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Umgestaltung der L3001: Kreuzung ist nur einer der Kritikpunkte – Projekt wird fortgesetzt

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Von: Julius Fastnacht

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Die Umstrukturierung der L3001 schafft Platz: Während der Arbeiten im Abschnitt Mitte sollen zwei neue, extrabreite Fahrradstreifen entstehen.
Die Umstrukturierung der L3001 schafft Platz: Während der Arbeiten im Abschnitt Mitte sollen zwei neue, extrabreite Fahrradstreifen entstehen. © PDI

Das neue Radverkehrskonzept sorgt für Kritik in Dietzenbach. Sorgen bereitet nicht nur die Umgestaltung einer Kreuzung.

Dietzenbach – Am Radverkehrskonzept für die L 3001 scheiden sich die Geister. Insbesondere die Umgestaltung der Kreuzung Offenbacher Straße/Limesstraße sorgte zuletzt für Diskussionsstoff. Die Stadt etwa beruft sich darauf, dass man dort nach den Vorgaben für den Fahrradverkehr gehandelt habe. Bürger sehen in dem neuen Konzept indessen ein erhöhtes Unfallrisiko für die Radler (wir berichteten). Auch der Austausch der Fahrradampel gegen ein niedrig hängenderes und kleineres Model konnte die Kritiker nicht besänftigen.

Ein Leser etwa moniert, dass die neue Signalleuchte nichts daran ändere, dass ihre Schaltung für den Radverkehr gefährlich sei. Weiterhin erhielten die Pedelecfahrer gemeinsam mit den Autofahrern in der Limesstraße und der Straße „Am Steinberg“ grün. Aus seiner Sicht ist die neu installierte Ampel ohnehin überflüssig und gehöre dringend abgeschafft.

Radverkehrskonzept in Dietzenbach: Direkter Einfluss der Kommune höre hinter dem Ortsschild auf

Sorgen bereitet den Bürgern jedoch nicht allein die Kreuzung kurz vor Ortsausgang. So hatte sich zuletzt ein besorgter Mann an den neuen Ersten Stadtrat, René Bacher (Grüne), gewandt. Seine Frau fahre jeden Tag mit dem Rad aus Dietzenbach entlang der L3001 nach Offenbach. Ab Ortsende werde es gefährlich, insbesondere auf dem Abschnitt zwischen Heusenstammer Industriestraße und der Kreuzung Dietzenbacher Straße/L 3117 – von Seitenstreifen für Fahrradfahrer fehle dort jede Spur.

Des Problems ist sich Stadtrat Bacher bewusst. „Dass der Radweg hier ausgebaut wird und die Dietzenbacher nicht durch den Wald, sondern auf einem sicheren asphaltierten Weg fahren können, ist mir ein Anliegen“, sagt er.

Gleichzeitig sei dies eine Herausforderung, denn der direkte Einfluss der Kommune höre hinter dem Ortsschild auf. Der besagte Wegabschnitt liege im Verwaltungsgebiet Heusenstamms sowie des Landes Hessen. Echte Optionen außer aktivem Lobbying blieben also nicht. „Hessen Mobil haben wir immer wieder darauf hingewiesen – und die Menschen können sich darauf verlassen, dass wir das auch in Zukunft so machen.“

Dietzenbach: Weitere Arbeiten beginnen – Zwei extrabreite Radfahrstreifen

Bleiben da die Entwicklungen zunächst ungewiss, geht das „Projekt L 3001“ in die nächste Runde. Während die Stadt den nördlichen Abschnitt im vergangenen Jahr fertigstellen konnte, beginnen in den nächsten Wochen die Arbeiten am mittleren Teil. Dieser beginnt am zentralen Knotenpunkt Offenbacher Straße/ Vélizystraße und geht bis zum Wappenkreisel.

Dabei soll die vierspurige Straße auf eine Fahrspur pro Fahrtrichtung zurückgebaut werden. „Vierspurigkeit macht an der Stelle eher weniger Sinn. So wurde damals im Gedanken an eine 60 000-Einwohner-Stadt gebaut. Wir sind bei bis zu 650 Verkehrsbewegungen in der Spitze – erst ab 1 000 wird die Vierspurigkeit empfohlen“, sagt Bürgermeister Dieter Lang (SPD). Auch Berechnungen eines Planungsbüros hätten gezeigt, dass durch die Umstrukturierung keine Verkehrsbeeinträchtigungen zu erwarten seien. Und auf der Habenseite entstehen eben zwei extrabreite Radfahrstreifen.

„Projekt L 3001“: Ein weiteres Ziel der Bauarbeiten: Barrierefreiheit

Außerdem wird an der Ecke Rodgau-/Offenbacher Straße ein Kreisverkehr die bestehende Ampelanlage ersetzen, ebenfalls zur Verbesserung des Verkehrsflusses.

Ein weiteres Ziel der Bauarbeiten: Barrierefreiheit. Entlang der L3001 soll etwa das Einsteigen in den Bus erleichtert werden. Realistisch zu rechnen mit der Komplettierung der barrierefreien Bushaltestellen sei allerdings nicht mehr in diesem Jahr, teilt Bürgermeister Lang mit.

Ablauf der Bauarbeiten: Ab dem 14. März beginnen die Bauarbeiten an der L3001, zunächst am Gehweg der Offenbacher Straße in Höhe Ernst-Reuter-Schule. Bis Mitte April finden in diesem Bereich außerdem Tiefbauarbeiten statt. Bürgersteig und ein Fahrstreifen werden deshalb stadteinwärts gesperrt. Ab dem 19. April erfolgt dann eine einwöchige Vollsperrung der gesamten Fahrbahn in beide Richtungen zwischen Wappenkreisel und der Kreuzung Dreieichstraße/Heppenheimer Allee – der neue Kreisverkehr an der Rodgaustraßen entsteht. Auch für den Bau von barrierefreien Übergängen kommt es bis in den Spätsommer vereinzelt zu Vollsperrungen des Abschnitts. Die Stadt hat für den Zeitraum ein Umleitungskonzept erstellt. (Julius Fastnacht Und Anna Scholze)

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