Verein will Kreisel nach der Stadt Helete benennen

Die Vorstandsmitglieder des Helete Jugend- und Sportvereins haben ihren Wunsch noch nicht aufgegeben: Wie der Ausländerbeirat (ALB) wollen auch sie den neuen Kreisel an der Ecke Offenbacher Straße/Rodgaustraße nach der gleichnamigen Stadt benannen (wir berichteten). Schließlich, hebt der Vereinsvorstand hervor, haben zahlreiche Familien ihre Wurzeln in der Stadt Helete, die in der Kreisstadt weithin als Dützbag bekannt ist.
Dietzenbach - „In Dietzenbach und Umgebung wohnen zwischen 2200 und 2800 Menschen, deren Herkunft in der türkischen Stadt liegt“, sagt Vorstandsvorsitzender Bilal Barak. Nach Angaben des Ausländerbeirates leben rund 1500 davon in der Kreisstadt selbst. Dass sie sichtbar in der Gemeinde repräsentiert werden, hält auch Vereinsmitglied Mehmet Basmara für entscheidend. Er sagt: „Es war schon früher unser Wunsch, etwas in der Stadt nach unserer Heimat zu benennen.“ Bisher habe es jedoch nie einen geeigneten Ort dafür gegeben. „Doch nun haben wir den Kreisel und wir wollen, dass die Menschen aus Helete sich hier integriert fühlen“, fährt Basmara fort. Außerdem könnten ihre Nachkommen so den Namen der Stadt lesen und erfahren, was es damit auf sich hat. Nichts anderes sei es doch, wenn Straßen nach Persönlichkeiten wie dem ehemaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer benannt werden.
Die Verantwortung für eine gelungene Integration sieht der Jugend- und Sportverein jedoch nicht allein bei der Stadt. Auch die Vorstandsmitglieder wollen ihren Teil beitragen und das Miteinander in der Kommune stärken. „Wir sind für alle da“, sagt Baraks Stellvertreter Halil Solak. Insbesondere für Jugendliche, ältere Menschen und Frauen will der Verein seine Türen öffnen.
Befand sich sein Sitz bisher ausschließlich in Frankfurt, hat der Verein seit dem vergangenen Jahr ein weiteres Büro in der Kreisstadt. Dabei sollen die Räume im Glashüttener Weg nun nach und nach zum Mittelpunkt des Vereinslebens werden. Schließlich sei das dortige Büro für die Mitglieder leichter zu erreichen als jenes in der Mainmetropole, wie Vereinschef Bilal Barak erläutert.
Nachdem nun die Corona-Maßnahmen gelockert wurden, sind in Dietzenbach Frauenabende sowie -frühstück, Billardturniere und Kulturfeste geplant. Des Weiteren möchte die Vereinsspitze Integrations- und internationale Kochkurse anbieten. Doch damit nicht genug: Der Helete-Verein ist derzeit dabei, eine Fußballmannschaft zu gründen und will den Jugendlichen die Möglichkeit geben, sich in den Vereinsräumen zu treffen.
Darüber hinaus wird im Oktober das Sommerfest des Vereins nachgeholt. Die Veranstaltung wird allerdings auf dem Gelände des Kultur- und Sportzentrums Martinsee in Heusenstamm stattfinden. „Wir haben in Dietzenbach leider keine der Sportstätten für unser Fest erhalten“, sagt Bilal Barak.
In den kommenden Wochen ruht die Vereinsarbeit allerdings. Denn viele Mitglieder sind während der Sommerferien verreist. Ein Teil von ihnen hat dabei sicherlich auch Helete angesteuert. Denn wie Yeter Öztas, die dritte Vereinsvorsitzende berichtet, ist es auch den Kinder und Jugendlichen wichtig, in die Stadt zu fahren, in der ihre Wurzeln sind. Und das, obwohl keiner von ihnen dort aufgewachsen sei. (Von Anna Scholze)