Bericht der Wirtschaftsförderung zeigt positive Entwicklung des Standortes auf

„Positive Botschaften“ aus der Wirtschaftsförderung erhielten die Stadtverordneten im Haupt- und Finanzausschuss (Hafi). Wie Bürgermeister Dieter Lang betonte, sei das umso notwendiger in einer Zeit, da die Infektionszahlen eine eher gedrückte Stimmung vermittelten. Auch kündigte er an: „Wir werden künftig regelmäßig über die wirtschaftliche Entwicklung Dietzenbachs informieren.“
Dietzenbach – Neben Zahlen zum starken Wachstum an Arbeitsplätzen in der Kreisstadt berichtete Michael Krtsch, Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung, unter anderem über ein Projekt, das Unternehmen und Einzelhandelsgeschäften vor Ort ganz praktisch unter die Arme greift. In Kooperation von Wirtschaftsförderung, Gewerbeverein Dietzenbach und Kreis Offenbach vermittelt das digitale Lernpaket „Online Plus“ Basiswissen für soziale Medien. Kostenlos und in mehreren Bausteinen folgt einer ausführlichen Bestandsaufnahme zu den vorhandenen Auftritten eine Analyse mit individueller Beratung und Handlungsempfehlungen. „Bisher haben 14 Dietzenbacher Firmen das Angebot angenommen“, berichtete Krtsch auf Anfrage. Die finalen Empfehlungen hätten eine große Bandbreite. „Mal heißt es, die Webseite müsse an rechtliche Vorgaben angepasst werden, mal gibt es den Rat, mehr mit Bildern zu arbeiten.“ Ausführlich gingen die Expertisen darauf ein, wie mithilfe von Suchmaschinen bessere Ergebnisse zu erreichen sind. Gerade ein solches Projekt sei angesichts des veränderten Kaufverhaltens im Rahmen der Pandemie besonders notwendig, betonte der Bürgermeister.
Entsprechend nimmt die Kreisstadt auch an dem regionalen Kooperationsprojekt Gigabitregion FrankfurtRheinMain des Regionalverbandes teil. Nachdem Dietzenbach im Jahr 2017 bereits als erste Stadt in Hessen die Gewerbegebiete mit modernster Glasfaserverbindung ausgestattet hat, will die Wirtschaftsförderung nun auch die Internetzugänge der Privathaushalte flott machen. Und zwar schneller als die Projektziele des Regionalverbandes es vorsehen. Sollen danach bis zum Jahr 2030 rund 90 Prozent der Haushalte mit Glasfaser ausgerüstet sein, betont Wirtschaftsförderer Krtsch: „Wir wollen das deutlich davor schaffen.“ Ein erster Austausch mit Anbietern habe bereits stattgefunden.
Von der schnellen Internetverbindung profitiert auch ein Unternehmen wie Volvo, das dem Standort Dietzenbach seit fast sechs Jahrzehnten treu ist. „Volvo ist ein Thema, das Dietzenbach bewegt“, stellte Krtsch fest. Nachdem der Autobauer im Jahr 2017 ein modernes Gebäude für Unterstützung und Training der Werkstätten in 17 Ländern eröffnet und damit die Zahl der Mitarbeiter vor Ort auf 200 vervierfacht hat, erweitert er nun seinen Standort um ein Pkw-Auslieferungscenter. Das sei ein Bekenntnis zur Kreisstadt und bringe zusätzliche Arbeitsplätze, teilte Krtsch mit. Darüber hinaus stehe Volvo etwa mit Brauchwasseranlagen und weitgehend papierlosen Büros konsequent für Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Zumal das Automobil-Unternehmen vom Verbrennungsmotor wegkomme und nur noch vollelektrisch angetriebene Modelle baue.
„Mein magisches Viereck, die Synergie aus Wirtschaft, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und sozialer Stabilität entwickelt sich in Dietzenbach sehr gut“, bilanzierte Krtsch. Dafür stünden letztendlich vor allem die Zahlen. Die sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze im Jahr 2021 seien gegenüber dem Vorjahr um 4,1 Prozent angestiegen, was ein tatsächliches Plus von 526 Arbeitsplätzen bei einer Gesamtzahl von 13315 Anstellungen bedeute. Zugewonnen habe am stärksten das Baugewerbe, gefolgt vom Gesundheits- und Sozialwesen und den Bereichen Information und Kommunikation und Erziehung und Unterricht. „Gerade da ist es wichtig, dass wir weiter die Kita-Plätze ausbauen, auch wenn uns die Suche nach qualifiziertem Fachpersonal noch beschäftigen wird“, hob der Bürgermeister hervor. Gefallen sei die Zahl der Beschäftigten einzig im Bereich Logistik, „aber das ist auch politisch so gewollt“, sagte Krtsch.
Dass Dietzenbach als Arbeitsort attraktiv ist, zeigten ebenso die 10758 Einpendler gegenüber 9860 Auspendlern. „Und wir freuen uns auf die zukünftigen Entwicklungen, wir können immer noch Flächen für interessante Unternehmen zur Verfügung stellen“, hielt der Wirtschaftsförderer fest. (Von Barbara Scholze)