Prinzessin Michaela I. und Prinz Sascha I. freuen sich auf die Faschingskampagne

Das Dietzenbacher Prinzenpaar wartet sehnsüchtig auf die Faschingsumzüge im Februar. Ein „0815-Paar“ wollen die beiden Hoheiten nicht sein.
Dietzenbach – „Ich will den Leuten nah sein und ihnen High-Five geben, anstatt vier Meter über ihnen in einem riesigen Prinzenwagen zu schweben“, sagt Prinz Sascha I. über seine Vorstellung vom Dietzenbacher Faschingsumzug, der sich am Samstag, 11. Februar, endlich wieder mit vielen Närrinnen und Narrhalesen durch die Straßen der Kreisstadt schlängeln wird. Der Fastnachtsprinz freut sich mit seiner Prinzessin Michaela I. schon sehr auf die Kampagne. Beiden ist wichtig, die Narrenschar nicht von oben herab, sondern auf Augenhöhe zu regieren: „Ich bin nichts Besseres, sondern einer von vielen, der Fastnacht feiern möchte“, sagt der Prinz.
Dabei ist er im Gegensatz zu seiner Prinzessin erst vor Kurzem zur 1. Dietzenbacher Tanzgarde gestoßen: „Ich kam wie die Jungfrau zum Kind in den Verein.“ Nachdem er acht Jahre lang als freier Mitarbeiter unserer Zeitung die große Sitzung und die Umzüge besucht hatte, entschied sich Sascha Dreger vor zwei Jahren, aktiv beim Faschingsverein mitzuwirken.
Michaela Jost ist hingegen schon seit ihrem fünften Lebensjahr begeisterte Fastnachterin. Sie tanzte in der Kindergarde, damals noch in Oberroden, und beschloss: „Später werde ich auch mal Prinzessin.“ Seit elf Jahren ist sie nun in der Dietzenbacher Tanzgarde und trägt ihren Kindheitstraum fest im Herzen. „Ich bin eine Faschingsmaus. Aber es hat immer der Prinz gefehlt“, bedauert sie. Den hat sie jetzt in Sascha gefunden.
Als die Garde-Kommandeurin des Vereins Michaela fragte, ob sie 2021 endlich Prinzessin werden wolle, war sie sofort dabei. „Das schwierigste war die große Geheimhaltung. Ich habe es sogar erst meiner Tochter verschwiegen, aber irgendwann habe ich sie dann doch eingeweiht“, erzählt die Prinzessin. Schwierig sei auch das erste Foto-Shooting gewesen: „Keiner durfte uns sehen. Wir haben alles in Kleidersäcke gepackt, die Haare zurecht gemacht und auf dem Weg gedacht: Hoffentlich sieht uns keiner“, erzählt Michaela.
Erst bei der Kampagneneröffnung 2021 lüftet das Paar sein Faschingsgeheimnis. Eigentlich stand eine große Kampagne voller Sitzungen, Feiern und Umzügen an. Doch nach der Kampagneneröffnung platzte der Fastnachtstraum der beiden Dietzenbacher pandemiebedingt erst einmal. Glücklicherweise stand jedoch schnell fest: Im nächsten Jahr bleiben sie für eine weitere Amtszeit im Dienst. So ist es auch wenig verwunderlich, dass das diesjährige Kampagnenmotto „Jetzt erst recht“ lautet.
Auch 2022 feierten sie die Eröffnungen in Dietzenbach und Wiesbaden. Bei Letzterer wurde die Prinzessin von einem Mädchen angesprochen: „Du bist aber eine schöne Prinzessin“, sagte die Kleine. Michaela freute sich sehr über das Kompliment: So werde der Prinzessinnentraum von Generation zu Generation weitergetragen.
An jedem Wochenende stehen nun mindestens zwei Veranstaltungen im prall gefüllten Terminkalender, manchmal sogar drei an einem Abend. „Wir fallen immer auf, weil wir Party machen“, lacht Prinzessin Michaela I. Beide wollen „kein 0815-Paar sein“. Das fängt beim Kostüm an: Sie wollte kein typisches Prinzessinnenkleid, sondern hat ein Brautkleid umnähen lassen. Die Verwandlung von Bürgerlichen zu Royalen dauert bei Michaela zwei Stunden, bei Sascha nur eine halbe Stunde: „Ich habe keine Haarprobleme, wie meine Prinzessin. Meine Kappe sitzt, bei ihr muss das Krönchen mühsam ins Haar gesteckt werden“, sagt er.
Gerade sind sie dabei, das Wurfmaterial für den Umzug zusammenzustellen. „Ich will keine Goldbarren schmeißen, aber auch keine 1-Cent-Bonbons. Deswegen haben wir uns um Sponsoren gekümmert und auch mal das ein oder andere Schokoladentäfelchen dabei“, erklärt Prinz Sascha I. Der Umzug ist der Höhepunkt der Kampagne: Los geht die Karawane am Samstag, 11. Februar. Der Prinzenwagen mitsamt Namen des Prinzenpaares wird derzeit noch gebaut. Für beide ist es selbstverständlich, mitanzupacken. Zudem ist das Prinzenpaar in Tanzgruppen engagiert: Prinz Sascha I. tanzt im Männerballett, die Prinzessin ist in einer Showtanzgruppe zu sehen und trainiert eine Kindertanzgruppe.
Daher gibt es während der großen Sitzung der Tanzgarde am Samstag, 14. Januar, viel Action. Das Prinzenpaar hält nicht nur seine Reden, sondern schwingt zwischendurch selbst das Tanzbein. Prinz Sascha I. freut sich besonders auf den Rathaussturm: „Da kann ich mit Dieter Lang mal so richtig um den Rathausschlüssel feilschen.“ Bis es so weit ist, stehen jedoch noch einige Termine an. (Lisa Mariella Löw)