Modellbauer Jürgen Ebert sammelt auch Fahrzeuge der Dietzenbacher Feuerwehr

Jürgen Ebert ist leidenschaftlicher Modellbauer. Er hat unter anderem alle Fahrzeuge der Dietzenbacher Feuerwehr von 1950 bis 2000 nachgebaut.
Dietzenbach - Jürgen Ebert kann seine Sammelleidenschaft nicht leugnen. Betritt man seine Wohnung, fällt gleich die vier Meter lange Vitrine des Modellbauers auf. Hier stehen Miniaturausgaben der Dietzenbacher Feuerwehrfahrzeuge. Ebert, Mitglied der Feuerwehrvereinigung und bis vor drei Jahren aktiver Retter, ist im Besitz des gesamten Fuhrparks, vom ersten Fahrzeug aus dem Jahr 1950 bis ins Jahr 2000. hat der Dietzenbacher in mühevoller Kleinarbeit nachgefertigt.
„Dazu nehme ich mehrere gängige Modelle auseinander und stelle einen Bausatz her“, erklärt der Dietzenbacher. In ein Drehleiterfahrzeug hat er etwa Teile aus zehn Miniaturmodellen eingebaut. Insgesamt zwei Wochen braucht er in der Regel, bis ein Fahrzeug fertig ist. Jedoch nur, wenn der Hobbytüftler nicht zwischendrin von einem anderen Projekt abgelenkt wird.
Um den Vorbildern möglichst nahe zu kommen, hat Ebert bereits Stunden in der Dietzenbacher Feuerwache verbracht. Schließlich seien in den originalen Fahrzeugplänen nur die Grundmaße enthalten. Doch für seine Modelle muss es exakter sein. Also hat der Modellbauer alles haarklein vermessen und die Originalmaße für die Kopien umgerechnet.
Dass dabei nicht immer alles nach Plan verläuft, musste Ebert beim Nachbauen des Hilfeleistungslöschfahrzeuges 24 aus dem Jahr 1991 feststellen. „Dafür habe ich drei Monate gebraucht“, erinnert er sich. Da die von ihm berechneten Maße nicht gestimmt haben, habe er das Modell zwei Mal verwerfen und neu anfangen müssen.

Mehr Glück hatte Ebert hingegen mit dem Übungs-Anhänger der Kinderfeuerwehr. „In einer Zeitschrift wurde nach einem Vorbild für ein Modell gesucht“ erzählt er. Deshalb habe er den Dietzenbacher Anhänger vorgeschlagen und an die Redaktion genaue Fotos geschickt. Auf diese Weise ist ein Sondermodell entstanden.
Selbstverständlich hat auch dieses Sammelstück einen Platz in Eberts Vitrine gefunden. In dem Schaukasten befinden sich jedoch nicht nur Nachbauten der Dietzenbacher Einsatzwagen. Ebert sammelt auch Fahrzeuge der Frankfurter Feuerwehr. „Mein Sohn und ich haben das Ziel, von den siebziger Jahren bis heute zumindest ein Teil pro Jahr in unserer Sammlung zu haben“, erzählt der Dietzenbacher. Da er sich hierfür jedoch nicht die eigentlichen Fahrzeuge anschauen könne, habe er sich alle drei Bücher über die Feuerwehr-Geschichte der Mainmetropole besorgt. Und die abgegriffenen Seiten zeigen deutlich, dass es Ebert überaus ernst mit seinem ambitionierten Ziel ist.
Hergestellt wird die Ebertsche Miniatur-Flotte immer in der Bastelecke, die einen großen Teil des Wohnzimmers einnimmt. Hat man die Schubladen mit dem Equipment im Rücken, erkennt man jedoch schnell, dass Modellautos nicht die einzigen Objekte der Begierde des langjährigen Feuerwehrmannes sind.
So sind über der Küchentür amerikanische Feuerwehrhelme nebeneinander aufgereiht. „Ich habe rund 130 Helme aus aller Welt“, berichtet der Sammler. Dabei hätten es ihm insbesondere die silber-verchromten Sicherheitshelme der französischen Rettungskräfte angetan. Ebert hatte allerdings längere Zeit nach keinen neuen Sammelstücken Ausschau gehalten. Doch während der Pandemie, in der so wenig zu tun war, habe er wieder angefangen herumzustöbern. Dabei hat sich gezeigt: „Die Preise für die Helme sind derzeit niedrig“, sagt Ebert. Eine Gelegenheit, die sich der Feuerwehr-Fan nicht entgehen lässt. (Von Anna Scholze)