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Waldstadion soll saniert werden:Stadt hofft auf weitere Fördergelder

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Von: Barbara Scholze

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Als „wirtschaftlicher Totalschaden“ wird das Tribünengebäude im Waldstadion eingestuft.
Als „wirtschaftlicher Totalschaden“ wird das Tribünengebäude im Waldstadion eingestuft. © Haesler

Der zweite Förderantrag erbrachte nicht die sehnlich erhoffte Unterstützung: Während in einer ersten Runde die Entscheider des Bundesprogramms „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ Dietzenbach eine Summe in Höhe von 500 000 Euro zur dringend notwendigen Sanierung des Waldstadions bewilligt haben, geht die Stadt bei den darüber hinaus beantragten Unterstützungsmaßnahmen leer aus.

Dietzenbach – „Das Förderprogramm war komplett überzeichnet“, teilt Sandra Homberg, Fachbereichsleiterin Bau und Kultur im Haupt- und Finanzausschuss mit. Zahlreiche Kommunen hätten große Vorhaben in zigfacher Millionenhöhe angemeldet. „Da fallen kleinere Projekte schon mal durch.“

Weitere drei Millionen Euro hatte die Stadt auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung in der zweiten Tranche des Bundesprogramms beantragt. Fließen sollten sie in den energetischen Ausbau der Tribüne, in Brandschutz, in die Erneuerung von Wänden, Böden, Decken und Türen. Angedacht war auch eine Renovierung des Tennisheims und des Platzwarthauses. „Natürlich haben wir auf die Förderung gehofft und den Antrag sehr detailliert ausgearbeitet“, sagt Homberg auf Anfrage. Doch in Anbetracht der eingereichten Vorhaben sei mit der Ablehnung fast zu rechnen gewesen.

Indes soll es auf jeden Fall weitergehen mit der Fitnesskur für das Sportgelände im Süden der Stadt, betont die Fachbereichsleiterin. Die notwendige Finanzierung müsse dann in den jeweiligen Haushalt eingestellt werden. Dabei sollen sich die Planungen eng mit den Ergebnissen des Sportentwicklungsplans verknüpfen. „Je nachdem, was da umgesetzt wird, entwickeln wir, was wir über die mit dem Geld aus der ersten Antragsrunde hinaus bereits festgelegte Sanierung hinaus machen.“

Möglich seien schließlich auch ganz neue Angebote für den Dietzenbacher Sport. Und noch immer hofft Sandra Homberg auf weitere Förderrunden aus dem Bundesprogramm. „Das haben wir fest im Blick“, kündigt sie an. Zu der halben Million Euro für den ersten Bauabschnitt legt die Stadt weitere 200 000 Euro als Eigenanteil drauf. Wie die Fachbereichsleiterin im Ausschuss mitteilt, soll das Geld nun unter anderem in eine Photovoltaikanlage auf dem Tribünendach fließen. Zugute kommt die Versorgung dann nicht nur dem Waldstadion, sondern auch dem benachbarten Schwimmbad. Erneuert wird ebenso die zurzeit „überdimensioniert“ genannte Warmwasserbereitung. Der alte Wasserspeicher hat ausgedient, stattdessen wird eine Trinkwasserstation gebaut. „Das dient auch der Vorsorge hinsichtlich eines eventuellen Legionellen-Befalls“, so Homberg. Eine dringend notwendige Überarbeitung soll auch der Heizungsanlage zugute kommen, die derzeit noch in einem benachbarten Gebäude untergebracht ist und mit einer ungedämmten Versorgungsleitung etwa 30 Meter weit über das Gelände verläuft. Nicht zuletzt steht die dringend notwendige Beseitigung von Altlasten wie Eternitplatten an.

Allerdings bereitet vor allem der Zustand der Umkleidekabinen und der Duschen in dem Tribünengebäude den Schulen und Vereinen als tägliche Nutzer des Stadions große Sorgen. Als „wirtschaftlicher Totalschaden“ hatte eine Magistratsvorlage im vergangenen Jahr die Bauten im Waldstadion bezeichnet. Errichtet wurde die Anlage in den Jahren 1974 und 1975, seitdem ist außer seltenen Schönheitsreparaturen nichts geschehen. „In den Duschräumen gibt es immer wieder Schimmelbefall, die Lüftung funktioniert nicht mehr und wir brauchen neue Fenster“, teilt Sandra Homberg mit. Auch die Elektro- und Sanitäranlagen bedürften einer kompletten Sanierung.

Laut den Empfehlungen des Sportentwicklungsplans soll das Waldstadion auch zukünftig „eine zentrale Bedeutung“ für den Dietzenbacher Sport haben. Allerdings ist ebenso festgehalten, dass etwa aus Sicht der Planungsgruppe die Umkleiden dringend saniert werden müssen. „Ein entsprechendes langfristiges Sanierungskonzept soll erstellt werden“, heißt es.

(Barbara Scholze)

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