TG immer noch ohne neuen Vorstand

Die Wahlen des geschäftsführenden Vorstandes der Turngemeinde Dietzenbach (TG) sind vertagt. Während der jüngsten Jahresmitgliederversammlung hat sich vorerst niemand gefunden, der die entsprechenden Ämter übernehmen will. Der bisherige Vorstand rund um den Vorsitzenden Roland Henneberg ist zurückgetreten. Immerhin: Nach der Aussage von Henneberg hat sich während der Versammlung eine Gruppe zu Wort gemeldet, die beteuerte, sich noch in der Findungsphase für eventuelle Ämter zu befinden.
Dietzenbach – Bis zur nun für den 29. April angesetzten außerordentlichen Mitgliederversammlung wolle man eine Entscheidung getroffen haben und ein Team für die Vorstandswahlen stellen. Und das ist dringend erforderlich.
Bereits im vergangenen Jahr hatte sich niemand gefunden, der sich zur Leitung des Vereins bereit erklärte, weshalb Roland Henneberg, seine Stellvertreterin Kira Bendel, der Kassenwart Volker Salzmann und der Vorstand Jugend, Andreas Finster, vorläufig in ihren Ämtern blieben. Da die TG eine rollierende Vorstandsbesetzung hat, waren Urs Schäfer, Vorstand Finanzen, und Harald Sattler, Vorstand Verwaltung, noch bis zu diesem Jahr gewählt.
Den nun im Raum stehenden Vorwurf, die Amtierenden seien bei der Mitgliederversammlung unerwartet zurückgetreten, will sich der derzeitige Vereinschef nicht machen lassen. „Wir hatten bereits vor zwei Jahren angedeutet, dass wir die Verantwortung im Jahr 2021 abgeben wollen und diese nur im Sinne der TG noch einmal kommissarisch übernommen“, macht Henneberg deutlich. Ihren Rücktrittswunsch hätten sie zudem nach der gescheiterten Fusion der vier Dietzenbacher Sportvereine im vergangenen November erneut wiederholt. Auch wolle er klarstellen, dass er sich von dem Posten des Vorsitzenden nicht verabschiede, weil die Entscheidung der Mitglieder gegen die Verschmelzung seine Gefühle verletzt hätte. „Es hat mich vielmehr enttäuscht, dass einige nicht imstande waren, in die Zukunft zu schauen, sondern ihre persönlichen Befindlichkeiten in den Vordergrund gestellt haben“, so Henneberg. Das sei jedoch nicht allein bei der TG der Fall gewesen, sondern treffe auch auf die anderen Vereine zu.
„Nachdem das Projekt gescheitert war, habe ich diejenigen, die sich dagegen ausgesprochen hatten, in der Verantwortung gesehen, einen neuen Vorstand zusammenzustellen“, fährt das langjährige Vereinsmitglied fort. Und dazu sei nun vier Monate lang Zeit gewesen.
Rolf Russ, Vorsitzender der TG-Tennisabteilung, sagt dazu: „Es ist sehr aufwendig, ein neues Team zu bilden.“ Er hatte sich während der zurückliegenden Jahresmitgliederversammlung gemeldet und mitgeteilt, dass er gemeinsam mit einer nicht näher genannten Gruppe noch in der Entscheidungsfindung sei. Gleichzeitig stellte er auf Nachfrage jedoch klar, dass er kein Teil des neuen geschäftsführenden Vorstandes sein wolle, sondern lediglich bei dessen Entstehung helfe. „Und wir sind hier auf einem guten Weg“, versichert Russ. Dennoch solle sich keiner der Interessierten aufgrund der aktuellen Diskussion unter Druck gesetzt fühlen, ein Amt übernehmen zu müssen.
Sollte sich auch Ende April kein Vorstand finden, kann die Entscheidung noch zweimal jeweils im Abstand von vier Wochen vertagt werden. „Sind die Posten dann immer noch vakant, setzt das Sportregisteramt einen Mitarbeiter als geschäftsführenden Vorstand ein“, erklärt Roland Henneberg. Doch davon sei die Turngemeinde weit entfernt. „Ich bin davon überzeugt, dass wir in vier Wochen eine neue Leitung haben werden“, fährt der Vorsitzende fort. Er und sein Team seien dann bereit, den neuen Verantwortlichen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. (Anna Scholze)