurde, sollte im Bereich des Machbaren sein. Ebenso irritiert zeigte sich Gieselers Parteikollege Thomas Goniwiecha. Dies vor allem im Hinblick darauf, dass im zurückliegenden Jahr lediglich 430 Mängelmeldung an die Stadt geschickt wurden. Ähnlich wie sein Vorredner war auch er der Auffassung, dass zumindest eine Antwort in Form einer standardisierten Mail möglich sein müsse.

In ihrer Kritik deutlicher wurden indessen der Antragsteller Jürgen Balzar und FW-UDS-Fraktionschef Jens Hinrichsen. Balzar etwa sagte: „Wir schicken den Bürgern Steuerbescheide.“ Das müssten sie schlucken. Doch wenn es um Bürgerservice gehe, sei eine Kommunikation nicht möglich. Hinrichsen bezeichnete die Diskussion als lächerlich. „Angesichts der Zahlen aus dem Jahr 2021 reden wird hier von zwei E-Mails pro Tag“, führte er den Anwesenden vor Augen.

Den Rücken gestärkt bekam die Verwaltung hingegen von Sozialdemokratin Sabine Göser. Sie sah keinen Grund darin, die städtischen Mitarbeiter mit weiteren Aufgaben zu belasten. „Wenn ich etwa eine Meldung über einen Rosenzweig abgebe, der in den Weg reinragt, brauche ich keine Benachrichtigung darüber, wie damit verfahren wird“, machte sie deutlich. Für sie sei es ausreichend, wenn sie in den darauffolgenden Tagen feststelle, dass man sich darum gekümmert habe.

Gegen Ende der Diskussion meldete sich Michael Würz erneut zu Wort. Er verwies darauf, dass es in den vergangenen Jahren auf Veranlassung der Politik zu deutlichen Personaleinsparungen gekommen sei. Die Rückmeldung an die Bürger sei somit nicht leistbar. (Von Anna Scholze)

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