Sorge um Entwicklung der Hochhäuser

Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) für das Förderprogramm „Sozialer Zusammenhalt Dietzenbach-Südost“ ist fertig. Das Unternehmen „Stadtberatung Sven Fries“ sowie seine Partner und die Stadt haben in den vergangenen Monaten mit Hochdruck daran gearbeitet.
Dietzenbach – Das Ergebnis wurde nun während Sitzung des Ausschusses für Soziales, Kultur und Integration diskutiert. Christdemokrat Thomas Goniwiecha bestand darauf, dass das Förderprogramm nur zusammen mit dem Hausverwalter Markus Richter, der zahlreiche Immobilien in dem Quartier unterhält, umgesetzt werden könne. Er sei ein wichtiger Faktor, und man dürfe von seiner Teilnahme an dem Projekt nicht ablassen. Denn sonst, so befürchtete der CDU-Vertreter, ließen sich viele der Maßnahmen nicht umsetzen. Mit seinen Aussagen reagierte er auf eine Äußerung von Sven Fries. Der Geschäftsführer der Stadtberatung hatte zuvor gesagt, dass man den privaten Akteur zwar miteinbeziehe, das Projekt jedoch auch ohne ihn funktionieren würde.
Nach Goniwiechas Einwand relativierte Fries die Aussage allerdings und sagte: „Wir bekommen einen Instrumentenkoffer der Ansprache, der Kommunikation und auch des öffentlichen Drucks an die Hand, sodass die Maßnahmen eher mit als ohne Richter umgesetzt werden.“ Denn, so erläuterte er auf Nachfrage, man habe durchaus die Möglichkeit, ordnungspolitische und planungsrechtliche Dinge in Gang zu bringen. Dies sei aber nichts, was man aktuell in Betracht ziehe. Denn: „Unser oberstes Ziel ist die Kooperation“, stellte Fries klar. Derzeit sei man hinsichtlich der Zusammenarbeit mit Richter auf einem guten Weg.
Grünenpolitikerin Melanie Bacher stellte an Thomas Goniwiecha indessen die Frage, was sei, wenn Markus Richter nicht mitmache. „Lassen wir die Menschen im Viertel dann im Regen stehen?“ Schließlich bestehe das Quartier aus so viel mehr als nur aus der „Wohnanlage Richter“. So zähle auch der Außenbereich.
„Wir sind nicht gegen das Projekt“, stellte Goniwiecha daraufhin klar. Die CDU wolle nur vermeiden, dass Richter in Vergessenheit gerate. Neben der Beteiligung des Verwalters stand auch die im ISEK vorgeschlagene Gebietserweiterung im Mittelpunkt der Diskussion während der Sozialausschusssitzung. Fries und sein Team halten es für sinnvoll, wenn zu dem bisherigen Gebiet der Bereich östlich der Justus-von-Liebig-Straße sowie die Skateranlage hinzukommen. So könne man auch hier das Gewerbe weiterentwickeln. Zudem hätte sich der Jugendbeirat weitere Freizeitangebote bei der Skateranlage gewünscht.
Dies ist jedoch nicht die einzige Erweiterung, die das Stadtberatungsbüro empfiehlt. Nach Ansicht der Experten ist es ebenso entscheidend, die Dietrich-Bonhoeffer-Schule und die Kindertagesstätte 1 (Friedensstraße) zu berücksichtigen. Auch hierbei hakte Goniwiecha nach und fragte, wieso die Vergrößerung empfohlen werde. Hätte sich doch seine Partei bereits bei der ersten Erweiterung dafür ausgesprochen, sich auf den Kern des Stadtteils und somit auf die Umgebung der Richter-Wohnanlage zu konzentrieren (wir berichteten).
Fries erläuterte, dass die Gebietserweiterung für mehr Handlungsfähigkeit sorge und die Berücksichtigung der Bildungs- beziehungsweise Betreuungseinrichtung wichtig sei. Die Kinder und Jugendlichen des südöstlichen Quartiers besuchten schließlich die beiden genannten Einrichtungen. Würden diese miteinbezogen, ließen sich Maßnahmen umsetzen, die zu einer Verbesserung der Betreuungs- und Bildungssituation des Viertels beitragen würden, heißt es etwa auch im ISEK.
Am Ende der Sozialausschusssitzung waren es die Grünen und die SPD, die der Stadtverordnetenversammlung empfahlen, das ISEK am 18. Juli zu verabschieden.