Künstlerkreis Dietzenbach: Vielfalt im Fokus

Der Künstlerkreis Dietzenbach wird 40 Jahre alt, die Jubiläumsausstellung findet allerdings in Seligenstadt statt.
Dietzenbach – Bereits seit 40 Jahren gehört der Dietzenbacher Künstlerkreis zur Kulturszene der Kommune. Gegründet wurde der Zusammenschluss im Jahr 1983 von den ortsansässigen Kunstgrößen Hans Schmandt, Karl Heinz Wagner, Johannes Kraft und Günther Eppmann. Die Vier hätten bereits vor der Etablierung des Kreises zusammen etwa im Heimatmuseum und später im Rathaus ausgestellt, berichtet das heutige Mitglied Wilfried Nürnberger. Ihnen sei jedoch daran gelegen gewesen, ihrer Zusammenarbeit einen entsprechenden Rahmen zu geben und ihr Schaffen zu dokumentieren. Dabei hätten die Gründerväter darauf geachtet, den Kreis klein zu halten, um eine gewisse Qualität gewährleisten zu können. „Am Anfang war das Verkaufsargument noch entscheidend“, sagt Nürnberger. Schließlich seien die Künstler darauf angewiesen gewesen, mit ihren Werken Geld zu verdienen und dazu brauche es einen gewissen Standard. Gleichzeitig hätten sie darauf geachtet, dass sich die Mitglieder menschlich gut verstehen und eine künstlerische Vielfalt vorhanden ist.
An dem Konzept des Künstlerkreises habe sich seit seinen Anfängen nichts verändert, berichtet Nürnberger weiter. Noch immer sei die Mitgliederzahl kleingehalten. Zusammengefunden haben sich neben Wilfried Nürnberg, Dorita Jung, Arno Müller, Friederike Mühleck, Elisabeth Schuler und Wolfgang Mündl. Und auch bei der aktuellen Besetzung habe man darauf geachtet, dass die Mitglieder miteinander harmonieren. Denn: „Künstler sind im allgemeinen sehr individuelle Menschen“, sagt der gelernte Architekt mit einem vielsagenden Lächeln. Es sei schlichtweg so, dass manche der Dietzenbacher Kunstschaffenden sich nicht anschließen wollten und andere aus Sicht des Künstlerkreises nicht zur Gruppe passten.
Am längsten gehört Dorita Jung zu der Vereinigung . Sie ist im Jahr 1996 beigetreten. Als letztes aufgenommen habe man Friederike Mühleck. Schließlich war es dem Kreis wichtig, auch die Fotokunst in sein Portfolio aufzunehmen. Den Verbund bald verlassen wird hingegen Arno Müller. Er zieht aus Dietzenbach weg, wie Nürnberger berichtet. „Wir wollen dann gerne noch mal jemanden aufnehmen“, fährt er fort. Dabei würden sich die Mitglieder über jemand Jüngeres freuen.
Zu den Höhepunkten des Dietzenbacher Künstlerkreises gehört die Jahresausstellung, die vor der Pandemie nach gutem Brauch im Rathaus stattgefunden hat. Mit der Verbreitung des Coronavirus wurde mit dieser Tradition jedoch gebrochen. Eine Möglichkeit der Rückkehr sieht der Künstlerkreis derzeit nicht, wie Nürnberger schildert. Schließlich sei das Rathaus nach wie vor geschlossen und man habe sich dazu entschlossen nicht mehr nachzufragen, ob sich eine Ausstellung realisieren lässt. Dennoch hofft der Künstlerkreis darauf, dass sich das Blatt irgendwann wieder wendet. Sei es doch ein Vorteil gewesen, dass man Freunde die Kunstwerke habe zeigen können und auch die Dietzenbacher Rathaus-Besucher sie zu Gesicht bekamen.
Aufgrund der ungewissen Situation haben die örtlichen Künstler nun entsprechend nicht in Erwägung gezogen, die Schau zum Jubiläumsjahr in der Kreisstadt stattfinden zu lassen. Stattdessen nimmt das besondere Jahr in Seligenstadt seinen Anfang. Im „RegioMuseum“, das sich im Kloster der Stadt befindet, stellen die Dietzenbacher Künstler ihre Gemälde unter dem Titel „40 Jahre Kunst l(i)eben“ aus. Eröffnet wird die Jubiläumsausstellung am Mittwoch, 1. Februar von Landrat Oliver Quilling. Im Anschluss werden weitere Aktionen anlässlich des Geburtstages folgen, bei der die Vielfalt und die Eigenheiten der Künstlerkreis-Mitglieder im Mittelpunkt stehen, wie Nürnberger betont. (Anna Scholze)