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Von Lastwagen umzingelt

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Von: Anna Scholze

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Fingerspitzengefühl gefragt: Landwirt Achim Reichelt kommt mit dem Mähdrescher nur schwer an den Lastwagen vorbei.
Fingerspitzengefühl gefragt: Landwirt Achim Reichelt kommt mit dem Mähdrescher nur schwer an den Lastwagen vorbei. © p

Das Getreide glänzt golden auf den Feldern. Es ist Erntezeit. Für Landwirt Achim Reichelt stellte sich die im Grunde routinierte Arbeit in diesem Jahr jedoch als Hindernislauf dar. Der Grund: Sein Hof befindet sich in der Paul-Brass-Straße. Einer Straße, die von Lastwagenfahrern gerne genutzt wird, um dort die Pausen zu verbringen. So wird Reichelts Einfahrt von allen Seiten durch große Brummer flankiert.

Dietzenbach – „Wenn ich mit dem Traktor auf die Straße abbiegen will, muss ich bis in den Gegenverkehr fahren, bevor ich überhaupt sehe, ob da jemand kommt“, sagt der Bauer entnervt. Regelmäßig muss er den Rückwärtsgang einlegen. Auch sei es schon vorgekommen, dass er sein Grundstück überhaupt nicht verlassen konnte, da ein Lastwagen direkt davor geparkt habe. „Damals ist dann aus Offenbach ein Abschleppdienst gekommen“, erzählt Reichelt. Doch in dem Moment, als dieser das Fahrzeug an den Haken gehängt habe, sei der Spediteur gekommen und weggefahren.

Gelingt es Reichelt, mit seinem Traktor das Grundstück zu verlassen, ist eine unkomplizierte Weiterfahrt jedoch immer noch nicht garantiert. Denn fährt er mit dem Mähdrescher, der eine Breite von 3,50 Meter hat, braucht der Dietzenbacher Landwirt Fingerspitzengefühl, um zu verhindern, dass er an den rechts und links parkenden Lastern hängen bleibt. „Ich mache den Fahrern jedoch keinen Vorwurf“, betont Achim Reichelt. Von der Stadt jedoch würde er sich wünschen, dass sie etwas unternimmt.

Im Rathaus hat man seinen Wunsch, wie es den Anschein macht, bereits vernommen. Zumindest ist man sich dort der Situation in der Paul-Brass-Straße bewusst. Um das Problem zu lösen, so heißt es aus der Verwaltung, wolle man an dieser Stelle ein wechselseitiges Halteverbot einrichten und so das überhandnehmende LKW-Parken einschränken.

Einen Parkplatz für die Brummis wird es aber auch weiterhin nicht geben. Wie es aus der Verwaltung heißt, hatte man ursprünglich einmal angedacht, die Fläche südlich von Rhenus Logistik dafür zu verwenden. Da dies jedoch zur Folge gehabt hätte, dass das Grundstück dem Gewerbe entzogen wird, habe man sich dagegen entschieden und es an Globus vergeben. Weiterhin seien die Gespräche mit Tankstellenbetreibern zur Bereitstellung von sanitären Anlagen für die LKW-Fahrer, die während der Amtsperiode des ehemaligen Bürgermeisters Jürgen Rogg geführt wurden, zu keinem Ergebnis gekommen. Auch der Austausch mit den anderen Kommunen für eine mögliche regionale Lösung ist zum Erliegen gekommen. (Anna Scholze)

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