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Migranten für Wahlen begeistern

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Dr. Farid Bazgar Vorsitzender Ausländerbeirat
Dr. Farid Bazgar Vorsitzender Ausländerbeirat © Agenturen

Der Ausländerbeirat der Stadt Dietzenbach hat einen neuen Vorsitz: Dr. Farid Bazgar ist der Nachfolger von Saliha El Achak, die das Amt abgegeben hatte.

Dietzenbach – Seine Aufgabe wird es nun sein, die Interessen der ausländischen Bevölkerung zu vertreten und sie sowohl auf gesellschaftlicher als auch auf politischer Ebene zu repräsentieren und miteinzubeziehen.

Nachdem der in Afghanistan geborene 43-Jährige zunächst in Offenbach aufwächst, verschlägt es ihn bereits vor einigen Jahren mit seinen Eltern nach Dietzenbach. Dort lebt er nun mit seiner Familie im Eigenheim. Neben der Rolle als Familienvater dominiert in seinem Alltag vor allem die Tätigkeit als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Dennoch findet er die ehrenamtliche Arbeit reizvoll und möchte sich Zeit dafür nehmen: „Die Arbeit des Ausländerbeirats hat mich schon immer interessiert“, macht Farid Bazgar im Gespräch deutlich. Schon seit längerer Zeit habe er sich an dem Gremium beteiligen wollen und deshalb bei einigen Sitzungen teilgenommen, erzählt er.

Mittlerweile ist er seit eineinhalb Jahren Mitglied und begeistert sich für die menschliche Zusammenarbeit: „Die gute Resonanz der Wählerschaft und die große Unterstützung der Mitglieder“ haben ihn letztendlich dazu motiviert, sich für den Vorsitz wählen zu lassen. Den Posten besetzt er nun seit zwei Monaten und weiß bereits genau, was seine Ziele während seiner Amtszeit sind: „Das Wichtigste ist, Migration zu fördern“, macht Bazgar deutlich. Auch „eine Stimme gegen Intoleranz zu erheben“, gehöre für ihn zu den entscheidenden Ansätzen.

Er ist zwar der Ansicht, dass die Migration in Dietzenbach insgesamt gut funktioniere, dennoch sei es wichtig, bestimmte Gruppen oder auch Gebiete stärker zu fördern. So gebe es in einigen Siedlungen ein klares „infrastrukturelles Problem“, die Wohnungen seien heruntergekommen und die Menschen fühlten sich nicht zugehörig, wodurch auch soziale Schwierigkeiten entstehen. Auch die Situation der älteren, bedürftigeren Menschen solle mehr Gehör finden. Durch Besuche des Ausländerbeirats im Seniorenzentrum werden da bereits erste Schritte unternommen.

Zudem möchte Farid Bazgar seinen persönlichen Fokus darauf setzen, Menschen mit Migrationshintergrund für die Wahlen zu begeistern. „Sie werden bisher nicht so gut abgeholt“, verdeutlicht der Vorsitzende, weshalb es wichtig sei, ihnen das Wählen nahezubringen und gut zu erklären. „Das muss man vorantreiben“, denn nur so würden ihre Bedürfnisse gehört und diese könnten mit in die politische und soziale Struktur der Stadt einfließen. (Katharina Kleint)

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