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„Sauberhaftes Dietzenbach“ Stadt kehrt bei Müllsammelaktion zu altem Konzept zurück

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Von: Lisa Schmedemann

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Tamara Hohn (links) hat gemeinsam mit ihren Freunden aufgeräumt.
Tamara Hohn (links) hat gemeinsam mit ihren Freunden aufgeräumt. © schmedemann

Nach den Clean-Up-Aktionen im vergangenen Jahr kehren Stadt und städtischer Betrieb zu der Aktion „Sauberhaftes Dietzenbach“ und somit zum altbewährten Konzept zurück. Die Dietzenbacher honorierten dies mit einer regen Teilnahme.

Dietzenbach – Blauer Sack, gelbe Handschuhe und Müllzange – die Helfer in den Straßen der Kreisstadt sind leicht auszumachen. Rund 200 Bürger haben sich an der Aktion „Sauberhaftes Dietzenbach“ beteiligt, um die Stadt bei einer gemeinsamen Sammelaktion von Müll zu befreien. Nach den Clean-Up-Aktionen im vergangenen Jahr kehren Stadt und städtischer Betrieb zum altbewährten Konzept zurück. Die Teilnehmer starteten am Samstag, wie bereits vor der Pandemie, gemeinsam am Bauhof. Dort erhielten sie von den Mitarbeitern ihre Ausrüstung und schwärmten in ihr zugewiesenes Gebiet aus. Vorab konnte ein Wunschgebiet angegeben werden; so konnte jeder entweder direkt vor der eigenen Haustür oder rund ums Vereinsgelände anpacken.

Wer den Blick während des Sammelns aufmerksam auf den Boden richtete, wurde umgehend von mindestens einem Zigarettenstummel begrüßt. Zwar nehmen diese Umweltsünden kein großes Volumen ein, doch ist der prozentuale Anteil hoch – die Belastung für die Umwelt noch höher. Schließlich verseucht ein Stummel 40 Liter Grundwasser. Auch Plastikdeckel, Getränkeflaschen und -dosen und andere Kleinverpackungen machen einen Großteil des „Litterings“, wie das achtlose Wegwerfen von Unrat in die Natur genannt wird, aus. Der blaue Sack füllte sich schnell. Auch verschwinden darin Gürtel, Schuhsohlen oder Haargummis. Dabei wären die Sachen in der Altkleidersammlung sicherlich besser aufgehoben gewesen. „Man wundert sich schon, was hier alles so landet“, findet Teilnehmerin Tamara Hohn, die sich mit einer Freundesgruppe beim Frühjahrsputz angemeldet hat. Während die Gruppe – erfreulicherweise – auf dem Kleinkinderspielplatz an der Schäfergasse fast nichts zu tun hat, bietet sich ihnen in der Bahnhofstraße vor einer Arztpraxis ein anderes Bild. Dort hinterlassen wartende Patienten deutliche Spuren.

Dietzenbacher sammeln rund 20 Kubikmeter Müll

Während die Truppe sich weiter vorarbeitet, sind die Fahrzeuge der städtischen Betriebe unterwegs, um die gefüllten und an den Sammelorten abgestellten Säcke auf die Pritsche zu laden. Mit dieser „Beute“ steuern sie den Container an, der auf dem Gelände des Bauhofes steht – und sich rasch füllt. Besonders große Brocken haben Teilnehmer an den Bahngleisen gefunden: Autoreifen, Dreiräder und mehr werden regelmäßig im Gleisbett entsorgt. Am Ende des Tages schätzt Patrick Komorowski, dass die Bürger 20 Kubikmeter Müll eingesammelt haben. „Eine beachtliche Menge und ein toller Einsatz“, lobt Bürgermeister Dieter Lang.

Auch Komorowski ist zufrieden damit, wieder zurück zum ursprünglichen Konzept der Säuberungsaktion gegangen zu sein. Zuletzt hat die Aktion „Sauberhaftes Dietzenbach“ im Jahr 2019 stattgefunden. „Die Resonanz war erst verhalten, aber dann sind die Anmeldungen reingeflattert“, berichtet er. Nach den pandemiebedingten Ausfällen hatte man 2022 als Kompromiss unter dem Titel „Clean-Up“ Einzeltermine angesetzt. „Wir wollten auch mal andere Termine als einen Samstagvormittag testen“, beschreibt Komorowski, „aber die Beteiligung war nicht groß.“ Den „Clean Ups“ habe ein ganz wesentlicher Teil gefehlt, den der Frühjahrsputz mit sich bringt: das Gemeinschaftsgefühl. Der Mitarbeiter der Städtischen Betriebe führt aus: „Jetzt haben wir wieder einen gemeinsamen Start, räumen gemeinsam auf, um dann ein gemeinsames Ende zu finden – das ist nicht zu unterschätzen“, sagt Christian Beyer, Abteilungsleiter für Kundenservice und Vertrieb bei den Stadtwerken. Umso mehr freut es die Organisatoren, dass die Frühjahrsausgabe von „Sauberhaftes Dietzenbach“ als Erfolg verbucht werden kann. Beim gemeinsamen Imbiss – ein Dankeschön an die Helfer nach getaner Arbeit – liegen auch schon Umfragezettel bereit. „Wir wollen schauen, ob das Interesse für eine zweiten Termin im Herbst da ist“, sagt Patrick Komorowski.

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